Originaltitel: Novation Episodennummer: 4x05 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 04. November 2011 Erstausstrahlung D: 02. Juli 2012 Drehbuch: J.R. Orci & Graham Roland Regie: Paul Holahan Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Seth Gabel als Lincoln Lee,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
Arye Gross als Malcolm Truss,
Michelle Krusiec als Nadine Park,
Umberto Celisano als Gas Station Attendant,
Clayton James als Patrol Officer,
Paula Giroday als ND Agent Jill,
Jeremy Guilbaut als Agent Warrick,
Paul Lazenby als FBI Agent #1,
Kurt Max Runte als Man,
Lori Triolo als Karen,
James Tyce als ND Agent u.a.
Kurzinhalt:
Peter ist zurückgekehrt, allerdings kann sich niemand an ihn erinnern. Nachdem es ihn bereits geschmerzt hat, Olivias leeren-unwissenden Blick in seine Richtung zu sehen, läuft auch sein Wiedersehen mit Walter alles andere als harmonisch. Verzweifelt versucht Peter ihn davon zu überzeugen, dass es sich bei ihm um seinen erwachsenen Sohn handelt, der in einer anderen Realität von einem der Beobachter gerettet wurde. Doch Walter hat sowohl seinen Sohn, als auch Peters Gegenstück aus der alternativen Realität vor langer Zeit begraben – und nicht zuletzt, da er diesen Schmerz nie vollends überwunden hat, kann und will er Peter einfach nicht als seinen Sohn akzeptieren. Und so hofft dieser, zumindest das Vertrauen des Fringe-Teams zu gewinnen, in dem er sie bei ihrem aktuellen Fall – der Jagd nach der neuen Supersoldatin – unterstützt. Denn Nadine ist nach wie vor auf der Flucht – braucht jedoch die Hilfe von Dr. Truss, um ihren Zellverfall aufzuhalten. Falls es diesem tatsächlich gelingen sollte, sie mit seiner Therapie zu stabilisieren, könnte sie endgültig – und dauerhaft – jede beliebige Gestalt annehmen, was es schwer bis unmöglich machen würde, sie aufzuspüren. Von der Gefahr, dass sich die Therapie dann noch bei unzähligen weiteren Supersoldaten wiederholen ließe, ganz zu schweigen. Und so setzen Olivia und ihr Team alles daran, Nadine aufzuspüren, ehe die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist…
Review:
Bei "Erneuerung" hatten es mir insbesondere die gemeinsamen Szenen von Peter und Walter angetan. Zwar agiert Peter dabei aus meiner Sicht teilweise etwas unklug und unsensibel (insbesondere in jenem Moment, wo er die Hand nach Walter ausstreckt; so verständlich der Impuls auch sein mag, er sollte seinen "Vater" gut genug kennen, um zu wissen, dass er ihn damit eher erschreckt/verstört), und über Walters Kommentar, dass die beiden Varianten von Peter in dieser Nacht sterben sollten, ergab insofern keinen Sinn, als das ja nicht in einer einzelnen Nacht geschah, sondern Walters Sohn ja schon ein paar Tage (Wochen?) zuvor verstarb. Ansonsten war das aber sehr gut geschrieben und gespielt, und aufgrund der mitschwingenden Emotionen die Höhepunkte der Folge. Wobei ich auch das Gespräch zwischen Walter und Nina sehr stark fand. Anfangs war ich verwirrt, wie es zu den offenkundigen Differenzen zwischen ihnen kam, ehe mich die Folge selbst dann daran erinnerte, dass Nina ja damals versuchte, Walter aufzuhalten. Da in dieser Zeitlinie Peter nicht vom Beobachter gerettet wurde, macht es natürlich Sinn, dass er ihr die Schuld an dessen Tod gibt.
Es gibt allerdings nach wie vor ein paar Dinge, die mir unklar sind. So wird hier z.B. bestätigt, dass William Bell tot ist – wo ich mich nun aber frage: Wo und wie kam es dazu? Weil in der alten Zeitlinie starb er ja dabei, Olivia, Walter und Peter die Rückkehr in ihr Universum zu ermöglichen – was jedoch hier in dieser Form nicht notwendig gewesen sein kann, da Peter ja schon tot war, und somit nicht mehr in die Parallelwelt entführt werden konnte. Völlig offen ist zudem noch, wer denn eigentlich diese neuen Supersoldaten schickt – und was die besagte Person für ein Ziel verfolgt. Das ist für mich dann momentan zugleich auch irgendwie einer der Haupt-Knackpunkte an der Serie. Die letzten beiden Staffeln standen ganz im Zeichen des Konflikts der beiden Welten, und boten im (vermeintlichen) Wissen, dass nur eine von ihnen bestehen bleiben kann, einiges an Spannung. Ein ähnlicher Haken fehlt momentan; bzw. ist der Aufhänger rund um Peter – dass sich niemand mehr an ihn erinnert – halt dramaturgisch wesentlich weniger effektiv, als ein Krieg zwischen zwei Parallelwelten, der droht, beide Universum zu vernichten. Mein größter Kritikpunkt an "Erneuerung" war aber das am Ende mit dem FBI-Agenten – es war derart offensichtlich, dass es sich bei diesem um "Nadine" handelt, dass ich das Wort "Twist" nicht in den Mund nehmen will/kann; vor allem aber mussten sich Olivia & Co. in der Hoffnung, den Zuschauer damit überraschen zu können, hier leider sehr dämlich anstellen. Von diesem großen Manko abgesehen fand ich die Storyline rund um die Gestaltwandlerin aber soweit ok (wenn auch nie sonderlich packend), wobei es mir nicht zuletzt Michelle Krusiec in der Rolle durchaus angetan hat, da sie die Bedrohlichkeit ihrer Figur sehr überzeugend rüberbringt. Sowohl plot- als auch spannungstechnisch war ihr Handlungsstrang aber jetzt nicht allzu berauschend.
Fazit:
Der vermeintliche Twist am Ende ist ja wohl mal völlig in die Hose gegangen; das war einfach viel zu offensichtlich, als dass ich ihnen da drauf reingefallen wäre. Ansonsten war der Hauptplot rund um die Gestaltwandlerin zwar soweit ok, allerdings auch nicht wirklich etwas Besonderes. Da stach die Handlung rund um Peter schon mehr hervor, wobei es mir vor allem seine Gespräche mit Walter angetan hatten (wenn er mir auch, bei allem Verständnis für seine Situation, teilweise etwas zu forsch agierte). Aber auch dessen Dialog mit Nina, wo deutlich wurde, dass er ihr den Tod "seines" Sohnes immer noch vorwirft, war stark. Insgesamt fehlt mir momentan aber etwas der Köder, mit dem mich die Serie am Haken hätte (dass sich niemand mehr an Peter erinnern kann, ist mir allein etwas zu wenig), und immer noch schwirren rund um die neue Zeitlinie einige Fragen in meinem Kopf (z.B. rund um die Umstände, die hier zu William Bells Tod führten). Jedenfalls: Auch wenn "Erneuerung" eh soweit ganz kurzweilig war, aber schön langsam könnte "Fringe" dann wieder mal so richtig aufdrehen.
