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The Witcher - 1x06: Seltene Arten Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Rare Species
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 20. Dezember 2019 (Netflix)
Drehbuch: Haily Hall
Regie: Charlotte Brändström
Besetzung: Henry Cavill als Geralt of Rivia, Anya Chalotra als Yennefer, Freya Allan als Ciri, Joey Batey als Jaskier, Eamon Farren als Cahir, Mimi Ndiweni als Fringilla, Wilson Radjou-Pujalte als Dara, Adam Levy als Mousesack, Adele Oni als Téa, Colette Tchantcho als Véa, Jordan Renzo als Eyck of Denesle, Steve Wall als Boholt, Jeremy Crawford als Yarpen Zigrin, Máté Haumann als Field Marshall, Ron Cook als Borch Three Jackdaws, Wayne Brett als The Alderman, Michael Power als The Butcher, Michael Byrch als True Form Doppler, Benjamin Chaffin als Cahir Actor, Simeon Dyer als Lucas Corto, Michael Keane als Xavier Moran, Kain Francis als Yannick Brass u.a.


Kurzinhalt: Ein geheimnisvoller Fremder, der von zwei Kämpferinnen begleitet wird, möchte Geralt dazu anheuern, ihn auf der Jagd nach einem Drachen zu begleiten. Seine Gruppe ist nur eine von vielen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Ungeheuer zur Strecke zu bringen. Zuerst lehnt Geralt das Angebot ab – bis er sieht, dass Yennefer einer anderen Jagdgruppe angehört. Daraufhin beschließt er doch, den alten Mann zu begleiten. Zusammen mit mehreren weiteren Jagdgruppen macht man sich schließlich auf den Weg zu jenem Berg, wo der Drache hausen soll. Dabei kommt es zwischen den einzelnen, konkurrierenden Gruppen zu ein paar Scharmützeln, zudem ist mit Yennefers Begleiter auch rasch das erste Opfer zu beklagen. Yennefer und Geralt kommen sich auf der Reise zunehmend näher, und es wird deutlich, dass die beiden mehr verbindet, als einfach nur eine gemeinsam verbrachte Nacht. Am Berg angekommen müssen sie dann jedoch erkennen, dass nicht alles so ist, wie man ihnen glauben machen wollte…

Review: Episodenbild (c) Netflix "Seltene Arten" überzeugte mich in erster Linie mit zwei Aspekten. Auf der einen Seite waren das die sehr guten Szenen zwischen Geralt und Yennefer. Henry Cavill und Anya Chalotra gelingt es ausgesprochen gut, ihre gegenseitige Anziehung plausibel zu vermitteln, und zugleich auch deutlich zu machen, dass es den beiden Figuren um mehr geht als nur ein kurzes erotisches Stelldichein, sondern sie wirklich etwas füreinander empfinden. Die Schlüsselszene war dabei zweifellos das Gespräch im Zelt, wo wir Geralt überraschend offen und auch emotional erleben. Und im Gegensatz zu ihrer ersten gemeinsam verbrachten Nacht liegt er diesmal auch noch am Morgen neben ihr, wenn sie erwacht. Auch Yennefers Bestreben hat es mir weiterhin angetan. Wie sie an einer Stelle sehr schön festhält: Es geht ihr nicht zwingend darum, ein Kind bekommen zu können. Sie will einfach nur die Wahl dazu zurückbekommen, die ihr damals genommen wurde. Das fand ich sehr schön – und nachvollziehbar – umgesetzt. Jedoch, nachdem die gemeinsamen Szenen der beiden zuvor unser Herz erwärmten, reißt man es uns am Ende heraus, als Yennefer Geralts Wunsch an den Dschinn erfährt, und – scheinbar in sofortiger Erfüllung der zuvor geäußerten Prophezeiung, dass er sie verlieren wird – dem Hexer erzürnt und enttäuscht den Rücken kehrt.

Die zweite wesentliche Stärke bezieht sich auf die Offenbarung rund um den Drachen. Anfangs ziehen ja scheinbar alle los, um diesen zur Strecke zu bringen, und eine Drachenjagd ist innerhalb der Fantasy ja generell ein gern genutztes Abenteuer, wobei der besagte Drache üblicherweise als Ungeheuer dargestellt wird. "The Witcher" schlägt hier jedoch eine andere Richtung ein, und eben diese (bei der sowohl Ehrfurcht vor den Wundern der Natur als auch ein genereller Artenschutzgedanke mitschwingen) gefiel mir ausgezeichnet. Zugegeben, ich bin mir nicht sicher, ob ich die Wendung rund um den alten Mann unbedingt gebraucht habe. Dessen vermeintlicher Tod war zudem etwas gar theatralisch umgesetzt. Grundsätzlich hatte es mir das Ende der Jagd – wo wir dann auch nochmal einen netten kleinen Endkampf bekommen (im Zuge dessen Yennefer Geralt retten darf) – aber durchaus angetan. Zudem gewinnt man nun von Episode zu Episode einen immer besseren Eindruck, wie die einzelnen Handlungsstränge chronologisch zueinander stehen – diesmal dürfte sich die Haupthandlung z.B. ein paar Wochen/Monate vor der Ciri-Story aus der ersten Episode abgespielt haben (im Übrigen konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn Yennefer dem Wunsch des Rats gefolgt und nach Nilfgaard gegangen wäre – wer weiß, vielleicht hätte sie deren eroberische Tendenzen eindämmen können?). Apropos Ciri: Deren Handlungsstrang war zwar grundsätzlich auch ok, fiel jedoch im direkten Vergleich doch etwas ab; und generell bin ich mir nicht sicher, ob es mir nicht lieber gewesen wäre, man hätte ihre komplette Story seit der Flucht aus der Stadt konzentriert in einer Folge abgehandelt. Und auch über den neuerlichen Auftritt von Jaskier war ich nicht übermäßig begeistert – auch wenn man ihm hier tatsächlich mal einen guten Gag mit auf den Weg gegeben hat ("That ship has sailed, wrecked, and sunk to the bottom of the ocean."). Trotzdem war ich nicht böse oder gar traurig, als Geralt ihm am Ende (hoffentlich) Lebewohl sagte.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix "Seltene Arten" vertieft die Beziehung zwischen Geralt und Yennefer, nur um sie am Ende zu einem tragischen – vorläufigen? – Abschluss zu führen. Neben diesem Handlungsstrang, sowie Yennefers nachvollziehbarer Motivation und Getriebenheit, hatte es mir in erster Linie die Art und Weise angetan, wie sich die Drachenjagd am Ende entwickelt. Das war ausgesprochen schön, und entsprach auch nicht den gängigen Klischees des Fantasy-Genres. Weniger begeistert war ich vom neuerlichen Auftritt von Jaskier (wenn ich ihn diesmal auch etwas erträglicher fand), dem etwas gar übertrieben dramatisch umgesetzten (Schein-)Tod des alten Mannes, sowie der Nebenhandlung rund um Ciri, die zwar nicht schlecht war, im direkten Vergleich aber doch etwas abfiel. Positiv ist dafür, wie nun die Handlungsstränge zunehmend zusammenlaufen, bzw. man einen immer besseren Eindruck davon gewinnt, wie diese (zeitlich) zueinander in Verbindung stehen. Und ein paar überaus nette Landschaftsaufnahmen waren ebenfalls wieder darunter. Herzstück war für mich aber eben die Liebesgeschichte zwischen Geralt und Yennefer, die für mich, nicht zuletzt aufgrund der guten Leistungen von Chalotra und Cavill, sehr gut funktioniert hat.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Netflix)








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