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Discovery - 3x05: Die Bewährungsprobe Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Die Trying
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 12. November 2020 (CBS All Access)
Erstausstahlung D: 13. November 2020 (Netflix)
Drehbuch: James Duff & Sean Cochran
Regie: Maja Vrvilo
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly, Wilson Cruz als Hugh Culber.
Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Philippa Georgiou, Rachael Ancheril als D. Nhan, Oded Fehr als Charles Vance, Blu del Barrio als Adira Tal, David Cronenberg als Kovich, Tig Notaro als Jett Reno, Emily Coutts als Lt. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Lt. R.A. Bryce, Sara Mitich als Lt. Nilsson, Brendan Beiser als Eli, Jake Epstein als Dr. Attis, Vanessa Jackson als Lt. Audrey Willa, Ana Sani als Mom, Ava McKinnon als Daughter #1, Shazdeh Kapadia als Daughter #2, RJ Parrish als Holo Security officer #1, Vanessa Burns als Holo Security officer #2, Chris Zamat als Holo officer #1, Jajube Mandiela als Holo officer #2, Daniel Woodrow als Holo officer #3, Shannon Lahaie als Tactical officer, Rosie Simon als Starfleet Ensign u.a.


Kurzinhalt: Die U.S.S. Discovery erreicht das neue Hauptquartier der Föderation. Doch die Freude über diese "Heimkehr" ist rasch gedämpft, als Admiral Vance seine Absicht deutlich macht, die Crew auf andere Schiffe aufzuteilen. Generell ist der Willkommensempfang nicht ganz so warmherzig wie erhofft, was nicht zuletzt auch daran liegt, als jegliche Zeitreisen seit dem Temporalen Kalten Krieg strikt verboten sind, und man diesen Neuankömmlingen aus der Vergangenheit dementsprechend mit Skepsis begegnet. Zumal die offiziellen Aufzeichnungen der Sternenflotte behaupten, dass das Schiff zerstört worden wäre, und auch den Sporenantrieb mit keinem Wort erwähnen. Doch Captain Saru und Commander Burnham plädieren, nachdem die ersten Befragungen der Crew abgeschlossen sind, dafür, die Besatzung intakt zu halten, wären sie doch ein eingespieltes Team. Ein akuter medizinischer Notfall gibt ihnen dann schließlich die Gelegenheit, ihren Wert unter Beweis zu stellen. Denn auf der Station werden Flüchtlinge der Kili betreut, die sich auf einem Planeten infiziert haben. Um sie zu heilen, braucht man die Probe einer Pflanze, die jedoch mittlerweile auf dem Planeten nicht mehr zu finden ist. Michael hat daraufhin die rettende Idee, zur U.S.S. Tikhov zu springen, jenem Schiff, auf dem die Samen aller Pflanzen verschiedenster Planeten der Föderation gelagert werden. Commander Burnham wird sogleich, unter Aufsicht von Lt. Willa, das Kommando über die Mission übertragen. Doch die Tikhov steckt in einem Ionensturm fest…

Denkwürdige Zitate: "Your limbic system has been getting quite the workout, Commander. Are you prone to emotional exaggeration?"
(Ja, ich habe gelacht.)

Review: Episodenbild (c) Netflix In "Die Bewährungsprobe" erreicht die U.S.S. Discovery nun das neue Hauptquartier der – mittlerweile doch deutlich geschrumpften – Föderation. So richtige Begeisterung wollte sich bei mir dabei aber leider nicht einstellen. Grundsätzlich war das zwar wieder optisch ganz nett getrickst, aber irgendwie fand ich es mit den starken Blautönen sowie auch wieder dem typischen neuen Leuchteffekt-Look wenig interessant und doch etwas eintönig umgesetzt. Wobei ich zugebe: Das ist sicherlich Geschmacksache – und zählt generell nicht zu den größeren Problemen der Folge. Wesentlich schwerer wiegt da schon die mangelnde Plausibilität. Ich meine, zu Beginn hatte man ja noch den richtigen Gedanken, es war halt nur von vornherein klar, dass es nicht soweit kommen würde. Denn: In dieser Situation, wenn du ein zwar altes Schiff hast, welches jedoch als einziges in der Lage ist, rasch zu anderen Welten zu reisen, und zugleich eine Crew aus der Vergangenheit, die dementsprechend mit der aktuellen Welt, der Situation, der Technologie usw. nicht vertraut ist, ist das erste was du machst natürlich, das Schiff einzuziehen und mit einer neuen Besatzung zu versehen (von Schlüsselpositionen wie Stamets abgesehen).

