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Good Omens - 1x01: Am Anfang Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: In the Beginning
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 31. Mai 2019 (Amazon)
Drehbuch: Neil Gaiman
Regie: Douglas Mackinnon
Hauptdarsteller: Michael Sheen als Aziraphale, David Tennant als Crowley, Frances McDormand als God, Anna Maxwell Martin als Beelzebub, Jon Hamm als Gabriel, Josie Lawrence als Agnes Nutter, Adria Arjona als Anathema Device, Michael McKean als Witchfinder Sergeant Shadwell, Sam Taylor Buck als Adam Young.
Gastdarsteller: Susan Brown als Mother Superior, Maggie Service als Sister Theresa Garrulous, Jasmine Hyde als Sister Grace Voluble, Nina Sosanya als Sister Mary Loquacious, Ned Dennehy als Hastur, Ariyon Bakare als Ligur, Derek Jacobi als Metatron, Steve Pemberton als Harmony, Mark Gatiss als Glozier, Daniel Mays als Arthur Young, Sian Brooke als Deidre Young u.a.

Kurzinhalt: Engel Aziraphale und Dämon Crowley kennen sich schon seit den Zeiten des Paradieses. Im Verlauf der Menschheitsgeschichte sind sie sich immer wieder über den Weg gelaufen, und dabei hat sich langsam aber sicher eine kuriose Art von Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Vor allem aber haben sich beide an das Leben auf der Erde gewöhnt – weshalb sie alles andere als begeistert sind, dass die Mächte von Himmel und Hölle das Armageddon heraufbeschwören wollen: Den ultimativen Krieg zwischen beiden Kräften, der endlich entscheiden soll, welche Seite überlegen ist – dabei jedoch die Erde in Schutt und Asche legen wird. Damit eben diese Pläne Früchte tragen können, brauchen sie den Antichristen. Dieser wurde vor elf Jahren in einem Kloster von Nonnen geboren, die Satan anbeten. Dabei kam es jedoch zu einer Verwechslung, und der Antichrist, der eigentlich der Sohn des Botschafters der Vereinigten Staaten werden sollte, landet vielmehr in der verschlafenen englischen Kleinstadt Tadfield, wo er unter normalen, beschaulichen Verhältnissen aufwächst. Etwas, dass erst elf Jahre später auffällt, als Aziraphale und Crowley an Warlock Dowlings elftem Geburtstag auffällt, als dieser eben nicht wie prophezeit von einem Höllenhund aufgesucht wird – sondern dieser vielmehr bei Adam Young landet…


Review: Episodenbild (c) Amazon Meine Freizeit ist begrenzt, und neben den Serien, die ich mir ansehe, um sie für fictionBOX zu besprechen (was jedoch von Anfang an auch für "Good Omens" geplant war), muss ich mir sehr gut einteilen, was ich mir wann ansehe – weshalb ich selten dazu komme, mir Serien, die mich grundsätzlich interessieren würden, rasch nach Veröffentlichung anzusehen (das Überangebot, welches heutzutage gibt, hilft auch nicht, diese Situation zu entschärfen). "Good Omens" wurde aber gleich am ersten Wochenende nach der Veröffentlichung auf Amazon Prime – und damit noch vor meinem heurigen FedCon-Besuch – angesehen. Bereits nach der Ankündigung war ich auf diese Fantasy-Adaption schon ungemein gespannt; und alles, was danach an Informationen (wie z.B. die Besetzung) oder Material veröffentlicht wurde, bestärkte mich darin nur noch, und steigerte laufend meine Vorfreude. Vor allem Teaser und Trailer trugen fiel dazu bei – und das nicht nur, weil sie mit Queen's (für alle die's nicht wissen sollten: Nach wie vor meine Lieblingsband) "You're My Best Friend" bzw. "Under Pressure" hinterlegt waren. Und es freut mich, verkünden zu können, dass "Am Anfang" meiner Erwartungshaltung voll und ganz gerecht wurde.

Was bei der Umsetzung von "Good Omens" dabei u.a. besticht, ist der Zugang. Man vergleiche das z.B. mit einem anderen Gaiman-Stoff, "American Gods", wo jetzt schon zwei Staffeln á acht Folgen verbraten wurden, ohne dass sich inhaltlich viel getan hätte. Zugegeben, der Roman ist in etwa doppelt so dick wie "Good Omens"; zudem kenne ich die Vorlage noch nicht und kann daher auch nicht sagen, wie weit wir dort nun schon sind. Dennoch wage ich zu behaupten, dass sich die Story problemlos in diesen zwei Staffeln bzw. sechzehn Episoden hätte erzählen lassen. Stattdessen wird die Geschichte unendlich ausgewälzt, "Wie Butter auf zu viel Brot verstrichen", um die Kuh so lange als möglich melken zu können. Wo ich gerade "Der Herr der Ringe" zitiert habe: Der ist ein weiteres Paradebeispiel: Die HDR-Trilogie war vom Umfang her absolut perfekt, und genau richtig gewählt, um der Vorlage gerecht zu werden (wenn ich mir zugegebenermaßen auch durchaus eine zehnteilige Miniserie für den Stoff vorstellen konnte). "Der Hobbit" wiederum ist das konträre Negativbeispiel: Ein dünnes Kinderbüchlein auf drei Filme á sieben Stunden ausgewälzt. Bei "Good Omens" hingegen macht man es genau richtig: Die Länge der TV-Umsetzung richtet sich nach dem Inhalt bzw. den kreativen Erfordernissen, und nicht dem Profitstreben des TV-Studios. Gerade in der heutigen Zeit ist das allein schon mal überaus erfrischend. Positiv ist darüber hinaus, dass man mit Neil Gaiman einen der beiden Autoren für die TV-Umsetzung verpflichtete, der hinter dem Buch steht (Terry Pratchett weilt ja leider nicht mehr unter uns) – und zudem bereits mit Drehbüchern Erfahrung hat. Auch dies wirkt sich positiv aus, da durch seine Beteiligung eine möglichst werksgetreue Umsetzung garantiert scheint.

