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Kampfstern Galactica - 1x04: Der verschwundene Krieger Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: The Lost Warrior
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Oktober 1978
Erstausstrahlung D: 05. April 1989
Drehbuch: Herman Groves & Donald P. Bellisario
Regie: Rod Holcomb
Hauptdarsteller: Richard Hatch als Captain Apollo, Dirk Benedict als Lieutenant Starbuck, Lorne Greene als Commander Adama, Herbert Jefferson Jr. als Lieutenant Boomer, Maren Jensen als Lieutenant Athena, Terry Carter als Colonel Tigh, Laurette Spang als Cassiopeia, John Colicos als Count Baltar.
Gastdarsteller: Johnny Timko als Puppis, Katherine Cannon als Vella, Lance LeGault als Bootes, Claude Earl Jones als Lacerta, Red West als Marco, Larry Manetti als Giles, Jay Donahue als Jason, Carol Baxter als Macy, Mary Kay Mars als Vi u.a.

Kurzinhalt: Nachdem Apollo ein paar Cylonen-Jäger erfolgreich von der Flotte weglockte, stürzt er auf einem Planeten ab. Darauf befindet sich eine kleine, bisher unbekannte Kolonie der Menschheit, bei der es sich wohl um einen kleinen Ableger einer der zwölf großen Kolonien handelt. Die Bewohner leben in recht schlichten Verhältnissen, würden aber grundsätzlich ein gutes und sorgenfreies Leben führen – wäre da nicht der Revolverheld "Red Eye", der alle, die sich gegen ihn auflehnen, kaltblütig ermordet. Apollo staunt nicht schlecht, als sich Red Eye als Cylone offenbart. Doch dieser agiert nicht etwa unabhängig, sondern wird vielmehr von einem lokalen Gangster kontrolliert. Lacerta nutzt Red Eye, um die Farmer der Umgebung um einen Großteil ihrer Ernte zu bringen. Als sich Vellas Mann, bei dem es sich wohl um einen ebenfalls auf dem Planeten abgestürzten Jägerpilot gehandelt haben dürfte, dagegen auflehnte, wurde er kurzerhand erschossen. Seither lehnt Vella jegliche Waffengewalt strikt ab – weshalb es ihr gar nicht recht ist, dass ihr Sohn Puppis in Apollo ein Vorbild sieht. Dieser versucht daraufhin die schwierige Gratwanderung, von Puppis wegen seiner Gewaltanwendung nicht verehrt zu werden, aber die Siedlung trotzdem von Red Eye zu befreien…


Review: Episodenbild (c) Universal Nach einem – zusammengeschnittenen – Dreiteiler zum Auftakt sowie der nachfolgenden Doppelfolge ist "Der verschwundene Krieger" nun die erste reguläre Einzel-Episode der Serie – und fällt im direkten Vergleich zugegebenermaßen schon ein bisschen ab. Zwar gibt’s zu Beginn wieder einen netten kleinen Raumkampf, aber weder was Spannung, Einsatz und/oder Spektakel betrifft, kann sich das hier mit den vorangegangenen Folgen messen. Nun wäre es zugegebenermaßen unverschämt, sich von einer Ende der 70er Jahre entstandenen Fernsehserie zu erwarten, Woche für Woche ein vergleichbares Spektakel aufzufahren. Aber es ist jedenfalls schon mal der erste Grund, warum "Der verschwundene Krieger" nicht ganz mit den vorangegangenen Episoden mithalten kann. Schwerer als das wiegt aber, dass die Handlung leider doch etwas dünn ist, und man daher teilweise doch ordentlich Zeit schinden muss. Immerhin ist dem Zuschauer spätestens nach fünfzehn Minuten klar, worauf das ganze hinausläuft. Warum sich Apollo mit dem von vornherein unvermeidlichen "High Moon"-Finale so lange Zeit lässt, wird von "Der verschwundene Krieger" leider nur sehr verkrampft, und wenig überzeugend, begründet. Und so wird leider von der Folge doch einiges an Wasser getreten, mit mehreren wenig interessanten Begegnungen zwischen Apollo und Lacerta/Red Eye, bis es dann schließlich zum unweigerlichen Showdown kommt.

