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Picard - 1x08: Bruchstücke Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Broken Pieces
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 12. März 2020 (CBS)
Erstausstahlung D: 13. März 2020 (Amazon Prime)
Drehbuch: Michael Chabon
Regie: Maja Vrvilo
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Jean-Luc Picard, Isa Briones als Soji Asha, Michelle Hurd als Raffi Musiker, Alison Pill als Dr. Agnes Jurati, Evan Evagora als Elnor, Santiago Cabrera als Cristobal 'Chris' Rios, Harry Treadaway als Narek.
Gastdarsteller: Jeri Ryan als Seven of Nine, Peyton List als Narissa Rizzo, Tamlyn Tomita als Commodore Oh, Rebecca Wisocky als Ramdha, Ann Magnuson als Admiral Kirsten Clancy, Derek Webster als Centurion Tarent u.a.


Kurzinhalt: Jean-Luc Picard und Soji werden von Nepenthe auf die La Sirena hochgebeamt. Doch als Captain Rios die junge Androidin entdeckt, zieht er sich erschüttert in seine Kabine zurück. Raffi versucht daraufhin im Gespräch mit jenen fünf Hologrammen, die teilweise auf seiner Persönlichkeit basieren, den Grund dafür herauszufinden. Picard erfährt indes, dass Agnes eine romulanische Spionin ist, und auch Bruce Maddox ermordet hat, und stellt sie daraufhin zur Rede. In einem Gespräch mit Soji versucht er zudem, dieser näherzukommen. Kurz darauf lernen sich auch Agnes und Soji kennen. Schließlich kommt die gesamte Crew der La Sirena zusammen, um gegenseitig Informationen auszutauschen, und die weiteren Schritte zu planen. Währenddessen wurde Elnor auf dem Borgkubus von Seven of Nine vor dem sicheren Tod gerettet. Dennoch sind sie gegenüber dem Tal Shiar, der diesen kontrolliert, immer noch klar in der Unterzahl. Wenn sie eine Chance haben wollen, sicher vom Kubus zu entkommen, müssen sie bis in die Kammer der Königin vordringen. Dort steht Seven dann schließlich vor einer schwierigen Entscheidung…

Denkwürdige Zitate: Werden nachgereicht!


Review (Achtung, enthält Spoiler!): Episodenbild (c) Amazon Lang genug hat es gedauert, aber in "Bruchstücke" erhalten wir nun endlich einige Antworten auf seit der Pilotfolge offene Fragen. Gleich zu Beginn wird, in einem Flashback, die Motivation der Zhad Vash erläutert. Meine Befürchtung, dass man hierbei eine direkte Verbindung zur zweiten "Discovery"-Staffel – Stichwort "Control" – herstellen würde, haben sich dabei zum Glück nicht behauptet. Dies bedeutet jedoch zugleich, dass hier nun somit der andere Fall eintritt: Denn die beiden postapokalyptischen Visionen in den Serien, und die Bedrohung für die ganze Galaxis, sind sich schon sehr ähnlich, sprich: Sonderlich einfallsreich agieren die Macher hinter "New Trek" da nicht gerade. Generell muss ich sagen, dass manches nicht so recht Sinn ergibt. Zuerst einmal, habe ich das richtig verstanden: Die Apokalypse wurde damals eigentlich nicht direkt durch die künstlichen Lebensformen ausgelöst, sondern deren Evolution rief vielmehr eine noch größere, gefährliche Intelligenz auf den Plan, die dann eben dafür sorgte? Das ist halt auch nicht die originellste Idee (und erinnert – unter anderem – an Arthur C. Clarkes "2001"-Quadrologie). Schwerer wiegt allerdings, dass man mit dem System mit den acht Sonnen Lebewesen vor der Gefahr warnen wollte – dies dann aber in einer Art verpackt, welche die meisten, die davon erfahren, wahnsinnig macht. Das erscheint dann doch weniger sinnvoll.

