The Falcon and the Winter Soldier - 1x03: Power Broker
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Originaltitel: Power Broker Episodennummer: 1x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 02. April 2021 Drehbuch: Derek Kolstad Regie: Kari Skogland Besetzung:
Anthony Mackie als Sam Wilson,
Sebastian Stan als Bucky Barnes,
Daniel Brühl als Helmut Zemo,
Emily VanCamp als Sharon Carter,
Wyatt Russell als John Walker,
Erin Kellyman als Karli Morgenthau,
Florence Kasumba als Ayo,
Danny Ramirez als Joaquín Torres,
Adepero Oduye als Sarah Wilson,
Clé Bennett als Lemar Hoskins,
Desmond Chiam als Dovich,
Dani Deetté als Gigi,
Indya Bussey als DeeDee,
Renes Rivera als Lennox,
Tyler Dean Flores als Diego,
Noah Mills als Nico,
Veronica Falcon als Donya Madani,
Neal Kodinsky als Rudy,
David Bowles als Base Commander,
Nicholas Pryor als Oeznik,
Forrest Conoly als The Bartender,
Giovanni Rodriguez als Brass Monkey Goon,
Imelda Corcoran als Selby,
Robert Larriviere als Docent,
Olli Haaskivi als Doctor Wilfred Nagel,
Michael MacCauley als Warden Scholtz,
Meaghan Gillenwater als Sharon's Bodyguard u.a.
Kurzinhalt:
Bucky ist davon überzeugt, dass sie, um die Quelle des neuen Supersoldaten-Serums ausfindig zu machen, auf die Hilfe von Baron Zemo angewiesen sind – und hilft diesem deshalb, sehr zu Sams Missfallen, aus dem Gefängnis zu entkommen. Kurz darauf ist man auch schon in Zemos Privatjet auf dem Weg zum Inselstaat Madripoor, um in die dortige Unterwelt einzutauchen. Dabei fliegt jedoch ihre Tarnung auf, woraufhin auf sie ein Kopfgeld ausgesetzt wird. Gerettet werden sie schließlich von einer alten Verbündeten, die nach den Ereignissen in "Civil War" in Ungnade gefallen ist: Sharon Carter. Diese hat sich im Exil auf Madripoor eine neue Existenz aufgebaut, und ist Sam, Bucky und Zemo nun dabei behilflich, jenen Wissenschaftler aufzuspüren, der die Arbeit am Supersoldaten-Serum wieder aufgenommen hat. Doch Falcon und der Winter Soldier sind nicht die einzigen, die nach Dr. Nagel suchen…
Review:
Neben dem bereits am Ende der letzten Folge angeteaserten Zemo, wartet "Power Broker" darüber hinaus noch mit der Rückkehr einer weiteren Figur aus dem MCU auf: Sharon Carter. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich über das Wiedersehen fast noch mehr gefreut. Nicht zuletzt, als sie bei den früheren "Captain America"-Filmen doch etwas zu kurz kam (was daran liegen mag, dass man mit Black Widow bereits eine starke Frau im Ensemble hatte). Hier hat sie in einer einzigen Folge mindestens so viel Screentime wie in den bisherigen Filmen, und darf am Ende auch mal so richtig als Action-Heroine auftrumpfen. Die betreffenden Kampfszenen waren generell so ziemlich das Highlight der Folge, nicht nur, da es wieder ein paar längere Einstellungen ohne Schnitt gab, sondern auch, als sich "Power Broker" actionmäßig im Vergleich zu den ersten beiden Episoden (Flugaction, Lastwagen) doch eher zurückhielt – stand hier doch eher der Spionage- und Ermittlungsteil im Mittelpunkt. Ihre letzte Szene deutet dann schließlich an, dass ihre Anwesenheit in Madripoor kein Zufall gewesen sein könnte – was ich definitiv begrüßen würde, fände ich einen ebensolchen doch ziemlich glücklich und aus erzählerischer Sicht bequem. Noch lässt sich diesbezüglich aber eben noch kein Urteil fällen.
