From the Earth to the Moon - 1x09: Golf auf dem Mond
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Originaltitel: For Miles and Miles Episodennummer: 1x09 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 03. Mai 1998 Erstausstrahlung D: 18. Oktober 1998 (Premiere) Drehbuch: Eric Bork Regie: Gary Fleder Besetzung:
Tom Hanks als Host,
Dylan Baker als Bruce McCoy,
Adam Baldwin als Fred Haise,
David Clyde Carr als Gerry Griffin,
Gary Cole als Ed Mitchell,
Tim Daly als Jim Lovell,
JoAnna Garcia als Julie Shepard,
Henderson Gilliland als Bud,
Jerry Hardin als Ben Taylor,
Michael Harding als Dick Thorson,
Steve Hofvendahl als Tom Stafford,
Chris Hogan als Don Eyles,
Gwen Hollander als Laura Shepard,
Daniel Hugh Kelly als Gene Cernan,
David Kelsey als GUIDO,
J. LaRose als Anesthesiologist,
Ted Levine als Alan Shepard,
Andrew Masset als Dr. House,
George Newbern als Stu Roosa,
Robin O'Dell als Gaye Alford,
Kim Ostrenko als Louise Shepard,
Jeffrey Pillars als Charlie,
Caroline Ross als Scrub Nurse,
Andrew Rubin als Jules Bergman,
Nick Searcy als Deke Slayton,
Tom Stearns als Dick,
Marty Stonerock als Circulating Nurse,
Lesa Thurman als Joan Roosa,
Robert C. Treveiler als L. Gordon Cooper,
Rick Warner als Julian Bowman,
Ashleigh Ann Wood als Alice Shepard u.a.
Kurzinhalt:
Als erster Amerikaner im All wäre Alan Sheppard eigentlich für weitere Flüge in den Raumfahrtprogrammen der NASA – zuerst Mercury, dann Gemini, und schließlich Apollo – ein Fixstarter gewesen. Dann jedoch offenbarte sich bei ihm eine chronische Ohreninfektion, die von einer Sekunde auf die nächste zu Tinnitus, Schwindel, Übelkeit bis hin zu Ohnmachtsanfällen führen kann. Damit ist das Risiko, ihn noch einmal ins All zu schicken, einfach zu groß. Schwer enttäuscht versucht sich Sheppard mit seiner neuen Rolle als Schreibtischhengst und PR-Berater der Astronauten anzufreunden. Bis ihn ein Freund an einen Experten für seine Krankheit verweist, der eine neuartige, experimentelle Operation entwickelt hat. Diese birgt zwar das Risiko, dass er das Gehör im betroffenen Ohr völlig verliert, dennoch kann und will sich Sheppard diese Möglichkeit, sich seinen Traum von einem Flug zum Mond doch noch zu verwirklichen, nicht entgehen lassen. Der Eingriff ist ein Erfolg, und nun setzt Sheppard alles daran, sich im Apollo-Programm auf den jüngsten Stand zu bringen. Schließlich wird er zum Kommandanten des vierten bemannten Flugs zum Mond, Apollo 14, gewählt. Doch gerade, als sein Traum zum Greifen nah scheint, kommt es an Bord der Mondlandefähre zu einer Fehlfunktion…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Golf auf dem Mond" ist die wohl charakterorientierteste Episode der Serie, und erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte von Alan Sheppard, dem ersten Amerikaner im All, bei dem in den frühen 60ern die Menière-Krankheit diagnostiziert wurde – woraufhin er vom Flugplan genommen wurde. Einige Zeit lang sah es so aus, als würden die paar Minuten, die Sheppard mit der Mercury Seven im All verbrachte – wobei er noch nicht einmal die Erdumlaufbahn erreichte – auch seine einzigen bleiben. In der ersten Hälfte ist "Golf auf dem Mond" nun auf eben diesen Abschnitt seines Lebens konzentriert, von der Diagnose, über seinen nachfolgenden Aufgabenbereich in der PR-Abteilung der NASA, bis hin zum Hoffnungsschimmer des experimentellen neuen Eingriffs. Dieser Teil ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, und man fühlt mit Sheppard durchaus mit – jeder von uns wird wohl bei sich oder in seinem Umfeld schon mal mit schwerwiegenden Krankheiten konfrontiert worden sein, und daher diese Erfahrung nachempfinden können – als übermäßig packend empfand ich es allerdings leider nicht.
