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Psycho Goreman Drucken E-Mail
Drollig-blutiger Science Fiction-Horror-Spaß Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 19 Dezember 2020
 
Advents-SPECiAL

 
Psycho Goreman
Originaltitel: Psycho Goreman
Produktionsland/jahr: Kanada 2020
Bewertung:
Studio/Verleih: Dystopia Films/Shudder/Koch Films
Regie: Steven Kostanski
Produzenten: U.a. Stuart F. Andrews, Shannon Hanmer & Steven Kostanski
Drehbuch: Steven Kostanski
Filmmusik: Blitz//Berlin
Kamera: Andrew Appelle
Schnitt: Andrew Appelle & Steven Kostanski
Genre: Science Fiction/Komödie
Heimkino-Premiere Deutschland: 25. Februar 2021 (BRD)
Kinostart/VOD-Release USA: 22. Januar 2021
Laufzeit: 99 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Matthew Ninaber, Nita-Josee Hanna, Owen Myre, Kristen MacCulloch, Rick Amsbury, Reece Presley u.a.


Kurzinhalt: Einst wurde eine böse Kreatur, welche die Galaxis unterjochen wollte, auf die Erde verbannt. Nun wird sie von zwei Geschwistern, Mimi und Luke, in ihrem Garten gefunden. Zuerst treibt der namenlose Schrecken ungehindert in ihrer Nachbarschaft sein Unwesen – bis die beiden ein Amulett finden, und sich herausstellt, dass die Kreatur damit kontrolliert werden kann. Sie nennen ihn daraufhin 'Psycho Goreman' – kurz PG, und zwingen ihn dazu, ihren Befehlen Folge zu leisten. Vor allem Mimi, die ohnehin schon immer einen Hang dazu hatte, andere zu drangsalieren, scheint die neue Macht, die mit Psycho Goreman einhergeht, zu genießen. Und doch handelt es sich um ein gefährliches Spiel – wartet 'PG' doch nur darauf, bis sie die Kontrolle über ihn verliert, um sich zuerst an den beiden Geschwistern zu rächen, und danach die gesamte Menschheit auszulöschen…

Review: Szenenbild. Von Steven Kostanskis vorangegangenen Film "The Void" war ich ja eher nicht so angetan. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass der als Hommage ans Genrekino der 80er gedacht war, war er mir dann doch etwas zu derivativ – und verlor sich zudem in meinen Augen mit zunehmender Laufzeit. Sein jüngster Streich, "Psycho Goreman", den ich beim diesjährigen /slash Filmfestival noch vor den jüngsten, corona-bedingten (und angesichts der steigenden Infektionszahlen halt auch leider absolut notwendigen) Einschränkungen, im Kino begutachten konnte, gefiel mir da schon bedeutend besser. Zwar hat auch dieser wieder einen starken Retro-Touch, was sich nicht nur beim Inhalt, der Musik (von der Synthwave-Gruppe Blitz//Berlin, die auch schon den Score zu "The Void" beisteuerten), und – mit am wichtigsten – den herrlich altmodischen praktischen Effekten niederschlägt. Was das betrifft finde ich es ja schon irgendwie lustig, dass die klassischen "Männer im Gummianzug"-Monster nicht zuletzt auch ab den 90ern zunehmend verpönt waren, und nun – angesichts der CGI-Alternative – zunehmend wieder an Popularität gewinnen. Auch davon profitiert "Psycho Goreman", der zudem gerade auch abseits der Titelfigur mit einem teils wundervollen, originellen Monsterdesign aufwartet.

Noch wichtiger als diese oberflächlichen Aspekte sind aber natürlich Story und Figuren. Was ersteres betrifft, ist "Psycho Goreman" zugegebenermaßen jetzt nicht wirklich etwas Besonderes. Im Bereich der Figuren stach er für micha ber durchaus hervor. Einerseits, weil es ihm – im Gegensatz zu so vielen anderen modernen Filmen – gelingt, uns ins kürzester Zeit einen Bezug zu ihnen aufbauen zu lassen. Vor allem aber, weil Steve Kostanski gerade auch bei der Hauptfigur Mimi einiges an Mut beweist – macht er es uns doch mit ihren mobbenden Tendenzen nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Er verlässt sich hier stark auf das Talent und den bezaubernden Charme von Nita-Josee Hanna, die sich der großen Aufgabe auch voll und ganz gewachsen zeigt, und neben ihrer natürlichen Performance vor allem mit der Art und Weise besticht, wie sie es schafft, dass man ihrer Mimi trotz aller zweifellos problematischer Tendenzen nie wirklich böse sein kann (also, zumindest galt das für mich; euer Eindruck mag ein anderer sein). Insofern war sie für mich auch der eigentliche Star des Films, und sollte sie sich für diesen Karriereweg entscheiden (sie ist ja noch jung) sage ich ihr eine große Karriere voraus. Doch nicht nur Mimi macht im Verlauf des Films eine Entwicklung durch, sondern auch Psycho Goreman. Auch das gefiel mir ausgesprochen gut. Was jedoch nicht heißt, dass er im Verlauf des Films zu einem Kuscheltier wird. Im Gegenteil, gerade auch der sehr schwarze Humor, der sich dann eben auch beim Ausgang des Geschehens zeigt, war für mich eine weitere ganz wesentliche Stärke des Films. Und auch was die Gore-Effekte betrifft hält sich der Film, passend zum Titel und dem Namen der Hauptfigur, nicht zurück. Zugegebenermaßen hat bei mir jetzt nicht jeder Gag gezündet. Und die Mischung aus PG-Handlung und R-rated-Gore ist doch etwas eigenwillig. Insgesamt hat mich "Psycho Goreman" aber wirklich gut unterhalten.

Fazit: Szenenbild. "Psycho Goreman" war echt drollig, und das perfekte "Midnight Movie", welches es versteht, den geneigten Zuschauer auch in einer Spätvorstellung noch sehr gut zu unterhalten – wobei bei solchen Filmen das idealerweise gut aufgelegte Publikum ihren Reiz noch einmal zusätzlich erhöht. Zugegebenermaßen hat nicht unbedingt immer jeder Gag gezündet, und war die Mischung aus PG-rated Handlung und R-rated Gore doch etwas eigenwillig, aber ich fand den wirklich sehr charmant. Man merkt bei dem Film halt einfach das Herzblut an, das von den Machern hier hineingesteckt wurde, und das hilft eben, auch einzelne Schwächen und/oder Längen zu verzeihen. Zumal sich "Psycho Gorman" wesentlich mehr mit seinen Figuren auseinandersetzt, als man das in diesem trashigen Subgenre sonst gewohnt ist. Vor allem Mimi hatte es mir echt angetan; die extrem talentierte und beeindruckend aufspielende Nita-Josee Hanna schafft es, dass man ihrer Figur, trotz ihres teils sehr problematischen Verhaltens nie wirklich böse sein kann. Aber auch die Entwicklung von Psycho Gorman war überaus nett mitzuverfolgen. Die Kreaturen waren zudem teilweise sehr originell designt, und auf charmant-trashige Art und Weise umgesetzt. Dass das ganze zudem wesentlich Science Fiction-lastiger war, als ursprünglich von mir angenommen, der nette Score, sowie der coole Titelsong trugen dann ebenfalls dazu bei, es mich nicht bereuen zu lassen, mich trotz der späten Stunde in den Kinosaal gesetzt zu haben. "PG" ist zwar sicherlich nicht perfekt, und erreicht auch nicht das Niveau eines "Turbo Kid", insgesamt hat der aber wirklich Spaß gemacht.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Koch Films)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2020





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