Mit: Hailee Steinfeld, Jorge Lendeborg Jr., John Cena, Jason Drucker, Pamela Adlon, Stephen Schneider, Ricardo Hoyos, John Ortiz u.a.
Kurzinhalt:
Cybertron, die Heimat der Autobots, ist durch einen Krieg verwüstet. Ihre Feinde, die Decepticons, sind dabei, den Krieg zu gewinnen, und Optimus Prime sieht keine andere Möglichkeit, als den Planeten zu verlassen und auf einer anderen Welt den Widerstand neu zu formieren. Er schickt Bumblebee – oder B-127, wie der junge Autobot hier noch heißt – allein zur Erde. Dort angekommen, wird er zugleich von den Menschen angegriffen und von Decepticon Blitzwing außer Gefecht gesetzt. Er verliert seine Stimmbox und kann sich gerade noch als 67er VW Käfer tarnen, bevor er in Stasis fällt. Auf dem Müllplatz, auf dem er schließlich landet, findet ihn die gerade 18 Jahre alt gewordene Charlie, und will ihn als fahrbaren Untersatz aufmotzen. Schnell merkt sie, dass dieser Beetle nicht nur ein Auto ist…
Review:
Bumblebee stand nicht sehr weit oben auf meiner Liste der noch am Ende 2018 unbedingt anzusehenden Filme. Bedenkt man die Entwicklung der Transformers-Filmreihe, hatte ich hier keine allzu großen Erwartungen. Desto schöner war es, hier eine kleine Perle vorzufinden, die sich zum Glück nur ganz lose mit den Vorgängern verbunden fühlt. In Bumblebee wird die schon recht wilde, aber inzwischen umfangreiche Geschichte der Transformers auf der Erde neu formuliert. Haben die bisherigen Filme immer eine Lage hinzugefügt, hält sich Bumblebee nur vage und bisweilen überhaupt nicht an den "Kanon". In "The Last Knight" wurde die Verbindung der Transformers deutlich in der Erdgeschichte vorverlegt, und auch Bumblebee selbst war schon mindestens im zweiten Weltkrieg auf der Erde. Den Kampf auf Cybertron sehen wir nun auch zum gefühlt sechsten Male leicht anders. Aber ganz ehrlich, ich bin nicht traurig, dass Drehbuchschreiberin Christina Hodson (arbeitet gerade an "Birds of Prey") und Regisseur Travis Knight ihre ganz eigene Geschichte erzählen wollten. Damit haben sie den schönsten Film der Reihe, außerhalb der Reihe, geschaffen.
Schon allein die Besetzung sticht hervor – allen voran Hailee Steinfeld (True Grit), die schon in ihrem ersten Auftritt viel angenehmer ist, als seinerzeit Shia LaBeouf, und die auch als normaler Teenager dargestellt wird, und nicht wie Megan Fox als optischer Aufputz benutzt wurde. Aber es endet nicht bei ihr. Ihre Familie und ihr Nachbarsjunge sind alle viel natürlicher als die immer etwas drüber gespielte Familie Witwicky. John Cena als Agent Burns ist auch einfach witzig und eben nicht anstrengend, wie John Turturro als Simmons. Die Seele, die den anderen Transformers-Filmen eher abgeht, findet man hier ab der ersten Minute. Bumblebee würde ich schon als Familienfilm bezeichnen, der um Längen besser ist als alles, was Michael Bay je zum Franchise beizutragen hatte. Sollte sich Paramount für weitere Filme entscheiden, dient Bumblebee als hervorragende Startrampe um die Reihe neu zu starten. Allerdings muss sich ein Folgedrehbuch schon ein wenig aus der "Young Adult"-Ecke herausentwickeln. Natürlich schwimmt mit seinem Setting der Film auch ein wenig auf der 80er-Welle, und bedient sich der denkbar leicht erkennbaren Musik und Kleidung der Ära, um die Gunst der Zuschauer zu gewinnen. "Bumblebee" erinnert auch deutlich an "E.T." und "borgt" sich dessen Stimmung. Andererseits wird sich jeder, der als Kind die Serien im Fernsehen gesehen hat, endlich nicht verschaukelt vorkommen. Travis Knight behandelt die Figuren und ihre Geschichte mit Respekt und verheizt sie nicht in übersexualisierten Altmännerfantasien. Das fängt damit an, dass die Transformers aussehen, wie in den Zeichentrickserien und damit wie die ursprünglichen Spielzeuge, auf denen das Ganze ja basiert. Zum anderen stehen die Roboter im Vordergrund, und die Emotionen der Beziehung zwischen Maschine und Mensch. Transformers war immer eine Serie, in der es zuerst um die Maschinen geht, und die Menschen eine Nebenrolle erfüllten. Es wäre immer noch schön, mal einen Film der Reihe zu sehen, der ausschließlichen auf Cybertron spielt und den Krieg zwischen Autobots und Decepticons nicht nur in den ersten fünf Minuten thematisiert.
Fazit:
"Bumblebee" ist überraschenderweise der beste Transformers-Film, den wir bisher geliefert bekommen haben. Ein neuer Regisseur und echte Charaktere mit einem einfachen, aber vorhandenen Plot machen "Bumblebee" zu einem netten kleinen Film mit trotzdem ansehnlichen Effekten und Spaßfaktor.