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Fringe - 3x09: Marionette Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Marionette
Episodennummer: 3x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. Dezember 2010
Erstausstrahlung D: 21. März 2011
Drehbuch: Monica Owusu-Breen & Alison Schapker
Regie: Joe Chappelle
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Mark Ivanir als Roland David Barrett, Michael Cerveris als September, Barbara Tyson als Mrs. Walsh, Anja Savcic als Amanda Walsh, Michael Bean als Grant Russo, Genevieve Buechner als Tabatha, Michael Coleman als Ben Killenburg, Jarod Joseph als FBI Agent Tim, Aileen Laurel als Nurse, Dean Marshall als Uniform, Elizabeth McLaughlin als Dr. Alexandra Ross u.a.

Kurzinhalt: Auf dem Weg nach Hause fühlt sich ein Mann, nachdem er zuvor beim Aussteigen aus der Bahn mit jemand anderem zusammengestoßen ist, zunehmend schwach. Kaum ist er durch die Tür, bricht er auch schon zusammen. Wie sich herausstellt, hat ihn der andere Mann nach Hause verfolgt, wo er ihm nun das Herz herausschneidet. Aufgrund eines zuvor injizierten Mittels bleibt das Opfer aber trotzdem am Leben – zur großen Überraschung der Streife, die auf den Notruf der bei der Polizei einging reagiert. Doch die Einsatzkräfte kommen dann doch zu spät, um das Leben des Mannes noch zu retten. Das Fringe-Team nimmt die Ermittlungen auf, und findet schon bald heraus, dass das entnommene Herz eine Organspende war. Als man daraufhin untersucht, wo die weiteren Organe der Spenderin hingegangen sind, zeichnet sich ein Muster ab: Alle, die ein Organ der verstorbenen siebzehnjährigen Ballettänzerin erhielten, wurden in den letzten Tagen auf ähnliche Weise angegriffen, und teils lebenswichtige Organe entfernt. Alles, bis auf einer. Zwar kommt das Fringe-Team zu spät, um zu verhindern, dass ihm die Augen wieder herausgeschnitten werden, aber zumindest bleibt dieses Opfer am Leben. Walter geht zudem aufgrund des den Opfern injizierten Mittels davon aus, dass jemand versucht, das Mädchen wieder zum Leben zu erwecken. Nun sind Olivias Fähigkeiten als Profilerin gefragt, als sie in den Unterlagen jener Personen, die vor ihrem Tod mit der Tänzerin Kontakt hatten, nach dem entscheidenden Hinweis sucht…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Neben dieser Haupthandlung ziehen sich dann noch die Nachwehen rund um Olivias Rückkehr durch die Folge. Dieser Teil hat mir grundsätzlich gut gefallen – nur zum Ende hin gab es einen Haken. Positiv fand ich in erster Linie, dass man es diesmal nicht wirklich lang hinauszögert, sondern Peter Olivia relativ zu Beginn der Folge gleich sagt, was Sache ist. Zugleich war einem natürlich bewusst, so einfach, wie Olivia hier tut, wird es nicht gehen – und dass dies natürlich in weiterer Folge noch ordentlich an ihr nagen wird. Ich fand das auch völlig nachvollziehbar, angefangen dabei, wie sie sämtliche Kleidung wäscht, über ihren Zusammenbruch, bis hin zu ihrer Eifersucht. Womit ich mir aber schwer tat, war einerseits der Zufall, dass diese Gefühle gerade aufgrund des Spruchs mit den Augen hervorkommen; das war halt sehr konstruiert. Vor allem aber lag der Fall beim "Marionettenspieler" ja völlig anders. Dort waren die Augen ja wirklich tot und leblos. DAS hätte Peter ja auch nicht übersehen können. Dass sie das grundsätzlich erstmal verdauen muss: Völlig verständlich. Auch Vorwürfe oder zumindest Unglauben, dass er nichts bemerkt hat, sind ok. Aber ihm am Ende zu sagen "Du hättest es doch in ihren Augen sehen müssen!" fand ich dann doch eher daneben.

Die Haupthandlung war ebenfalls ein bisschen eine durchwachsene Angelegenheit. Das beginnt schon damit, dass ich es fast etwas ungewohnt fand, hier nach längerem wieder eine – in unserer Welt angesiedelte – "normale" Folge ohne Bezug zur fortlaufenden Handlung zu sehen. War zwar grundsätzlich eh eine ganz nette Abwechslung, wirkte aber doch irgendwie auch wie ein Rückschritt. Zudem war das halt beim besten Willen nicht wirklich originell. Zwar wird auf die offensichtliche "Frankenstein"-Vorlage zumindest innerhalb der Folge selbst referenziert, aber ja. Und dann wäre es mir nicht zuletzt auch lieber gewesen, beim Täter hätte es sich um ihren – von Trauer zerfressenen – Vater gehandelt, als um irgendeinen creepigen Typen, der sie aus einer Selbsthilfegruppe kennt, und sich in sie verschossen hat. Last but not least: Dass der grundsätzlich ja medizinisch gebildete Täter nicht auf die Idee kommt, dass das Gehirn – wo es bereits nach mehreren Minuten ohne Sauerstoffzufuhr zu schweren Schäden kommt – nach über einem Jahr noch problemlos funktionieren wird, bloß weil man den Körper frisch anstartet… ja, öhm, also da fällt mir echt nichts mehr ein. Immerhin muss ich ihnen aber zugutehalten: Einerseits hat man "Frankenstein" nicht einfach nur einfallslos kopiert, sondern sich schon ein bisschen einen Twist überlegt, um wieder das Neues draus zu machen. Und andererseits muss ich schon sagen, die Szenen mit der titelspendenden Marionette waren doch ordentlich makaber, und werden mir bestimmt noch länger in Erinnerung bleiben. Das war wirklich erschreckend. Welches kranke Hirns ich das auch immer ausgedacht hat: Kudos! Weil auf sowas muss man echt erst mal kommen.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Dass es Olivia schwer fällt, sich damit abzufinden, dass eine fremde Person eine zeitlang ihr Leben gelebt und in ihren Schuhen gesteckt ist, und dabei sogar eine Beziehung mit Peter einging, war für mich ebenso nachzuvollziehen, wie ihre Enttäuschung, dass Peter nichts bemerkt hat. Der "Du hättest es in ihren Augen sehen müssen!"-Vorwurf war mir dann allerdings doch zu doof. Und auch die Haupthandlung sehe ich nur überwiegend, aber nicht vollständig positiv. Das beginnt schon bei den sehr deutlichen Anleihen an Frankenstein, geht über die Pädophilie (hätte das nicht einfach der um sie trauernde Vater sein können) bis hin zur mir nicht einleuchtenden Überzeugung von Barrett, dass er Amanda nach über einem Jahr einfach so wiederbeleben kann, inklusive ihrer Erinnerungen und ihrer Persönlichkeit. Allerdings: Die Idee selbst, auf diese Weise einen Körper wieder zusammenzusetzen und dann auch noch wie eine Marionette tanzen zu lassen, war schon ziemlich arg – und verlieh dieser Frankenstein-Variation doch noch eine originelle Komponente. Wunschlos glücklich war ich aber halt auch mit diesem Handlungsstrang nicht.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2010 Warner Bros.)







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