The Twilight Zone - 1x02: Nightmare at 30.000 Feet
< Vorherige Episode | Nächste Episode >
Originaltitel: Nightmare at 30.000 Feet Episodennummer: 1x02 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 01. April 2019 Drehbuch: Glen Morgan & Marco Ramirez Regie: Greg Yaitanes Besetzung:
Adam Scott als Justin Sanderson,
Chris Diamantopoulos als Joe Beaumont,
Dan Carlin als Rodman Edwards,
Katie Findlay als Tammy Crosby,
Nicholas Lea als Captain Donner,
China Shavers als Alysha Quinn,
J. Cameron Barnett als Flight Attendant Nick,
Jordan Peele als The Narrator u.a.
Kurzinhalt:
Justin Sanderson ist ein investigativer Journalist, der vor kurzem aufgrund des Stresses einen Nervenzusammenbruch erlitten hat. Nun fliegt er für seine nächste Recherche nach Tel Aviv. Als er – nachdem er mit einem anderen Passagier den Sitz getauscht hat – Platz nimmt, entdeckt er in der Tasche des Sitzes vor ihm einen MP3-Player, auf dem ein Podcast abgespeichert ist. Dieser behandelt das geheimnisvolle Verschwinden des Flugs 1015. – genau jenes Fluges, auf dem sich Sanderson gerade befindet. Anfangs hält er dies für einen Scherz, dann jedoch sind die Parallelen zu offensichtlich, um sie noch länger zu ignorieren. Nun versucht er, in der knappen Stunde die ihm bis zur Katastrophe bleibt, herauszufinden, was passiert ist – und mit Hilfe der Warnung aus der Zukunft eben diese zu verhindern…
Review:
"Nightmare at 30.000 Feet" ist eine Neuinterpretation der wohl bekanntesten Episode der klassischen "Twilight Zone"-Serie. Dort meinte William Shatner, auf der Tragfläche des Flugzeugs ein Monster zu erblicken, dass versucht, den Absturz der Maschine herbeizuführen. Für den 80er-Jahre-Film gab es bereits ein Remake der Geschichte mit John Lithgow in der Hauptrolle; hier nun schlüpft Adam Scott in die Rolle, wobei man die Story doch ziemlich umgestaltet und in die Gegenwart gebracht hat. Geblieben ist der Protagonist, der kürzlich einen Nervenzusammenbruch erlitt, das Setting, sowie die Thematisierung von Paranoia. Statt eines Monsters auf der Tragfläche geht es diesmal aber eben darum, dass Sanderson einen Podcast entdeckt, der – aus der Zukunft – das mysteriöse Verschwinden seines Fluges beschreibt. Diese Grundidee ist zweifellos faszinierend, und lädt den Zuschauer dazu ein, sich zu fragen was er selbst wohl in dieser Situation tun würde. Darüber hinaus kommt "Nightmare at 30.000 Feet" die im Vergleich zu "The Comedian" deutlich kürzere Laufzeit zugute. Zumal sich die Episode zu Beginn noch überaus nett aufbaut. Und die Referenzen auf andere Episoden der Staffel finde ich ebenfalls interessant.
Nicht ganz so glücklich war ich mit der Wahl des Hauptdarstellers. Ich mag Adam Scott ja grundsätzlich, aber ich finde, für so eine ikonische Rolle brauchst du einfach einen Darsteller eines anderen Kalibers. Nicht notwendigerweise einen großen Namen, aber jemanden mit einer ordentlichen Bildschirmpräsenz, der darüber hinaus die zunehmende Verzweiflung und eben die Paranoia der Hauptfigur nachfühlbar machen kann. Adam Scott gelang dies in meinen Augen nämlich leider nicht. Die Episode leidet zudem darunter, dass es ähnliche Flugzeug-Thriller – wenn auch ohne den übernatürlichen Touch – in den letzten Jahren schon das eine oder andere Mal gegeben hat ("Flightplan", "Non-Stop"). Und wie schon bei "The Comedian" mochte ich zwar Jordan Peeles ersten, einleitenden Auftritt, tat mir aber mit dem abschließenden Kommentar wieder eher schwer. Die beiden Hauptprobleme von "Nightmare at 30.000 Feet" liegen aber ohnehin woanders. Einerseits muss ich, nach "The Comedian", hier nun schon zum zweiten Mal in Folge die Vorhersehbarkeit der Geschichte beklagen. Viel zu früh war einfach klar, dass dies in Richtung einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung geht – was die Wirkung der entsprechenden Wendung (die noch dazu mit dem Türcode schwer zu schlucken war) doch merklich reduzierte. Vor allem aber hätte ich auf den Epilog lieber verzichtet, und einfach mit dem Flug in den Nebel geendet. Weil was danach kam erinnerte nicht nur unnötigerweise an "Lost", es reduzierte zudem für mich auch die Wirkung der Geschichte zuvor, und mündete zu allem Überfluss dann auch noch in genau jene (Mit-)Täter-Opfer-Umkehr, dessen Fehlen ich bei "The Comedian" noch so besonders lobend erwähnte. Da mag das Ende für Justin Sanderson noch so tragisch und angesichts seiner guten Absichten unverdient sein, ich hätte einen anderen Ausgang des Geschehens vorgezogen.
Fazit:
Eine halbe Stunde lang hat mich "Nightmare at 30.000 Feet" größtenteils gut unterhalten. Dieser Neuinterpretation der wohl bekanntesten Folge der klassischen "Twilight Zone"-Serie gelang es grundsätzlich sehr gut, die Thematik in die Gegenwart zu übertragen, und mit dem Podcast aus der Zukunft eine faszinierende Ausgangssituation zu schaffen. Gut, ok, mir wäre vielleicht ein anderer Darsteller in der Hauptrolle lieber gewesen (nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen Adam Scott hätte), aber ansonsten baute sich hier eine wirklich nette, bedrückende Stimmung auf, und fing man die (in diesem Fall wohl berechtigte) Paranoia der Hauptfigur sehr gut ein. Leider aber wurde mit der Zeit ziemlich offensichtlich, wo sich das ganze hinbewegt. Für den Weg dorthin war man dann auf die eine oder andere unglaubwürdige Entwicklung angewiesen. Und vor allem das Ende hat mir dann leider nicht wirklich geschmeckt – was die Gesamtwertung dann doch nochmal nach unten drückt, und auch dafür sorgt, dass die Neuinterpretation hinter dem Original (und auch der Adaption aus dem Kinofilm) zurückbleibt.