Was nicht heißen soll, dass die Episode in diesem Mittelteil so überhaupt nichts zu bieten hätte. Vella blieb zwar als Figur für mich leider etwas blass und wenig greifbar, dafür konnte aber die Dynamik zwischen Apollo und Puppis durchaus gefallen. Diese profitiert nicht zuletzt davon, dass Puppis seinen Vater verloren hat und in Apollo Ersatz sieht, und der Pilot wiederum unweigerlich an Boxey denken muss, der auf der Galactica auf ihn wartet. Dementsprechend fühlen sich die beiden praktisch von Beginn an verbunden. Was mir für eine Serie, in der letzten ein Krieg im Mittelpunkt steht, auch gut gefallen konnte, sind die pazifistischen Töne, die man hier anschlägt. Natürlich ist wie gesagt von vornherein klar, dass kein Weg daran vorbeiführen wird, Red Eye auszuschalten – und erweist sich Vellas sehr extremistische Einstellung letztendlich als nicht wirklich zielführend. Mit dem netten Abschlussgespräch zwischen Apollo und Puppis sorgt man jedoch dafür, deutlich zu machen, dass Gewalt immer nur der letzte Ausweg sein sollte. Recht gut gefallen – unter Berücksichtigung der damaligen (finanziellen) Möglichkeiten – hat mir auch die Umsetzung der Westernstand. Gut, ok, die angemalten Pferde waren ein bisschen unfreiwillig komisch, aber die Mischung aus klassischen Western-Elementen mit modernen Einschlägen (wie z.B. die Tür vom Saloon) war schon interessant. Inszenatorisch ist die Episode zwar größtenteils nichts Besonderes, aber die eine Einstellung zwischendurch die den Eindruck erweckte, vom Pferd aus gedreht worden zu sein, war durchaus nett. Und auch das "Kostüm" von Red Eye, der aufgrund der Einschusslöcher doch schon einen etwas lädierten Eindruck machte, gefiel mir. Der Showdown war dann allerdings doch etwas enttäuschend, und vor allem auch in keinster Weise packend. Erst nachdem Apollo vom Planeten aufbricht und es gerade noch rechtzeitig schafft, mit denen ihn entgegenfliegenden Starbuck und Boomer Kontakt aufzunehmen, ehe diese umkehren um zur Galactica zurückzufliegen, kommt zumindest ein kleines Fünkchen Spannung auf. Zuletzt sei noch angemerkt, dass dies die erste Folge der Serie ist, die sehr stark auf eine Figur – eben Apollo – fokussiert ist. Denn während bis jetzt die Sendezeit meist sehr gerecht verteilt war, sind die Szenen auf der Galactica diesmal doch eher nur Platzhalter bzw. Lückenfüller, erzählen aber halt leider keine eigene, interessante Geschichte. Letzteres hätte vielleicht helfen können, auch die Story auf dem Planeten packender zu machen, da man sie dann effizienter hätte erzählen müssen. Insgesamt war "Der verschwundene Krieger" aber gerade noch so ok.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Nach den ersten drei – bzw. fünf – Episoden, die allesamt recht aufwändig waren, konnte ich mich bei "Der verschwundene Krieger" des Eindrucks nicht erwehren, dass nun erstmal Sparen angesagt war. Ob die Folge dem, was uns im Rest der Serie erwartet, näher ist, als die gelungenen Folgen zuvor, wage ich noch nicht zu beurteilen. Letztendlich war das Problem von "Der verschwundene Krieger" aber ohnehin weniger, dass das Geld hier nicht mehr so locker zu sitzen schien, sondern vielmehr, dass die Haupthandlung zu ausgedehnt war. Viel zu früh ist klar, woraus das hinausläuft, und die Episode muss sich ziemlich anstrengen, um zu erklären, warum Apollo Red Eye nicht schon viel früher ausschaltet – was ihm in meinen Augen leider nicht wirklich überzeugend gelang. Aus meiner Sicht wäre es jedenfalls besser gewesen, wieder zwei gleichwertige und wichtige parallele Geschichten zu erzählen – dann hätte man nämlich bei Apollos Story auf dem Planeten auch etwas mehr aufs Tempo drücken müssen. Stattdessen sind die Szenen auf der Galactica leider wenig interessant, und eher nur Lückenfüller. Zwar klingt das insgesamt wesentlich dramatischer als es war; immerhin habe ich mich trotz der Längen bei "Der verschwundene Krieger" nie zu sehr gelangweilt, und hat die Serie für mich nach wie vor einen starken Retro-Charme, von dem sie profitiert. Trotzdem hoffe ich, dass solche doch eher nur mittelmäßigen Folgen nicht nun, da der "Zuschauerfang" abgeschlossen ist, zum neuen Standard werden.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)







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