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SeaQuest DSV - 1x11: Kampf gegen die Welt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Photon Bullet
Episodennummer: 1x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Dezember 1993
Erstausstrahlung D: 18. Juni 1994
Drehbuch: Michael Cassutt
Regie: Steve Dubin
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Tim Russ als Martin Clemens, Seth Green als Mark 'Wolfman', Sarah Koskoff als Julianna u.a.


Kurzinhalt: Lucas ist an Bord der SeaQuest zunehmend unzufrieden. Obwohl in Captain Bridger dazu anregt, mehr Zeit auf der Brücke zu verbringen, um die Abläufe kennenzulernen, hat er immer wieder den Eindruck, dort zu stören, und den anderen im Weg zu sein. Und warum wird er eigentlich für seine regelmäßige Hilfe in Computerangelegenheiten nicht entlohnt? Da kommt ihm die Einladung eines Freundes, mit dem er über eine Online-VR-Umgebung Kontakt hält, gerade recht, die dortige Einrichtung – eine Art Feriencamp für Computernerds – zu besuchen. Captain Bridger erteilt seine Zustimmung, und so findet sich Lucas wenig später sowohl unter Gleichaltrigen als vor allem auch Gleichgesinnten wieder – und erkennt, dass er von einigen von ihnen für sein Talent verehrt wird. Der Leiter der Einrichtung ist Martin Clemens, ein erfahrener Hacker, der die Einrichtung ins Leben gerufen hat, damit ihm die jungen Talente bei seinem Ziel helfen, gutes auf der und für die Welt zu tun. Doch je tiefer er in die Angelegenheit hineingezogen wird, desto stärker werden Lucas' Zweifel, das Richtige zu tun…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Nichts macht einem deutlicher, wie alt eine Serie – und auch man selbst – geworden ist, als wenn in einer alten Science Fiction-Serie, die in der Zukunft spielt, auf einmal "Januar 2018" eingeblendet wird, und dir bewusst ist, dass die mittlerweile über 25 Jahre alte Zukunftsvision, die hier präsentiert wurde, mittlerweile auch schon wieder ein Jahr der Vergangenheit angehört (ähnliche Schicksale ereilten zuletzt ja auch u.a. "Zurück in die Zukunft II" und "Blade Runner" – letzteren holen wir heuer ein, und ich sehe immer noch nirgends fliegende Autos! Dafür ist's immerhin heller...). In solchen Fällen drängt es sich natürlich geradezu auf, die damalige Zukunftsvision mit der tatsächlichen Gegenwart zu vergleichen. Dabei fällt auf, dass sich "SeaQuest" mit dieser virtuellen Umgebung, wo man sich mit anderen treffen kann, gar nicht mal so weit danebengegriffen hat (wobei die Grafik auf heutigen PCs schon wesentlich besser ist, als hier prognostiziert). Auffällig zudem, dass "Kampf gegen die Welt" mit seiner Hacker-Thematik quasi ein Vorreiter dieser ganzen Internet- und Daten-Thriller war, die Mitte der Neunziger auf einmal hervorsprießten ("Das Netz", "Johnny Mnemonic", "Virtuosity" und wie sie nicht alle heißen). Im direkten Vergleich ist "Kampf gegen die Welt" sogar insofern besser gealtert, als man von eigentlichen Hacking nicht so viel mitbekommt – was das Fremdschäm-Potential wesentlich reduziert (weil nur allzu oft hatte man bei solchen Thrillern ja leider den Eindruck, dass die von Leuten geschrieben wurden, deren Computerkenntnisse mit dem Ein- und Aus-Schalter schon erschöpft sind).

"Kampf gegen die Welt" ist wieder einmal sehr auf Lucas Wolenczak fokussiert – und genau darin liegt für mich letztendlich auch ihr größter Haken. Zwar ist er nicht ganz so nervig und lästig wie Wesley, aber nichtsdestotrotz letztendlich vom Grundgedanken her die gleiche Figur: Ein junges Wunderkind, dass männlichen Teenagern – vermeintlich die Hauptzielgruppe der Serie – als Identifikationsfigur dienen soll. Vielleicht war und ist es bei euch ja anders, aber ich tat mir damit schon immer schwer, einfach, weil ich mich mit diesen Wunderkindern nicht wirklich identifizieren konnte. Lucas ist zwar grundsätzlich eh ganz in Ordnung, aber ganz ehrlich: Mitte der Folge wird in den Raum gestellt, dass er die SeaQuest für immer verlassen könnte, und auch wenn man das natürlich ohnehin von vornherein ausschließt, machte mir erst diese Wendung deutlich, wie wenig es mich kümmern würde, wenn es tatsächlich so käme – und damit auch, wie überflüssig ich ihn letztendlich finde. In erster Linie leidet "Kampf gegen die Welt" aber darunter, dass ich die Handlung wenig packend und/oder interessant fand. Die Episode schaffte es leider auch nicht wirklich, mir verständlich zu machen, was genau am Ende denn eigentlich auf dem Spiel steht. Und solche Szenen wie am Ende, wo es dem aufrichtigen Helden (Lucas) gelingt, den schlimmen Buben von seinen bösen Taten abzubringen, haben mittlerweile bei mir auch eher unfreiwillig komischen Charakter. Positiv machen sich, neben der immer überzeugenden Musik (vor allem jene zu Beginn war herrlich beunruhigend), vor allem die beiden prominenten Gaststars bemerkbar: Tim Russ ist hier, ein paar Monate nach seinem ersten "Star Trek"-Auftritt als Terrorist in "Die Hand von Terroristen" (TNG 6x18), und noch lange bevor er als Tuvok zur Hauptbesetzung von "Voyager" stieß, als Hacker-Aktivist Martin Clemens mit an Bord, während Seth Green (zuvor bei "Akte X" im Einsatz) Lucas' befreundeten Hacker Wolfman gibt. Aber auch Sarah Koskoff ist dem Genre-Fan keine Unbekannte, und war als Theresa sowohl im "Akte X"-Pilotfilm als auch zwei weiteren, späteren Episoden zu sehen. Über solche Wiedersehen freue ich mich ja grundsätzlich immer; schade nur, dass mir "Kampf gegen die Welt" davon abgesehen nicht viel zu bieten hatte.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox An "Kampf gegen die Welt" stechen in erster Linie die prominenten Gaststars hervor. Tim Russ ist heutzutage natürlich jedermann ein Begriff, Seth Green vermutlich auch, und Sarah Koskoff ist auch keine Genre-Fremde. Darüber hinaus war es zweifellos interessant, zu sehen, wie sich das "SeaQuest"-Team anno 1993 die damals noch weit entfernte Zukunft des Jahres 2018 vorgestellt hat – gerade auch im Hinblick auf die Computertechnologie (bei den Bildschirmen lag man z.B. ziemlich daneben, weil eine Röhre hatte letztes Jahr wohl niemand mehr bei sich herumstehen; und die Grafik der VR-Umgebung wäre selbst um die Jahrtausendwende schon veraltet gewesen). Leider aber ist die Handlung an sich überwiegend uninteressant, und vor allem nicht im Geringsten spannend. Von vornherein ist klar, dass Martin Clemens böse Absichten verfolgt – leider aber wollte es der Episode nie gelingen, mir klar zu machen, was genau er denn eigentlich will, was er vor hat, und vor allem, was der Welt droht, wenn er damit erfolgreich ist. Und der größte Fan von Lucas war ich halt auch noch nie. Macht insgesamt eine unterdurchschnittliche Folge, die in erster Linie von den Gaststars sowie dem unbestreitbar trashigen Charme der Story gerettet wird.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Universal Television)




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