Das hätte sich die Discovery-Crew einerseits von vornherein eigentlich genau so erwarten müssen – weshalb ihr Schock weil ihre "Familie" zerrissen wird (und ich bleibe nach wie vor dabei, dass die Serie zu wenig getan hat, um uns eben dieses enge Verhältnis innerhalb der Crew glaubwürdig zu vermitteln; also ja, bei einzelnen Personen schon, aber eben nicht als Gemeinschaft. Hier wird etwas behauptet, was ich so aus dem Inhalt nicht nachvollziehen kann) für mich nicht wirklich nachvollziehbar war – und ist andererseits generell eigentlich die einzig logische und vernünftige Vorgehensweise. Aber, wie gesagt, man weiß als Zuschauer natürlich von vornherein, dass es aus dramaturgischen Gründen so nicht kommen kann – weshalb die Folge aus der drohenden Aufsplittung der Crew aber halt auch überhaupt keine Spannung beziehen kann. Zudem die Episode danach ordentliche Kunststücken vollziehen muss, um dieses furchtbare, drohende Schicksal abzuwenden. Angefangen dabei, dass Michael aus mir unerfindlichen Gründen die einzige ist, die an dieses Aufbewahrungsschiff denkt (dass noch dazu 900 Jahre später immer noch in Betrieb ist), bis hin zur Art und Weise, wie die Crew der Discovery diese Herausforderung natürlich bewältigt, und die Admiralität so davon überzeugen kann, dass es natürlich das einzig wahre und vernünftige ist, sie weiterhin zusammen auf der Discovery zu belassen. Und natürlich, da Michael die Hauptfigur und damit der strahlende Stern der Serie ist, die Heilsbringerin schlechthin, darf sie für diese entscheidende Mission das Kommando übernehmen – obwohl Saru ihr im Rang übergestellt wäre, und es innerhalb der Sternenflotte sicherlich andere Personen gäbe, welche mehr Erfahrung mitbringen, und generell für die Mission besser geeignet wären.

Episodenbild (c) Netflix All diese unglaubwürdigen Aspekte machen es mir leider extrem schwer, auch nur irgendetwas das hier passiert ernst zu nehmen – was eben wichtig wäre, um emotional involviert zu sein und mitzufiebern. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass ich die Story an Bord der Tikhov nicht wirklich spannend oder auch nur interessant fand. Das Mysterium rund um den großen Brand spricht mich ebenfalls nicht im Geringsten an. Mir ist echt ziemlich egal, was da genau passierte, und wer da dahintersteckt, weshalb die Serie auch daraus keine Spannung zu beziehen mag. Zumal ich halt mittlerweile nach den ersten beiden Staffeln sowie "Picard" befürchte, dass mir die Erklärung die sie sich dafür überlebt haben nicht wirklich zusagen wird. Ehrlich: Schon allein das mit der Melodie erfüllt mich echt mit Sorge. Ich glaub, ich will gar nicht wissen, was für eine hirnrissige, lächerliche Offenbarung sich hier anbahnt – lasse mich von den "Discovery"-Machern aber natürlich gerne eines Besseren belehren.