Trotz des größeren Auftritts von Sharon Carter, gehört "Power Broker" aber in erster Linie Baron Zemo. Hier ist grundsätzlich mal was ganz ähnliches festzuhalten: Denn auch wenn die Figur die Ereignisse aus "Captain America: Civil War" bestimmt haben mag, bekam man ihn dort für den großen Hauptschurken eigentlich vergleichsweise wenig zu Gesicht. Daniel Brühl scheint es sichtlich zu genießen, die Gelegenheit zu bekommen, in die Rolle zurückzukehren und sie zu erweitern; darüber hinaus ist sein Zusammenspiel mit Anthony Mackie und Sebastian Stan überaus gelungen. Inhaltlich fand ich "Power Broker" allerdings wenig berauschend. Einerseits war diese Undercover-Mission in der Unterwelt des fiktiven Inselstaats Madripoor leider doch sehr klischeehaft (das Getränk, die blöde Art und Weise, wie sie auffliegen, der "verrückte" Wissenschaftler, wie Zemo diesen erschießt, usw.), und andererseits muss ich gestehen, dass mich das Mysterium rund um diesen Power Broker (den Namen finde ich zudem ziemlich albern) nicht wirklich interessiert (ich wette übrigens auf Zemo selbst). Eher zweckmäßigen Charakter schienen mir auch die Szenen rund um Karli Morgenthau und ihre Flag Smashers zu haben; wirklich wichtiges erzählte man da eigentlich nicht, vielmehr ging's wohl eher darum, dass wir nicht völlig auf sie vergessen. Dass Karli mal einfach so das Gebäude in die Luft sprengt, macht es zudem doch eher schwer, sich trotz aller vielleicht hehren Ziele auf ihre Seite zu stellen (was angesichts der drohenden Konfrontation mit dem Power Broker ganz hilfreich gewesen wäre; weil aktuell drohe ich zu keiner der beiden Seiten zu halten, und mich die Auseinandersetzung somit nicht wirklich zu interessieren). Vor allem aber bestätigte mich auch diese Folge wieder in meinem Eindruck, dass sich die Story aus der Miniserie auch gut (oder vermutlich sogar besser) als zweieinhalbstündiger Film hätte erzählen lassen. Die Story hier hätte sich nämlich wieder locker auf 15-20 Minuten herunterkürzen lassen, ohne essentielles zu verlieren. Und da diesmal auch eine herausragende Actionszene fehlte, fand ich "Power Broker" insgesamt leider doch eher nur so lala.
Fazit:
"Power Broker" punktet in erster Linie damit, dass man hier zwei Figuren, die bislang im MCU doch etwas zu kurz gekommen sind, mehr Spielraum gibt – was sowohl Emily VanCamp als auch Daniel Brühl auch zu nutzen verstehen. Während Sharon Carter für mich in erster Linie mit der einzig nennenswerten Actionszene der Folge hervorstach, gefielen mir bei Zemo insbesondere seine Interaktionen mit Sam und Bucky. Inhaltlich war "Power Broker" allerdings jetzt nicht unbedingt ein Highlight; nicht zuletzt, als ich die Spionage-Mission doch recht abgedroschen und klischeehaft fand (ein potentieller Kritikpunkte wäre auch der überaus große Zufall, in Madripoor auf Sharon Carter zu treffen – wenn man nicht am Ende andeuten würde, dass dies gar kein Zufall war, weshalb ich mein betreffendes Urteil vorerst noch aussetze). Auch actionmäßig boten die ersten beiden Folgen mehr. Und auch jetzt, da wir mittlerweile bei der Halbzeit angekommen sind, hat sich nichts an meinem Eindruck geändert, dass sich die Story aus als leicht überlanger Film hätte erzählen lassen; mal schauen, ob die zweite Hälfte daran noch etwas ändern wird/kann. "Power Broker" war jedenfalls zwar insgesamt recht solide, aber doch zu generisch, um – insbesondere nach "WandaVision" – sonderlich begeistern zu können.