Mit: Scott Grimes, Liane Curtis, Terrence Mann, Don Keith Opper, Tom Hodges, Roxanne Kernohan, Barry Corbin, Sam Anderson, Lin Shaye u.a.
Kurzinhalt:
Vor zwei Jahren ist das Raumschiff der Crites, die aus einem interstellaren Gefängnis geflohen sind, auf die Erde gestürzt, wo sie u.a. die Farm der Browns heimsuchten. Zwar gelang es mit Hilfe von außerirdischen Kopfgeldjägern, die Bedrohung zu beseitigen, dabei wurden jedoch ein paar Eier, welche die Critters zurückgelassen haben, übersehen. Als diese in die Nähe von Hitze geraten, beginnen die darin verborgenen Crites zu schlüpfen – und neuerlich über Grover's Bend herzufallen. Und das just genau dann, als Brad pünktlich zum Osterfest in die Kleinstadt zurückkehrt, um seiner Großmutter einen Besuch abzustatten. Doch auch Ug, Lee und Charlie – der sich nach dem ersten Überfall der Critters den Kopfgeldjägern anschloss – kehren nach Grover's Bend zurück, um die Plage durch die Crites ein für alle Mal zu beseitigen…
Review:
Lang lang ists her, nämlich fast 12 Jahre, als ich mir im Zuge unseres allerersten Advent-SPECiALs den köstlichen ersten Teil der Reihe vorgeknöpft habe (das damalige Review wird in den nächsten Tagen noch einmal überarbeitet). Zur Feier des jüngsten Wurfs der Reihe will ich heuer nun im Zuge des Halloween-SPECiALs die Reviews zum Rest der Reihe nachliefern. Im Gegensatz zu "Tremors", "Chucky" und "Kinder des Zorns", betrete ich dafür aber überwiegend kein Neuland – zählt die "Critters"-Reihe doch zu den wenigen Horrorfilmen, die ich schon als Kind bzw. Jugendlicher gesehen und gemocht hatte. Insofern schwingt hier doch auch einiges an Nostalgie mit, denn nicht zuletzt dank der deutschen Gaudi-Synchro fand ich vor allem die ersten beiden Teile schon immer enorm lustig. Nachdem ich bereits vor Jahren die Reihe auf DVD gekauft hatte, folgte nun das Upgrade auf die (für alle Fans empfehlenswerte) spanische Blu-Ray-Box, und nachdem ich mir auch den ersten Teil noch einmal angesehen hatte, war – nach sehr langer Zeit – auch endlich Teil 2 wieder an der Reihe, und dies zum ersten Mal in der englischen Originalfassung.
Auffällig ist dabei, dass die deutsche Synchro – wie schon beim ersten Teil – einiges an Witzeleien eingefügt hat, die im Original eigentlich gar nicht enthalten sind. Das gibt dem Film zwar auf der einen Seite einen eigenen, noch einmal trashigeren Reiz (ich denke da an so Kalauer wie "Wir müssen nicht verdaun', wir müssen nur viel kaun'", oder auch "Was ist Ostern?" "Das Gegenteil von Western!" – und ja, die beiden Sprüche habe ich jetzt frei aus dem Gedächtnis zitiert, sprich, die sind mir tatsächlich noch aus meiner Kindheit in Erinnerung!), und vor allem als Kind habe ich mich da schief gelacht. Mittlerweile sind sie mir aber fast zu albern, weshalb ich den geringfügig ernsteren Ton der englischen Originalfassung vorziehe. Doch egal in welcher Version, jedenfalls ist Mick Garris in meinen Augen ein würdiger Nachfolger zum zwei Jahre zuvor veröffentlichten "Critters"-Film gelungen. Der mag zwar vielleicht noch die Spur spannender gewesen sein (nicht zuletzt auch, weil die Comedy- und Trash-Elemente dort noch nicht ganz so ausgeprägt waren); zudem fehlte mir diesmal ein bisschen die wunderschön eingefangene Familiendynamik. Doch was er bei diesen Aspekten im Vergleich zum ersten Film verliert, gleicht er für mich letztendlich durch den höheren Unterhaltungswert wieder aus. Neben dem generell höheren Humoranteil stechen dabei vor allem ein paar schräge Einfälle ins Auge. Angefangen bei Lee, der sich nicht für eine Form entscheiden kann (und an einer Stelle die Gestalt eines Playmates annimmt – inklusive Heftklammer zwischen den Brüsten), über den überaus sympathischen Charlie, der sich den ganzen Film über zu beweisen versucht, bis hin zur wirklich coolen Idee rund um die große Critter-Kugel (die noch da zu an einer Stelle über einen Mann drüberrollt und nur dessen Skelett hinterlässt). Wie ich den Showdown dann generell sehr gelungen fand.
Worüber ich mich im Wissen, dass zwischen den Filmen nur zwei Jahre liegen, auch gewundert habe ist, wie groß Scott Grimes in der Zwischenzeit geworden ist. Der hat da echt einen ordentlichen Wachstumsschub hingelegt – und bekommt dementsprechend hier auch eine nette kleine Romanze spendiert. Neben ihm kehren auch Terrence Mann, Don Keith Opper und Lin Shaye zurück, während Barry Corbin die Rolle von Ex-Sheriff Harv übernimmt. Mit einem lachenden und weinenden Auge sehe ich indes den neuerlichen Rückzieher am Ende. Auf der einen Seite war Charlies vermeintlicher aufopfernder Heldentod durchaus emotional umgesetzt (nicht zuletzt dann in jener Szene, wo Ug seine Gestalt annimmt), und wäre auch grundsätzlich ein schönes Ende für die Figur gewesen. Andererseits hätte er dann nicht im dritten und insbesondere vierten Teil der Reihe mitspielen können, was ich dann doch auch wieder schade gefunden hätte. So gesehen: Passt schon so. Und wie schon beim ersten Film hatte es mir auch hier wieder die Umsetzung der Critters (mit Handpuppen etc.) angetan. Wie gesagt, ähnlich spannend wie der noch ernsthafterer erste Film ist "Critters 2" sicherlich nicht. Dennoch hatte er mir auch nach all den Jahren immer noch (bzw. wieder) viel Spaß gemacht.
Fazit:
In meiner internen Rangfolge der "Critters"-Reihe mag Teil 1 ganz knapp über dem zweiten stehen, letztendlich sehe ich beide aber ziemlich auf einem Level. Was der erste Film dem Sequel an Spannung und sehr gut eingefangener Familiendynamik voraus hat, macht "Sie kehren zurück" durch mehr Humor (und damit zugleich einen erhöhten Trash-Faktor), einige originelle Einfälle (wie z.B. die Critter-Kugel) sowie generell einem insgesamt etwas höheren Unterhaltungswert wieder wett. Schön auch, dass doch einige Darsteller des ersten Films überredet werden konnten, für einen Nachschlag zurückzukommen. Und mit Charlies Bestreben, sich in den Augen von Ug und Lee als würdig zu erweisen, hat man "Critters 2", trotz aller Blödelei, auch einen emotionalen Kern mitgegeben. Das Endergebnis mag zwar nicht unbedingt zu den besten Horrorkomödien aller Zeiten zählen, verstand es aber auch nach all den Jahren wieder (bzw. immer noch), mich gut zu unterhalten.