Originaltitel: Remnants Episodennummer: 5x15 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 14. November 2008 Erstausstrahlung D: 28. Oktober 2009 Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie Regie: William Waring Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Lt. Colonel John Sheppard,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
Jewel Staite als Dr. Jennifer Keller,
Robert Picardo als Richard Woolsey,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Robert Davi als Acastus Kolya,
Tamlyn Tomita als Shen Xiaoyi,
David Nykl als Radek Zelenka,
Anna Galvin als Vanessa Conrad,
Sharon Taylor als Amelia Banks,
Haley Cook als Dr. Kiang,
Jonathon Young als Dr. Parrish,
Chuck Campbell als Chuck,
Carlo Fanella als Genii Soldier,
Linden Banks als Luthor Dovelock u.a.
Kurzinhalt:
Richard Woolsey ist ob seiner bevorstehenden Beurteilung durch die IOA nervös, hofft er doch, dass diese ihn als Leiter der Atlantis-Expedition bestätigen wird. Um dies zu bewerten, schickt die IOA Shen Xiaoyi nach Atlantis – die sich von Woolseys bisheriger Leistung alles andere als begeistert zeigt. Dass er möglicherweise schon bald abberufen wird, betrübt Richard auch noch aus einem weiteren Grund: Hat er doch gerade erst die Wissenschaftlerin Vanessa Conrad kennengelernt, und hoffte, dass sich zwischen ihnen in weiterer Folge vielleicht eine romantische Beziehung entwickeln würde. Vanessa ist es dann auch, die ihn dazu animiert, die drohende Abberufung nicht einfach so kampflos hinzunehmen. Währenddessen drängt Zelenka McKay dazu, den Meeresboden rund um Atlantis mit den Scannern abzusuchen. Zu Rodneys Überraschung – war er sich doch sicher, dass man dabei nichts finden würde – stößt man dabei auf eine Sonde außerirdischen Ursprungs. Man bringt sie in die Stadt, und beginnt damit, sie zu untersuchen. John Sheppard begleitet indes eine Gruppe von Wissenschaftlern aufs Festland – wo er dann plötzlich vom totgeglaubten Commander Kolya angegriffen wird…
Denkwürdige Zitate:"You realize it's highly unlikely you're actually gonna find anything?" "Well, then I will have wasted an hour of my time and you'll be able to tell me 'I told you so'."
(Das Angebot kann Rodney nicht ausschlagen.)
"They're screening two of my favorites tonight: 'Planes, Trains and Automobiles' and 'Dirty Rotten Scoundrels'." "Truth be told, I'm having a horrible day and I'm not in much of a laughing mood." "Ah. Then we can wait until tomorrow when they'll be screening 'Mad Money' and 'Kangaroo Jack'."
(Jo, dem Vernehmen nach gibt es bei den letzteren beiden in der Tat nicht viel zu Lachen.)
"Did you really expect me to just give up without a fight?" "Honestly, yes."
(Das sagt ja eigentlich schon alles.)
"I'm a physical manifestation of your subconscious romantic and sexual ideals."
(Fragt ihr euch auch gerade, wie diese Manifestation wohl bei euch aussehen würde?)
Review:
"Überreste" präsentiert drei vermeintlich voneinander unabhängige Handlungsstränge, deren Verbindung erst zum Ende hin klar wird. Am wenigsten anfangen konnte ich dabei mit dem Plot rund um Kolyas Rückkehr. Mich hat die Idee einfach von Anfang an nicht überzeugt, zugleich sah ich aber zu diesem Zeitpunkt noch keinen Grund, anzunehmen, dass das was wir sehen nicht der Wahrheit entspricht (zumal es ja auch nicht das erste Mal wäre, dass ein totgeglaubter Feind bei "Stargate" doch nochmal zurückkehrt; vielmehr ist das eher die Regel, aus die Ausnahme). Darüber hinaus muss ich leider sagen, dass mich auch eben diese Auflösung nicht wirklich überzeugte. Ich meine, John und die anderen mögen die KI als Illusion sehen, aber dass sich diese so manifestieren kann, dass sie Dinge beschädigt (Puddle Jumper) und Personen berührt (so wird John ja als er bei der Klippe hängt hinaufgezogen), wollte für mich irgendwie nicht wirklich zusammenpassen. Mir kommt vor, das war von den beiden Drehbuchautoren Joseph Mallozzi & Paul Mullie nicht ganz bis zu Ende gedacht. Immerhin, ein positives hatte der Handlungsstrang: Die Offenbarung von Johns Angst bzw. Unsicherheit war ganz nett. Ansonsten hätte ich diesen Plot aber nicht wirklich gebraucht.
