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Discovery - 3x03: Bewohner der Erde Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: People of Earth
Episodennummer: 3x03
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 29. Oktober 2020 (CBS All Access)
Erstausstahlung D: 30. Oktober 2020 (Netflix)
Drehbuch: Bo Yeon Kim & Erika Lippoldt
Regie: Jonathan Frakes
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly, Wilson Cruz als Hugh Culber, David Ajala als Cleveland "Book" Booker.
Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Philippa Georgiou, Blu del Barrio als Adira, Christopher Heyerdahl als Wen, Adil Hussain als Aditya Sahil, Phumzile Sitole als Ndoye, Emily Coutts als Lt. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Lt. R.A. Bryce, Sara Mitich als Lt. Nilsson, Fode Bangoura als Alien Merchant, Shawn Campbell als Supervising Inspector, Riley Gilchrist als Andorian Regulator, Xavier Lopez als Passing Crew Member, Fabio Tassone als Book's Ship Computer, David Benjamin Tomlinson als Linus u.a.


Kurzinhalt: Nach einjähriger Suche hat Michael Burnham nun endlich ein Lebenszeichen der U.S.S. Discovery erhalten, und ist es somit nun endlich Zeit für die Wiedervereinigung. Nachdem die Frage, wer das Kommando über das Schiff nun übernehmen soll, und Burnham den Stuhl in der Mitte bereitwillig Saru überlässt, klärt sie ihn und die Brückenbesatzung darüber auf, was sie in der Zwischenzeit über den großen Brand und den damit einhergehenden Untergang der Föderation in Erfahrung gebracht hat. Sie schlägt vor, als nächstes zur Erde aufzubrechen – etwas, dass ihr ohne Sporenantrieb allein nicht möglich gewesen wäre – da vor einigen Jahren von dort ein Admiral der Sternenflotte eine Nachricht in die Galaxis geschickt hat. Doch nach dem Sprung muss man erkennen, dass die Föderation bzw. die Sternenflotte auch auf der Erde schon lange nicht mehr existieren. Vielmehr haben dort nun die sogenannten Vereinigte Verteidigungsstreitkräfte der Erde das sagen – und die sind über die plötzliche Ankunft der U.S.S. Discovery alles andere als erfreut…

Denkwürdige Zitate: "Cake is eternal."
(Zumindest da bin ich ausnahmsweise mal mit Michael Burnham einer Meinung.)

Review: Episodenbild (c) Netflix Damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde auf "Discovery" immer nur draufhauen, zuerst die positiven Aspekte, die ich im Hinblick auf "Bewohner der Erde" ins Feld führen kann. So war die Inszenierung von Jonathan Frakes, abseits der viel zu übertriebenen Reflexionen auf der Brücke, angenehm klassisch. Die Rückkehr zur Erde war durchaus interessant, und ich gebe zu, dass die Föderation auch dort zusammengebrochen ist, wo sie quasi ihren Anfang nahm, traf mich dann tatsächlich ein bisschen. Und auch wenn die Offenbarung rund um die Herkunft der Piraten irgendwie sehr aufgesetzt schien, wie auch die dahinterstehende Message, so muss ich es "Discovery" zumindest anrechnen, nach längerem hier endlich wieder etwas zu sagen zu haben – auch wenn man meines Erachtens dabei wenig geschickt vorgeht; von subtil ganz zu schweigen. Und vor allem die Art und Weise, wie es ihnen dann schließlich gelingt, zwischen beiden Seiten zu vermitteln, und generell Dialog als zentrales Mittel der Konfliktlösung propagiert wird, verströmte tatsächlich wieder mal "Star Trek"-Charakter. Und die Rückkehr der Trill (ist Adira vielleicht gar eine Dax?) hat mich auch gefreut.

Man sieht es allerdings schon an meiner Wertung: Insgesamt war ich auch von "Bewohner der Erde" wieder einmal nicht sonderlich angetan. Ein Hauptproblem ist für mich auch weiterhin, wie übertrieben das alles inszeniert ist, und quasi bei jedem Furz auf ungemein gewichtig und bedeutungsschwanger gemacht wird. Das beginnt schon beim Wiedersehen zwischen Burnham und der Discovery-Crew. Dass Michael hier emotional ist, kann ich sogar noch verstehen, aber die übertriebene Reaktion der Besatzung machte insofern nicht wirklich Sinn, als die Burham ja eigentlich erst vor wenigen Stunden das letzte Mal gesehen haben. Stattdessen tun die so, als wär's ebenfalls schon mindestens ein Jahr her. Generell leuchtete mir nicht ganz ein, warum Michael ob der Rückkehr zur Discovery so ekstatisch ist. Immerhin glaube ich, hat die allein mit diesem einen Jahr, dass sie quasi Vorsprung hatte, mehr Zeit weg von der Discovery verbracht, als davor auf ihr. Völlig überzogen war auch alles rund um die Ernennung von Saru zum Captain der Discovery. Ja wer soll's denn sonst machen? Das war doch völlig klar. Und gerade auch, als er ja z.B. in der letzten Folge bereits der Captain war, machte dieses Brimborium nicht wirklich Sinn. Ja selbst so kleine Banalitäten wie z.B. wenn Michael Book das Insignia ansteckt werden in ihrer Bedeutung wieder völlig künstlich aufgebläht. Und das ist eben das Problem. Manche beklagen sich ja darüber, dass sich Leute über die Emotionalität von "Discovery" beschweren, und werfen eben diesen Emotionslosigkeit, mangelnde Empathie und Machogehabe vor. Das Problem sind jedoch nicht die Gefühle an sich, sondern vielmehr, dass sich diese nicht natürlich aus der Handlung heraus ergeben, sondern ist rein der übertriebenen Inszenierung geschuldet sind, und dementsprechend nicht ehrlich, sondern vielmehr künstlich und aufgesetzt wirken. Und eben das funktioniert für mich nun mal nicht. Gleiches gilt übrigens für den Humor, der für mich wieder einmal so gut wie überhaupt nicht gezündet hat. Und spannend war das Ganze – trotz Angriff auf die Discovery und Burnhams Aktion, mit der sie das Schiff wieder mal im Alleingang rettet – auch nicht.