Nach der Operation dreht "Golf auf dem Mond" dann aber langsam auf. Es beginnt mit der nicht uninteressanten Erkenntnis, dass er aufgrund seiner Erkrankung nicht nur die Apollo 1-Katastrophe verpasst hat, sondern auch – da die Bosse der NASA seine Crew zu diesem Zeitpunkt noch nicht für bereit hielten – auch das Apollo 13-Desaster. Beim Flug von Apollo 14 bemühen sich Drehbuchautor Erik Bork und Regisseur Gary Fleder dann redlich, es spannend zu machen – wie z.B. mit der Fehlfunktion, die drohte, die Mondlandung doch noch zu verhindern. Denn im schlimmsten Fall hätte die falsche Sensoranzeige dazu führen können, dass automatisch der Abbruch ausgelöst wird – was je nach Neigung der Landefähre zu diesem Zeitpunkt auch zu einer Katastrophe hätte führen können. Vor allem die Blicke zum hektischen Treiben auf der Erde, wo man rasch den Programmierer auftrieb und zusammen mit ihm nach einer Lösung für die Fehlfunktion suchte, hatten es mir dabei angetan. Und insgesamt gelang es hier, ähnlich wie zuvor Frank Marshall bei "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit", trotz der Kenntnis, dass bei Apollo 14 alles geklappt hat, einiges an Spannung zu erzeugen, und den Zuschauer gerade auch Sheppards Anspannung in diesem Moment nachfühlen zu lassen – weil seinem Ziel so nah zu sein und dann erst recht unverrichteter Dinge abreisen zu müssen, wäre nun wirklich tragisch gewesen. Die wahren Highlights von "Golf auf dem Mond" folgten für mich dann aber auf die erfolgreiche Landung. Der Moment, in dem Sheppard die Landefähre verlässt, war ein erhebender, und auch durchaus berührend, und die Golfeinlage dann überaus amüsant. Der Weg dorthin hätte allerdings für meinen Geschmack doch eine Spur mitreißender und/oder unterhaltsamer sein dürfen.
Fazit:
An "Golf auf dem Mond" stach vor allem der sehr emotionale Moment hervor, als Alan Sheppard die Kapsel verlässt, und den Mond betritt – und sich damit diesen Traum, den er zuvor schon aufgegeben hatte, doch noch erfüllt. Eben darin liegt auch eine erhebende, hoffnungsvolle Message, niemals aufzugeben. Auch die nachfolgende, amüsante Szene mit der Golfeinlage auf dem Mond hatte es mir angetan. Die Besetzung ist wieder mal perfekt (vor allem Ted Levine war als Alan Sheppard große Klasse; aber auch über das Wiedersehen mit Gary Cole habe ich mich sehr gefreut), der nette, teils jazzige Score von Jeff Beal und Mark Isham hatte es mir ebenfalls angetan, und die Effekte waren wieder einmal über jeden Zweifel erhaben. Trotz dieser Stärken zähle ich "Golf auf dem Mond" allerdings nicht zu den allerbesten Episoden der Serie. Die erste halbe Stunde ist leider, trotz einiger gelungener Momente, noch nicht übermäßig mitreißend; hier plätschert die Handlung noch eher unaufgeregt vor sich hin. Dass dem halbwegs Interessierten der weitere Verlauf der Geschichte schon bekannt ist, hilft auch nicht. Die Landung setzte man dann zwar, mit der Fehlfunktion, recht mitreißend um – vor allem das hektische Treiben auf der Erde rund um die Programmierer hatte es mir angetan – insgesamt fand ich "Golf auf dem Mond" aber doch eher "nur" ok.