Bleibt als letzter Kritikpunkt die wieder einmal übertriebene und künstliche Emotionalisierung des Geschehens. Denn natürlich darf Michael Burnham am Ende wieder extrem emotional werden, als sie sich von Nhan verabschiedet. Und, auch hier wieder: Es geht nicht darum, dass sie ihren Gefühlen freien Lauf lässt – das wäre nämlich absolut ok – sondern dass dieser emotionale Moment aufgesetzt und "fake" wirkt. Nhan kam in der zweiten Staffel an Bord, seither sind gerade Mal ein paar Wochen vergangen, und in all der Zeit haben Michael und sie vielleicht ein paar Worte gewechselt. Trotzdem soll ich glauben – obwohl wir davon in der Serie nie etwas gesehen haben – dass es diese ungemein starke, enge Bindung zwischen den beiden gibt. Sorry, aber nein. Und eben das ist der springende Punkt: Es geht nicht darum, dass Michael (so viel) weint. Sondern darum, dass diese emotionalen Szenen aufgesetzt und unglaubwürdig wirken, dass die Emotionen behauptet sind, sich aber nicht natürlich aus der Geschichte heraus ergeben. Ein Beispiel: Hätte sie sich an dieser Stelle von Tilly verabschiedet, hätte ich nicht nur nicht das Geringste zu kritisieren, ich hätte ihre Gefühle vielleicht sogar nachvollziehen können. Aber so? Damit verbleiben als einzige wesentliche Pluspunkte die Auftritte von Oded Fehr und insbesondere David fucking Cronenberg, dessen Gespräch mit Georgiou (wenn ich auch mit der Art und Weise, wie die Serie mir ihr Verhalten zu glorifizieren scheint, nicht warm werde; um euch meine Probleme zu verdeutlichen, stellt euch einfach vor, an ihrer Stelle würde Hitler sitzen) generell das einzige nennenswerte Highlight der Folge war. Ach ja, und die Skepsis im Hinblick auf die Discovery-Crew war nicht zuletzt mit dem Hinweis auf den Temporären Kalten Krieg, und das darauffolgende Verbot von Zeitreisen, gut und nachvollziehbar begründet. Da das bei "Discovery" leider eher die Ausnahme als die Regel ist, sei auch dies positiv hervorgehoben. Mit dem Rest konnte ich aber halt leider wieder wenig bis gar nichts anfangen.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Auch "Die Bewährungsprobe" hat mich leider wieder einmal wenig begeistert. Weder wollte sich die erhebende Stimmung einstellen, als sie die Überreste der Föderation erreichen, noch mich die Effektaufnahmen – wenn auch handwerklich makellos gemacht – beeindrucken. Die sich danach entspinnende Story fand ich sehr belanglos und uninteressant, zumal das alles letztendlich darauf hinauslief, dass die Autoren aus einer Sackgasse herauskommen, die sie sich selbst eingebrockt haben. Und natürlich geht dabei die Seligsprechung von Sankt Michael weiter, die aus mir unerfindlichen Gründen bei dieser Mission das Kommando übernehmen darf. Nhans Abschied war dann ein Paradebeispiel für einem meiner größten Kritikpunkte an "Discovery", nämlich die künstliche Emotionalität. Es geht nicht darum, dass hier oft und intensive Gefühle gezeigt werden, sondern dass sich mir diese nicht natürlich aus der Geschichte ergeben. Nhan ist erst seit ein paar Wochen an Bord, und hatte weder mit Michael besonders viele persönliche Momente, noch hätte man mir den Eindruck einer sonderlich innigen Beziehung zwischen den beiden vermittelt. Trotzdem nutzt man die Gelegenheit, um aus ihrem Abschied ein mordsmäßiges Drama zu machen. Und genau das ist mein Problem an "Discovery" im Allgemeinen, und dieser Folge im Besonderen: Alles ist fake, alles ist konstruiert, nichts ist glaubwürdig und/oder natürlich. Und eben deshalb funktioniert das alles für mich leider überwiegend nicht. Immerhin, dafür, dass es ihnen gelungen ist, David Cronenberg zu einem Auftritt zu überreden, gibt's einen Pluspunkt. Wie dessen Gespräch mit Georgiou generell das mit Abstand interessanteste an dieser Folge war. Aus meiner Sicht ist die titelspende "Bewährungsprobe" somit leider wenig erfolgreich verlaufen.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Netflix)




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