Originaltitel: 9:00 P.M. - 10:00 P.M. Episodennummer: 1x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 27. März 2017 Erstausstrahlung D: 03. April 2017 (Sky) Drehbuch: Manny Coto & Gabriella Goodman Seitter Regie: Stephen Hopkins Hauptdarsteller:
Corey Hawkins als Eric Carter,
Miranda Otto als Rebecca Ingram,
Anna Diop als Nicole Carter,
Teddy Sears als Keith Mullins,
Ashley Thomas als Isaac Carter,
Dan Bucatinsky als Andy Shalowitz,
Coral Peña als Mariana Stiles,
Charlie Hofheimer als Ben Grimes,
Sheila Vand als Nilaa Mizrani,
Raphael Acloque als Jadalla Bin-Khalid,
Gerald McRaney als Henry Donovan,
Jimmy Smits als Senator John Donovan.
Gastdarsteller:
Carlos Bernard als Tony Almeida,
Oded Fehr als Asim Naseri,
Daniel Zacapa als Luis Diaz,
Moran Atias als Sidra,
Eli Danker als Ibraham Bin-Khalid,
Jennifer Lutheran als Jennifer Marshall,
James Moses Black als Donald Simms,
Michael Aaron Milligan als Theo,
Hannah Culwell als Young CTU Tech,
Evan Cleaver als CTU Aide,
Keenan Echols als CTU Security Guard,
Keith Adams als Sheriff #1,
Stephen Conroy als Sheriff #2,
Michael Endoso als Jihadi Driver u.a.
Kurzinhalt:
Den von Asim Naseri angeführten Terroristen ist es nicht nur gelungen, Jadalla Bin-Khalid wieder aus dem CTU-Gewahrsam zu befreien, bei der betreffenden Aktion ist ihnen zudem zufällig auch Senator Donovan in die Hände gefallen. Nun wendet sich Naseri an Rebecca, und schlägt ihr einen Geiselaustausch vor: Sie gegen John. Rebecca willigt ein, wendet sich jedoch unmittelbar darauf an Eric. Dieser soll sie unauffällig zum Treffpunkt verfolgen, und Jadalla Bin-Khalid sowie Naseri ausschalten. Was sie jedoch nicht ahnt: Ibraham Bin-Khalid ist noch am Leben – und hat ihr bittere Rache geschworen. Währenddessen erfährt auch Henry von Johns Entführung – und stellt seinen Freund und Geschäftspartner Luis zur Rede. Andy Shalowitz wird auf eine mysteriöse Spur aufmerksam, die auf Unregelmäßigkeiten im Büro des Direktors der nationalen Sicherheit hinweist. Und auf ihrem Weg zum vereinbarten Treffpunkt werden Eric und Rebecca von einer Polizeistreife aufgehalten…
Review:
Den Auftakt zur Folge fand ich eigentlich noch nicht übermäßig vielversprechend. Gerade auch Henrys Dummheit stach mir da negativ ins Auge. Er hatte genau eine Aufgabe, nämlich dafür zu sorgen, dass Luis nicht davonkommt. So verständlich es ist, dass er ob der Entführung seines Sohnes die Fassung verliert, aber er hätte halt entweder Luis gegenüber so tun müssen, als sei alles in Ordnung, oder aber dafür sorgen müssen, dass dieser ihn nicht austrickst und erst recht wieder davonkommt. Ich mein, ehrlich: Wie blöd kann man sein? Das war jedenfalls wieder ein heißer Kandidat für den "Kim-Bauer-Gedächtnis-Award". Auch das Geschehen in der CTU hat mich erstmal noch nicht so recht gepackt. Dies gilt insbesondere für das Gespräch zwischen Eric und Nicole. Es tut mir leid, aber irgendwie will deren Geschichte für mich überhaupt nicht funktionieren, und verspüre ich keinerlei Bindung zu den Figuren. Möglicherweise ists die fehlende Basis, da die beiden keine rechte Gelegenheit hatten, ihre Ehe zu etablieren, ehe die Hölle losbrach. Oder vielleicht stimmt auch einfach die Chemie zwischen Corey Hawkins und Anna Diop nicht. Immerhin, die Inszenierung war teilweise nett, mit den Spiegelungen im Fenster. Ändert aber halt auch nichts daran, dass mir persönlich leider herzlich egal ist, wie es mit den beiden weitergeht.