Überhaupt: Ich mache eine solche Warnung also ganz auffällig, indem ich acht Sonnen in ein System schleppe – und dann füttere ich lediglich einen kleinen, geheimen Orden mit dieser Information? Wirkt das nicht ein bisschen widersprüchlich? Ich meine, was wenn alle Mitglieder des Ordens auf einmal sterben würden? Und überhaupt, welchen Grund gibt es dafür, dies so geheim zu halten? Ihr merkt: Wie es bei "New Trek" ja leider nur allzu häufig der Fall ist, darf man wieder einmal nicht allzu sehr darüber nachdenken. Gleiches gilt übrigens auch für die Offenbarung rund um Oh, die ja scheinbar halb Vulkanierin und halb Romulanerin ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich meine, gut, ok, sie wollte die Föderation gegen die Synths auf dem Mars aufhetzen. Aber hätten die nicht erst durchdrehen und alle umbringen können, nachdem die Rettungsflotte gestartet war?! Hätte den gleichen Effekt erzielt, allerdings eben auch nicht einen Großteil ihres eigenen (Halb-)Volk zum Tode verurteilt. Auch ein zweiter regelmäßiger Kritikpunkt am modernen Trek reckte bei "Bruchstücke" wieder sein unschönes Haupt: Die großen Zufälle. Wie eben z.B., dass Picard just bei Rios anheuerte, der tatsächlich eine direkte, persönliche Verbindung zur größeren Geschichte rund um die Synths hat (auch wenn er das bislang selbst nicht wusste). Die Storyline auf dem Borg-Kubus wiederum war zwar zweifellos wieder besser als zuletzt, litt aber darunter, dass in mancher Hinsicht das volle Potential bei weitem nicht ausgeschöpft wurde. Die Episode macht zum Beispiel ein großes Tamtam darum, dass Seven of Nine quasi zur Königin des Kubus werden muss. In der Tat eine interessante und potentiell hochdramatische Entwicklung – vor allem auch im Hinblick darauf, die Ex-Borg quasi wieder zu assimilieren. Allerdings: Dadurch, dass Narissa und ihre Soldaten hergingen und einen nach dem anderen von ihnen ohnehin töteten, ließ man Seven letztendlich keine andere Wahl, wenn sie zumindest ein paar von ihnen retten will. Auch: Die Versuchung, das Kollektiv kontrollieren und die Macht nicht mehr hergeben zu wollen wäre wohl weitaus größer gewesen, wenn Narissa & Co. nicht einen Großteil (oder alle?) Borg-Drohnen ins All geschleudert hätten. Wie gesagt: Grundsätzlich schon ein paar interessante Entwicklungen, und auch wieder ein nettes Showcase für Jeri Ryan, die neuerlich als Seven brillieren konnte. Dennoch: Da hätte man sooooo viel mehr draus machen können. Als letzter Kritikpunkt sei dann noch festgehalten, dass der Holo-Humor leider – trotz der Scotty-Anspielung – überwiegend nicht meins war.

Episodenbild (c) Amazon Warum trotz all dieser Kritikpunkte noch eine solide Wertung? In erster Linie: Weil endlich wieder etwas weiterging, und die Handlung gleich in mehreren Bereichen einen wesentlichen Sprung nach vorn machte. Generell macht die Episode einen guten Job dabei, das zweiteilige Staffelfinale vorzubereiten. Mir gefiel auch die Szene zum Ende hin, wo sich alle an einen Tisch setzen und ganz offen Informationen austauschen. Nicht nur, weil das an die guten alten Szenen im Besprechungsraum bei TNG erinnerte, sondern auch, weil so etwas in modernen Serien leider Seltenheitswert hat. Dort wird nämlich allzu oft den anderen essentielles verschwiegen, damit es dann zu irgendeiner bestimmten Entwicklung kommen kann – oder auch einfach nur, um bestimmtes etwas hinauszuzögern. In erster Linie hatten es mir aber die Gespräche rund um Jean-Luc Picard angetan. Seine moralisierende Rede am Ende gegenüber Captain Rios, die wieder mit einigen wichtigen Aussagen aufwarten konnte. Sein Dialog mit Agnes Jurati, wo man ihm anmerkte, wie ihn ihr Verrat schmerzt, dass er sich jedoch zugleich auch ernsthaft bemüht, sie zu verstehen. Vor allem aber natürlich die Unterhaltung mit Soji über Data. Die war einfach nur wunderschön, und bescherte mir gar eine Gänsehaut. Und auch wenn's nur eine Randnotiz ist, aber: Die eine Einstellung mit der La Sirena im Warp hatte es mir ebenfalls angetan. Nun heißt es: Abwarten und Earl Grey trinken, und sehen, was uns beim hoffentlich mitreißenden zweiteiligen Staffelfinale erwarten wird.

Fazit: "Bruchstücke" ist eine sehr dialoglastige Episode, wo wir aber immerhin endlich ein paar Antworten auf offene Fragen bekommen. Besonders wichtig fand ich dabei die Offenbarung hinter der Motivation der Zhat Vash. Wie jedoch leider so oft bei "New Trek" durfte man leider über so manches wieder mal nicht zu genau nachdenken, da es dann leider nur mehr bedingt Sinn macht. Positiv sticht in erster Linie ins Auge, dass man sich hier doch tatsächlich mal hinsetzt und offen alle verfügbaren Informationen austauscht (im Vergleich zu vielen anderen modernen Serien, wo der Informationsaustausch allzu oft grundlos hinausgezögert wird, um fortlaufende Handlungen zu strecken, und/oder so dramatische Situationen zu kreieren, zu denen es mit etwas mehr Offenheit nie gekommen wäre), ein paar der Dialoge und Picards moralisierende Reden, sowie vor allem auch seine Erinnerungen an Data. Wirklich viel getan hat sich rund um die La Sirena-Crew allerdings nicht wirklich; angesichts der Tatsache, dass das die achte von zehn Stunden war, war diese Fülle an "Tischlein deck dich" doch etwas ungewöhnlich. Die Handlung auf dem Borg-Kubus war zwar wieder besser als zuletzt, litt aber leider darunter, dass zahlreiche Entwicklungen hinter dem vorhandenen Potential zurückblieben. Einzelne Ideen waren zwar sehr interessant, es haperte aber leider allzu oft an der Ausführung. Immerhin: Nach "Bruckstücke" wissen wir nun endlich so ungefähr, was auf dem Spiel steht. Die betreffende Antwort – das Leben in der Milchstraße – mag zwar wenig originell und generell fast wieder zu viel des Guten sein, sollte aber zumindest die Grundlage für ein nun hoffentlich packendes Finale – und einen wohl unvermeidlichen Wiedergutmachungstod seitens Agnes Jurati – liefern.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime)




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