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Paco - Kampfmaschine des Todes Drucken E-Mail
Terminator-Abklatsch von Sergio Martino Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 11 Dezember 2020
 
Advents-SPECiAL

 
Paco - Kampfmaschine des Todes
Originaltitel: Vendetta dal futuro
Produktionsland/jahr: Italien 1986
Bewertung:
Studio/Verleih: National Cinematografica/Medusa Distribuzione/Alemannia-Filmverleih
Regie: Sergio Martino
Produzenten: Luciano Martino
Drehbuch: Sergio Martino, Elisa Briganti, Saul Sasha & John Crowther
Filmmusik: Claudio Simonetti
Kamera: Giancarlo Ferrando
Schnitt: Eugenio Alabiso
Genre: Science Fiction/Action
Kinostart Deutschland: 17. April 1986 (BRD)
Kinostart Italien: 25. Juli 1986
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Daniel Greene, Janet Agren, Claudio Cassinelli, George Eastman, Roberto Bisacco, Pat Monti, Andrea Coppola, Donald O'Brien, Frank Walden, Darwyn Swalve, Amy Werba, John Saxon u.a.


Kurzinhalt: Der Cyborg Paco Queruak wird darauf programmiert, den Wissenschaftler und ökologischen Aktivisten Professor Olster zu ermorden. Doch im letzten Moment hält er inne, und verletzt diesen nur schwer. Daraufhin wird er nicht nur vom FBI, das den Mordanschlag untersucht, gejagt, sondern auch von jener zwielichtigen Organisation, die ihn erschaffen hat. Er flüchtet nach Arizona, wo es ihn in ein Diner verschlägt. Dort lernt er die attraktive Linda kennen, und beginnt schon bald, Gefühle für sie zu hegen. Mit seinen Avancen ist er jedoch Raul Morales ein Dorn im Auge, weshalb es dieser und seine Gang nun ebenfalls auf Paco abgesehen haben. In erster Linie befindet sich der Cyborg aber im Kampf mit sich selbst – nämlich seiner menschlichen, und seiner kybernetisch-programmierten, Seite…

Review: Szenenbild. Ich habe in den letzten Jahren eine gewisse Vorliebe für Italo-Trash – insbesondere im Science Fiction-Bereich (no na) – entwickelt. Insofern konnte mir auch "Paco – Kampfmaschine des Todes" (auch wenn im Interesse der Vergleichbarkeit die Bewertung nicht allzu hoch ausfallen kann) wieder ganz gut gefallen. Gedreht vom umtriebigen Sergio Martino, der Anfang der 70er einige Achtungserfolge im Giallo-Genre feiern konnte (u.a. mit "Der Killer von Wien" und "Der Schwanz des Skorpions"), und sich in den 80ern dann zunehmend auch dem Science Fiction-Genre zuwandte (den ebenfalls von ihm gedrehten "Mad Max"-Verschnitt "Fireflash" habe ich noch auf meiner Watchlist), erweist sich "Paco – Kampfmaschine des Todes" als recht offensichtlich von "Terminator" beeinflusst – und das nicht nur bei der schamlos geklauten Szene, in der Paco seinen defekten Arm repariert. Nicht zuletzt erinnert Daniel Greene, und das sage ich in aller Wertschätzung, an einen Arnold Schwarzenegger für Arme. Er mag zwar den Vorteil haben, aus den USA zu stammen, und daher nicht mit einem deutlichen Akzept gestraft zu sein, aber was Charisma, Ausstrahlung, und durchaus auch schauspielerisches Talent betrifft, kann er sich mit der steirischen Eiche nicht wirklich messen.

Aber auch von ihm abgesehen durchzieht den Film ein gewisser trashiger Unterton. Das beginnt schon bei der lustigen Handbewegung, die Paco beim Töten anwendet (kennt hier noch jemand "Was bin ich?" So von wegen, "Machen Sie eine typische Handbewegung"? Genau daran musste ich an dieser Stelle denken), über das so klischeehafte wie sehr spartanisch eingerichtete Labor des (bösen) Wissenschaftlers, den Armwrestling-Wettbewerb, dem (von "Blade Runner" inspirierten?) Aufputz und der schauspielerischen "Leistung" der Cyborg-Gegnerin beim Showdown, bis hin zum kitschigen Finale, das mich (wohl doch eher unbeabsichtigt) laut auflachen ließ. Und generell kann "Paco – Kampfmaschine des Todes" was die Produktionsqualität betrifft mit dem großen Vorbild (auch wenn dieser ja ebenfalls noch vergleichsweise günstig entstanden ist) nicht mithalten. Vor allem aber leidet er darunter, dass es Daniel Greene nicht so recht gelingen will, den inneren Konflikt seiner Figur zu vermitteln – und der Film zudem im Mittelteil doch ziemlich einschläft. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb? – hat er einen gewissen Charme, der ihn für Genre-(Trash-)Fans durchaus lohnenswert macht. So kann man Sergio Martino inszenatorisch keinen nennenswerten Vorwurf machen. Einfälle wie der seeeehr saure Regen werten ihn ebenfalls auf. Gleiches gilt für die Auftritte bekannter (und das durchaus auch aus dem italischen Kino) Gesichter wie John Saxon oder George Eastman. Großes Lob hat sich auch die Musik von Claudio Simonetti verdient, der sich – passend zum Film – ebenfalls stark von Brad Fiedel beeinflussen lässt. Und nach einem doch etwas nachlassenden Mittelteil, steigert sich "Paco – Kampfmaschine des Todes" dann zumindest zu einem wirklich gefälligen und auch ansatzweise spektakulärem Finale, wobei neben Saxons herrlich übertriebener Riesenwumme vor allem auch die Verfolgungsjagd mit dem Hubschrauber hervorsticht. Vor allem aber: Trotz aller Schwächen merkt man "Paco – Kampfmaschine des Todes" die Mühe an, die man sich hier fast quer durch die Bank gegeben hat. Und das macht halt – zumindest in meinen Augen – schon einiges aus.

Fazit: Szenenbild. "Paco – Kampfmaschine des Todes" ist ein zwar recht offensichtlicher und natürlich in allen Belangen unterlegender, aber dennoch bemühter und durchaus auch charmante Abklatsch von James Camerons "Terminator". Neben dem noch sehr gefälligen Einstieg und einzelnen netten Ideen hatte es mir dann vor allem der Showdown angetan. Aber auch Inszenierung und Musik können gefallen. Und auch über den Auftritt einzelner bekannter Gesichter freut man sich als Fan des Genres und/oder des Italo-Kinos. Allerdings: Daniel Greene fehlt dann leider doch etwas das nötige schauspielerische Talent, um den inneren Konflikt seiner Figur mitreißend zu vermitteln. Den Film durchzieht ein trashiger Unterton, den man entweder mag, oder halt eben nicht. Einzelne Momente und Elemente sind zudem halt schon sehr eindeutig aus anderen Filmen geklaut. Vor allem aber schläft der Film im Mittelteil doch ziemlich ein, und schien es den zahlreichen Autoren, die am Drehbuch mitgewirkt haben, schwer gefallen zu sein, sich für diesen etwas interessantes zu überlegen. Trotz aller Schwächen ist "Paco – Kampfmaschine des Todes" aber für alle Science Fiction- und/oder Trash-Fans aber durchaus einen Blick wert.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1986 National Cinematografica)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2020





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