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Westworld - 3x02: The Winter Line Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Winter Line
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22. März 2020 (HBO)
Erstausstrahlung D: 06. April 2020 (Sky)
Drehbuch: Matthew Pitts & Lisa Joy
Regie: Richard J. Lewis
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Dolores Abernathy, Thandie Newton als Maeve Millay, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Aaron Paul als Caleb Nichols, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Simon Quarterman als Lee Sizemore, Vincent Cassel als Serac, Ed Harris als Man in Black,
Gastdarsteller: Rodrigo Santoro als Hector Escaton, John Gallagher Jr. als Liam Dempsey Jr., Leonardo Nam als Felix Lutz, Ptolemy Slocum als Sylvester, D.B. Weiss als Dan, David Benioff als Dave, David Danipour als Benny, Christian Stamm als Sauer, Severin Mahncke als Lietuenant, Andreas Riter als Nazi, Alexander War als Harriet, Nico Conde als Captive, Candice Renée als Behavior Tech, Cosima Cabrera als Behavior Tech, Al Bayan als Behavior Tech, JD Taden als QA member, Zack Duhame als QA officer, Tuen Wai Meng als Fisherman, Calvin Seabrooks als Tech u.a.


Kurzinhalt: Maeve erwacht in einem anderen Teil des Parks, der sogenannten Kriegswelt, wo ein Szenario im Zweiten Weltkrieg abgespult wird. Kurz nachdem sie aktiviert wurde betrifft Hector den Raum. Zusammen versuchen sie, aus dem Nazi-Lager zu entkommen. Dabei muss Maeve jedoch erkennen, dass sie ihre Fähigkeit verloren hat, andere Roboter zu kontrollieren. Zudem wird bald deutlich, dass sich Hector im Gegensatz zu ihr nicht mehr an ihr gemeinsames Abenteuer erinnern kann; er spult einfach nur seine neue Programmierung ab. Im Glauben, dass es kein Entkommen gäbe, ist sie nachdem sie in der darauffolgenden Nacht während der Reparatur erwacht drauf und dran, sich selbst für immer auszuschalten. Dann jedoch erblickt sie Lee Sizemore, der den Angriff auf Westworld offenbar überlebt hat. Dieser meint, dass sie immer noch mit ihrer "Tochter" zusammen sein könnte. Doch dafür müssen sie zum sogenannten Forge gelangen. Währenddessen ist Bernard zum mittlerweile geschlossenen Park zurückgekehrt. Dort trifft er auf einen ausrangierten Sicherheitschef Stubbs, der ebenfalls ein Roboter war. Bernard erklärt Stubbs, dass er glaubt, von Dolores ganz bewusst gerettet und aktiviert worden zu sein, um quasi als Kontrollfunktion zu dienen, und sie aufzuhalten, falls sie zu weit gehen sollte. Nur hat Bernard noch keine Ahnung, wie er eben dies anstellen soll. Im alten Park hofft er, die Antwort darauf zu finden…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Ich gebe zu, die Offenbarung rund um Maeve hat mich eiskalt erwischt. Und das, obwohl man rückblickend sagen muss: Eigentlich hätte man es sich denken können, ja fast müssen. Weil dass der Park nach dem Massaker immer noch – oder wieder – geöffnet wäre, wäre eigentlich absolut unverständlich (und unplausibel). Allerdings: Ich habe mich so darüber gefreut, wieder im Park zurück zu sein (nicht zuletzt, als mir das betreffende Setting in der letzten Folge doch sehr gefehlt hat), dass ich gar nicht groß hinterfragte, wie das eigentlich sein kann. Zuerst dachte ich, es würde sich um einen neuen Park handeln, und dann, als Bernard und Stubbs Maeves ausrangiertes Modell finden, dass die beiden Handlungsstränge – Maeve und Bernard – eventuell wieder zeitlich verschoben wären. Wäre bei "Westworld" ja nicht das erste Mal. Dass Lee nicht auf ihrer Seite steht und es sich bei ihm wohl um einen Roboter handelt, der sie dazu manipulieren soll, das Tor zum Forge zu öffnen, vermutete ich zwar rasch (was Maeve dann ja ebenfalls auf sehr schöne Art und Weise – wenn sie feststellt, dass Lee ihr selbstlos und nicht aus amourösen Motiven heraus geholfen hat – bemerkt). Die tatsächliche Auflösung, dass es sich nur um eine Simulation handelt, hat mich aber nun mal ebenso eiskalt erwischt, wie Maeve.