Dafür ist es "24: Legacy" mit der Wendung, dass Ibraham Bin-Khalid noch am Leben ist, echt mal gelungen, mich zu überraschen. Mangels Bezug zu den Figuren war es jetzt zwar kein überdrüber Aha- oder gar Schockmoment, dennoch muss ich gestehen, das nicht erwartet zu haben, und es sorgt auf jeden Fall für eine interessante Ausganssituation für die letzten beiden Folgen. So richtig drehte die zehnte Episode für mich dann aber auf, sobald Eric und Rebecca mal gemeinsam aufbrechen. Mit ihrem Spruch, dass Zivilisten ja einfach nicht nachvollziehen können, zu welch schwierigen Entscheidungen sie in ihrem Job gezwungen sind, konnte ich zwar wenig anfangen; da schienen mir die Macher Rebecca und ähnliche Geheimdienstleiter und Agenten zu sehr auf ein Podest zu stellen, bzw. sie jeglicher Kritik zu entziehen. Ansonsten waren die Szenen zwischen ihr und Eric im Auto aber mit die besten, welche uns die Ablegerserie bislang beschert hat. Irgendwie war das alles auch wesentlich emotionaler als die Szenen mit Nicole zuvor. Der Umweg mit den Polizisten war dann zwar doch eher unnötig, sorgte aber doch kurzzeitig für Spannung. Der größte Pluspunkt der Folge war dann jedoch das packende Finale im alten Football-Stadion. So gut wie hier war "24: Legacy" bislang noch nie. Angefangen beim netten Machtspiel zwischen Rebecca und Jadalla, als sie sich weigert, das Spielfeld zu betreten, ehe sie Jonathan freigelassen haben, über Erics Angriff, der Jadalla – zu Ibrahams Bestürzung – das Leben kostet (was sehr schön die Gefahr eines nur mehr von Rache geprägten Lebens verdeutlicht – droht man so doch, auch noch das letzte zu verlieren, was man liebt), bis hin zum feurig-spektakulären Showdown rund um die Feuersbrunst, die Rebecca einzuholen droht. All das war wirklich stark. Schade nur, dass "Legacy" 10 Folgen gebraucht hat, um einen solchen Punkt zu erreichen. Warum nicht gleich so?!
Fazit:
Zu einem Zeitpunkt, wo ich "Legacy" eigentlich schon abgeschrieben hatte, hauen sie tatsächlich noch eine starke und mitreißende Episode raus. Die zehnte Folge der ersten und bislang einzigen Staffel überzeugte mit ein paar überaus netten Szenen zwischen Rebecca und Eric, der so interessanten wie überraschenden Offenbarung, dass Ibraham Bin-Khalid noch am Leben ist, sowie insbesondere dann dem spannenden Finale auf dem alten Footballfeld. Nett fand ich aber auch, wie Henry einerseits die Verschwörung und andererseits sein Beharren darauf, bei seiner Aussage zu lügen, hier nun in den Hintern beißt, in dem sein Sohn von den Terroristen entführt wird (die Art und Weise, wie es dazu kam, mag schrecklich konstruiert gewesen sein, aber das was man daraus macht war eben immerhin nett). Allerdings: Gar so dämlich anstellen müssen, dass Luis die Flucht gelingt, hätte er sich nicht. Und die Szenen zwischen Eric und Nicole zeigen nach wie vor keinerlei (emotionale) Wirkung bei mir. Nicht zuletzt aufgrund des wirklich coolen Finales war das für mich aber die erste Folge der Serie, welche sich den Namen "24" – der vor allem in den 0er-Jahren für packende Echtzeit-Thriller-Unterhaltung stand – verdient hat.