Besser erging es da schon dem Handlungsstrang rund um Woolsey. Sowohl seine – vermeintliche – Bekanntschaft mit Vanessa, als auch seine Beurteilung bzw. drohende Abberufung durch die IOA waren soweit ganz interessant, und rückten nicht zuletzt auch den im Verlauf der Staffel bislang doch etwas zu kurz gekommenen Robert Picardo wieder stärker ins Zentrum. Neuerlich konnte ich dabei den Eindruck nicht abschütteln, dass die "Atlantis"-Macher erst sehr spät von der Absetzung der Serie erfahren haben; jedenfalls dachte ich mir am Ende, als man ihn als dauerhaften Leiter der Atlantis-Expedition bestätigte, dass "dauerhaft" eben doch ein zeitlich sehr dehnbarer Begriff ist. Aber auch das Zusammenspiel sowohl mit Tamlyn Tomita (bei der ich mich seit dem "Babylon 5"-Pilotfilm immer über ein Wiedersehen freue; ja selbst beim insgesamt doch eher enttäuschenden "Picard") als auch Anna Galvin hatten es mir angetan. Man hätte Richard durchaus gegönnt, dass Vanessa echt gewesen wäre. In erster Linie stachen an "Überreste" für mich aber die hier nach längerem wieder mal auftretende Science Fiction-Thematik rund um die Sonde, sowie das damit einhergehende moralische Dilemma, hervor. Für mich stellte sich zwar eigentlich die Frage, wie das Expeditionsteam mit der Sonde umgehen soll, gar nicht; und um ehrlich zu sein, fand ich es ein bisschen konstruiert, dass Rodney dafür eintritt, die Daten auszulesen. Im Hinblick auf die Beurteilung durch die IOA, und dass Woolsey wenn er seinem Gewissen folgt möglicherweise sein Schicksal besiegelt, sprach mich sein Zwiespalt aber durchaus an. Und auch die wahre Gestalt der Aliens, die wir am Ende zu sehen bekommen, hatte es mir angetan. Bleibt noch die dritte Storyline rund um Rodney und "Radek". Die war zwar für die Geschichte an sich notwendig, da man natürlich die Sonde finden musste, kam ansonsten aber kaum zur Geltung, und schien in erster Linie für den Abschlussgag dagewesen zu sein. Der dann zwar in der Tat ganz witzig war, aus meiner Sicht hätte man diesen Plot aber doch etwas kürzen und die gewonnene Zeit in mehr Szenen rund um Woolsey, Xiaoyi und/oder Conrad investieren können.
Fazit:
Bei "Überreste" steht nach längerem wieder einmal eine Science Fiction-Thematik im Mittelpunkt. Das allein fand ich schon mal positiv. Darüber hinaus gefiel mir, dass letztendlich alles auf ein moralisches Dilemma hinausläuft (wenn ich persönlich auch fand, dass sich die Frage, wie mit der Sonde verfahren werden soll, eigentlich gar nicht stellte). Das Design der Außerirdischen gefiel mir ebenso. Und von den drei Handlungssträngen hatte es mir insbesondere alles rund um Woolsey angetan. Allerdings: Allzu viel Nachdenken darf man bei "Überreste" teilweise leider nicht. Sonst fällt einem auf, dass einerseits die Halluzinationen sehr willkürlich gehandhabt wurden (so waren Kolya und Vanessa nur von einer Person zu sehen, während Zelenka aber scheinbar von mehreren Personen wahrgenommen wurde), vor allem aber diese scheinbar auch direkt ihre Umgebung beeinflussen konnten (nicht zuletzt bei Johns Rettung), was mir dann doch eher unplausibel erschien. Der Plot rund um Rodney wirkte zudem sehr zweckmäßig, und alles rund um John war in meinen Augen doch eher überflüssig. Insgesamt war das aber eine durchaus nette Folge.