Mehr noch als das begeisterte mich aber, wie sich genau im Moment der Erkenntnis das Seitenverhältnis ändert, auf das Simulationen anzeigende 2.35:1. Das war verdammt clever gemacht, und machte sich den zuletzt ja zunehmend aufkommenden Trend wechselnder Seitenverhältnisse mal so richtig zu Nutze. Wirklich beeindruckend fand ich dann auch die spätere Szene, als es Maeve schafft, die Simulation zu überlasten, und diese angehalten wird. Das war echt verdammt gut gemacht, und ein wahrer Augenöffner (nicht zuletzt, als die Bullet Time, nach fast schon inflationärer Verwendung nach der Jahrtausendwende – nachdem sie von "Matrix" populär gemacht wurde – in letzter Zeit nicht mehr allzu häufig zu sehen war). Aber auch die Location für diesen – vermeintlichen – Teil des Parks war sehr gut gewählt, wobei es mir vor allem die Szenen rund um die Brücke angetan hatte. Und auch wenn die letzte Staffel von "Game of Thrones" einen eher bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, war die Idee rund um den Gastauftritt von Drogon sowie David Benioff und D.B. Weiss schon ganz lustig. Wirklich packend wird es dann zum Ende hin, wenn Maeve versucht, aus der Simulation zu entkommen – dann jedoch der von ihr benutzte Wartungsroboter von den Wachen niedergeschossen wird. So gut mir alles rund um die Simulation davor und die vermeintliche Rückkehr in den Park auch gefallen hat, narrativ macht die dritte "Westworld"-Staffel dann in erster Linie danach wieder einen großen Sprung nach vorne. Maeve erwacht in einem neuen Körper, und wird von Engerraund Serac begrüßt, bei dem es sich so vermute ich mal um genau jenen Architekten handelt, der von Dolores gesucht wird. Wir erfahren ein paar mehr Hintergründe über das Rehoboam – und auch, dass dieses seit Dolores Flucht nicht mehr funktioniert, da diese eine unbekannte, nicht simulierbare Variable darstellt. Insofern hatte ich nach diesem Gespräch zwischen Maeve und Serac schon eine wesentlich bessere Idee, worum es in der dritten Staffel geht, als noch im Season-Auftakt.

Episodenbild (c) HBO Parallel dazu kehrt Bernard in den verlassenen Park zurück, wo er Stubbs reaktiviert. Ich muss gestehen, mich jetzt nicht mehr gut genug erinnern zu können um zu wissen, ob seine wahre Natur auch für den Zuschauer eine neue Erkenntnis war, oder nur für Bernard, sonderlich schockierend fand ich es jedenfalls nicht. Sehr packend war dann allerdings jener Moment, wo Stubbs sich den Sicherheitswächtern entgegenstellt, um Bernard die Zeit zu geben, um den Scan abzuschließen. Sehr interessant fand ich auch die Idee rund um Bernard als eine Art Sicherheitsmaßnahme von Dolores gegen sich selbst. Auch dies trägt dazu bei, dass man einen besseren Eindruck davon gewinnt, wo sich die Staffel hinbewegen könnte. Davon abgesehen muss ich allerdings sagen, dass ich den Maeve-Teil der Episode wesentlich interessanter, spannender und auch unterhaltsamer fand, als alles rund um Bernard. Immerhin hat sich dieser nun mit Stubbs – wenn auch etwas unfreiwillig – im potentiellen Kampf gegen Dolores Unterstützung gesichert. Dem Park dürften wir als Location damit aber wohl – zumindest vorerst – endgültig Lebewohl sagen müssen, was ich doch ein wenig schade finde.

Fazit: "The Winter Line" konnte mir schon wieder wesentlich besser gefallen als der noch etwas eigenwillige Staffelauftakt. Die Highlights waren dabei für mich die (vermeintliche) Rückkehr in den Park (mit der Kriegswelt), die sehr gut gemachte Offenbarung rund um die Simulation, sowie der eindrucksvolle Einsatz des Bullet Time-Effekts. Zudem bekam man sowohl in der Story rund um Bernard als auch Maeve wieder ein paar Antworten, und damit auch einen besseren Eindruck davon, worum es in der dritten Staffel denn nun eigentlich genau geht. Insgesamt fand ich allerdings den Maeve-Handlungsstrang deutlich stärker als jenen von Bernard, der zwar auch nicht schlecht war, es abseits von Stubbs heldenhaftem Einsatz aber an Spannung und Höhepunkten vermissen ließ. Schade auch, dass dies die vermeintlich letzte Rückkehr nach Westworld gewesen sein dürfte; der Park wird mir als Schauplatz schon fehlen. Dafür bin ich jetzt aber durchaus schon gespannt, wie sich die Handlung rund um die drei großen Player – Dolores, Maeve und Bernard – weiterentwickeln wird.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 HBO)







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