Episodenbild (c) Netflix Was Letzteres betrifft sei noch erwähnt: Ich war immerhin (positiv) überrascht, dass die Macher zumindest insofern Logik (weil, die ist ja nun wahrlich nicht ihre größte Stärke) walten lassen, als die Technologie der Discovery in dieser Zukunft (abseits des Dilithiums) völlig veraltet und damit unterlegen scheint, so dass die Schilde nach einem Treffer dahin sind. Zwar könnte man sagen, selbst das ist noch zu optimistisch (ich meine, 930 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Man stelle sich mal vor, eine militärische Gerätschaft aus dem Jahr 1090 würde in die Gegenwart gelangen). Und irgendwie fragt man sich ja schon, warum man die nun friedliche Übereinkunft mit den Vereinigten Verteidigungskräften der Erde nicht gleich genutzt hat, um ev. um Upgrades für Waffen und Schilde zu fragen. Weil auch wenn du natürlich die Föderation nicht mit Waffengewalt neu aufleben lassen kannst, macht es halt schon Sinn, sich im Notfall zumindest verteidigen zu können. Dennoch, das war mehr Verständnis im Hinblick auf die innere Logik der Story, als ich dies den Machern zugetraut hätte. Aber ja, spannend war's natürlich keine Sekunde, und rückwirkend fragt man sich halt auch, warum Michael Saru denn wirklich nicht informiert hat (zumal man als Zuschauer ja ohnehin keine Sekunde lang glaubt, dass sie die Crew wirklich im Stich lässt). Insgesamt dominierten für mich somit leider auch bei "Bewohner der Erde" wieder mal die negativen Aspekte.

Fazit: Wirklich viel konnte mir "Bewohner der Erde" leider nicht bieten. In erster Linie gefiel mir, dass mit dem Konflikt, den die Discovery-Crew hier löst, tatsächlich wieder mal der "Star Trek"-Ansatz der friedlichen Koexistenz und der Konfliktlösung durch Dialog/Verhandlung zelebriert wird. Schön auch die Rückkehr der Trill. Und abseits der Brücke, wo wieder viel zu viele Lichter reflektierten (fast hätte ich auf der Fernbedienung nach dem Knopf gesucht, um den Lens-Flare-Effekt auszuschalten) war die Inszenierung von Jonathan Frakes gewohnt stilvoll und klassisch. Rein von der Handlung her war da aber leider wenig, was ich sonderlich interessant – geschweige denn spannend – gefunden hätte. Das Setting spricht mich leider nach wie vor nicht wirklich an. Vor allem aber ist mir das alles immer noch viel zu überdramatisiert; bei bestimmten Momenten konnte ich ja die Emotionen durchaus nachvollziehen, z.B. von Michael; aber warum z.B. der Rest der Crew auch so aus dem Häuschen war, war in Anbetracht dessen, dass für sie ja erst nur wenige Stunden vergangen sind, nicht wirklich nachvollziehbar. Und generell wird mir zu oft verzweifelt und verkrampft versucht den Szenen durch die Inszenierung eine Bedeutung zu geben, die sie rein aus der Geschichte her einfach nicht haben (wie z.B., wenn Michael Book das Abzeichen ansteckt). Last but not least fehlt mir momentan – da es sich bei "Discovery" ja wieder um eine "moderne" Serie mit fortlaufender Handlung handelt – noch irgendwie das klare Ziel. Ich mein, ja, ich weiß, Föderation wieder herstellen, aber noch ist das alles irgendwie sehr vage für mich. Vom Setup her war da die zweite Staffel mit den mysteriösen Signalen gelungener (in welche enttäuschende Richtung sich das dann hinbewegt hat, steht auf einem anderen Blatt). Aber ja, vielleicht ist die Einführung ja doch mal abgeschlossen, und kommt die Handlung mit der nächsten Folge endlich mal in Fahrt.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Netflix)




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