Episodenbild (c) Amazon im Gegensatz zu früheren BBC-Verfilmungen von z.B. Terry Pratchett, wo man budgetär da und dort doch recht offensichtlich bald mal an Grenzen stieß, dank der Beteiligung von Amazon zudem genug Kohle vorhanden war, um eine TV-Umsetzung auf einem Niveau zu machen, die der Vorlage gerecht wird. Klar, mit "Game of Thrones" mag "Good Omens" optisch nicht mithalten können – aber letztendlich passt die visuelle Umsetzung im Vergleich zur Vorlage wie die Faust aufs Auge, und bietet einige interessante Ideen und gelungene Designs (wie die Rolltreppen, oder die Umsetzung des Himmels). Auch beim Casting hat man alles richtig gemacht. Ich persönlich kann mir eigentlich keine bessere Besetzung in den beiden Hauptrollen vorstellen, als Michael Sheen und David Tennant. Zumal sich die beiden vor der Kamera prima ergänzen. Die beiden machen einen großen Reiz der Serie aus, einfach, da es allein schon Spaß macht, ihnen beim (schau-)spielen zuzusehen. Ein echter Geniestreich war es darüber hinaus, Frances McDormand als Gott zu besetzen – die dem Zuschauer als Erzähler zugleich die nötigen Hintergrundinformationen mit auf dem Weg gibt.

Aber auch von ihnen abgesehen ist die Besetzung absolut hochkarätig, und kann mit Namen wie z.B. Jon Hamm, Michael McKean, Miranda Richardson, Mireille Enos, Brian Cox und – in einer Mini-Gastrolle – Benedict Cumberbatch aufwarten (wobei viele von ihnen erst bei der zweiten Folge ihren ersten Auftritt haben). Aber auch die JungdarstellerInnen, die z.B. für Anathema Device, Newton Pulsifer sowie Adam Young gefunden wurden, passen perfekt in ihre Rollen, und machen ihre Sache wunderbar. Zusätzlich aufgewertet wird das Ganze für mich dann noch durch den regelmäßigen Einsatz von Queen-Songs, sowie David Arnold, der abseits von Queen für die musikalische Untermalung zuständig ist. Sein Titelthema mag zwar etwas gar "Sherlock"-ig sein (was nicht als Kritik gemeint ist), insgesamt ist sein Soundtrack aber wunderbar, und eine echte Ohrenweide. Zugegeben, inhaltlich tut sich bei der ersten Folge noch nicht sonderlich viel. Immerhin stehen wir, wie der Titel ja schon verrät, erst "Am Anfang". Es gilt daher in erster Linie mal, die Figuren – und dabei insbesondere Aziraphale und Crowley – vorzustellen, die Welt zu etablieren, und dem Rest der Geschichte den Weg zu ebnen. Eben diesen gelingt "Am Anfang" aber auf so wunderbare wie unterhaltsame Art und Weise. Angefangen beim Prolog im Paradies, über die Verwechslung der Babys (was für mich einen ziemlichen "Omen"-Touch hatte), bis hin zur Erkenntnis, dass Aziraphale und Crowley die ganze Zeit den falschen Jungen hofiert haben, macht es von Anfang bis Ende Spaß, der Geschichte zu folgen. Zumal es zahlreiche köstliche Momente gibt, vor allem die Dialoge zwischen den beiden Titelhelden wunderbar geschrieben und vorgetragen sind, und es mir der amüsant-schräge Ton der Serie generell ungemein angetan hatte. Endlich wieder mal eine lustig-leichtfüßige Serie, die aber eben keine reine Haha-Comedy-Sendung ist, sondern halt einfach über die nötige Portion an Humor verfügt, die sie höchst amüsant und unterhaltsam macht. So sehr ich düstere Stoffe schätze, aber – wenn's nach mir geht, dürfte es davon ruhig mehr geben.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Michael Sheen als Engel, David Tennant als Dämon, Frances McDormand als Gott, Jon Hamm als Erzengel Gabriel, Musik von David Arnold, Songs von Queen, Drehbuch von Neil Gaiman, basierend auf dem gleichnamigen Roman von ihm und Terry Pratchett, produziert von der BBC in Kooperation mit Amazon Studios, und gedreht von "Doctor Who", "Sherlock" und "Dirk Gently"-Veteran Douglas Mackinnon? Was zur Hölle (oder von mir aus auch zum Himmel) könnte man daran bitte schön nicht mögen? Ja, ok, gut, inhaltlich tut sich bei "Am Anfang" erstmal noch nicht so viel – gilt es doch, das Grundkonzept vorzustellen, und die Figuren – insbesondere natürlich Aziraphale und Crowley – zu etablieren. Aber am Ende der ersten Folge ist die Vorbereitungsarbeit auch schon abgeschlossen, was mich zuversichtlich machte, dass es tatsächlich gelingen würde, dem köstlichen Roman mit dieser sechsteiligen Miniserie eine würdige TV-Adaption zu bescheren. "Am Anfang" war jedenfalls ein gelungener und vielversprechenden Einstieg, voller amüsanter Momente, verrückter Ideen, sowie insbesondere zwei wunderbar aufspielenden Hauptdarstellern, die jede gemeinsame Szene zwischen ihnen zu einem Genuss machten.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Amazon Studios)




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