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Armee der Finsternis Drucken E-Mail
Herrlich absurd-blöde Fantasy/Horror-Komödie Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 30 Oktober 2018
 
Halloween-SPECiAL

 
Armee der Finsternis
Originaltitel: Army of Darkness
Produktionsland/jahr: USA 1992
Bewertung:
Studio/Verleih: Renaissance Pictures/Dino De Laurentiis Company/Universal Pictures
Regie: Sam Raimi
Produzenten: U.a. Rob Tapert & Bruce Campbell
Drehbuch: Sam Raimi & Ivan Raimi
Filmmusik: Joseph LoDuca
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Bob Murawski & Sam Raimi
Genre: Fantasy/Komödie/Horror
Kinostart Deutschland: 22. April 1993
Kinostart USA: 19. Februar 1993
Laufzeit: 96 Minuten (Director's Cut)
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Bruce Campbell, Embeth Davidtz, Marcus Gilbert, Ian Abercrombie, Richard Grove, Timothy Patrick Quill, Michael Earl Reid, Patricia Tallman, Ted Raimi, Bridget Fonda u.a.


Kurzinhalt: Ash wurde ins Portal gezogen, und landet nun im Mittelalter. Dort wird er irrtümlich den Truppen eines verfeindeten Lords angerechnet und gefangen genommen. Man wirft ihn in einen Schacht, wo ihn eigentlich der Tod erwarten soll – doch mit Hilfe seiner Kettensäge und seinem Gewehr gelingt es ihm, das dort lauernde Übel auszuschalten. Daraufhin sind die Bewohner der Burg davon überzeugt, dass es sich bei ihm um jenen prophezeiten Retter handelt, der sich vom Fluch der Deadites befreien wird. Ash hat daran eigentlich kein Interesse – er möchte einfach nur in seine eigene Zeit zurückkehren. Doch die Gelehrten behaupten, eben dies mit Hilfe des Buchs der Toten erreichen zu können, wenn er es ihnen bringt. Und so begibt er sich auf die gefährliche und beschwerliche Reise, auf der er es u.a. nicht nur mit Miniaturausgaben seiner selbst, sondern auch einem großen, gemeinen Zwilling zu tun bekommt. Auf einem Friedhof findet er dann schließlich das Necronomicon – verhaspelt sich jedoch bei jenen Worten, die er unbedingt aussprechen sollte, ehe er dieses an sich nimmt. Und so erweckt er eine Armee aus Toten zum Leben, die – angeführt von seinem bösen Zwilling – unaufhaltsam auf die Burg zumarschiert…

Anmerkung: Dieses Review bezieht sich (vornehmlich) auf die längste und von Sam Raimi präferierte Director's Cut-Filmfassung.

Review: Szenenbild. Nach dem noch recht ernsten Splatter-Fest "The Evil Dead" sowie der Horror-Komödie "Evil Dead 2" folgt nun mit "Army of Darkness" eine waschechte Fantasy-Komödie mit Horror-Einschlag. Wie sich die Reihe in ihrem Verlauf weiterentwickelt hat, statt sich einfach immer nur selbst zu kopieren, gefällt mir ausgesprochen gut – zugleich bedeutet es aber wohl auch, dass niemandem alle drei Teile gleich gut gefallen dürften. In meinem Fall war "Armee der Finsternis" schon immer der Favorit – und das hat sich auch bei dieser Neusichtung wieder bestätigt. Zwar hängt der Film im Mittelteil ein wenig durch (den Kampf gegen die kleinen Ashs hätte man z.B: ein bisschen kürzen können), und die eine oder andere Einlage war dann selbst mir zu blöd (Ich denke, man vergisst wenn man den Film länger nicht gesehen hat, wie albern er eigentlich wirklich ist, da man sich halt in erster Linie an die wirklich köstlichen Momente erinnert; weil teilweise – wie mit Ashs langgezogenem Maul – hat der fast schon cartoonartige Züge). Aber insgesamt hat mich "Armee der Finsternis" auch diesmal wieder sehr gut unterhalten. Anzumerken ist dabei, dass – wie schon "Tanz der Teufel 2" – auch dieser wieder nicht 100%ig mit dem Vorgänger zusammenpasst. Zwar konnte man diesmal zumindest für die Rückblenden aufs entsprechende Filmmaterial zurückgreifen, statt es nochmal drehen zu müssen, aber wenn man die Filme zeitlich nah hintereinander schaut, fällt auf, dass sich das Ende von "Tanz der Teufel 2" ein bisschen anders abspielt als der Anfang von "Armee der Finsternis". Aber gut, da ist man als Fan der Reihe mittlerweile auch schlimmeres gewöhnt.

Jedenfalls fühlte ich mich auch diesmal wieder von "Army of Darkness" bestens unterhalten. Eine seiner größten Stärken ist dabei für mich sein Einfallsreichtum. Angefangen vom Kampf im Burgverließ, über die "Gullivers Reisen"-Hommage, die Szene mit dem drei Büchern am Friedhof, bis hin zur Skelettarmee, wo man einem der großen Vorreiter der Effektkünstler, Ray Harryhausen, Tribut zollt, ist "Armee der Finsternis" ungemein einfalls- und abwechslungsreich. Auch der Humor trägt viel zum Gelingen bei. Vor allem Ash gibt wieder zahlreiche witzige Sprüche zum Besten, aber auch einige andere Figuren geben manch erinnerungswürdiges zum Besten ("I may be bad, but I feel… gooooood!"). Und generell ist der Film halt einfach herrlich albern, und mit zahlreichen Gags gespickt. Da ist es dann auch kein großes Drama, wenn – zumindest bei mir – nicht jeder davon zünden wollte. Sehr schön fand ich auch wieder Ash selbst, der bestenfalls ein überaus widerstrebender Held ist – wenn denn überhaupt. Denn einerseits holt er selbst das Necronomicon aus reinem Selbstzweck, und andererseits versemmelt er dann auch noch die Worte "Klaatu Verata Nekto" (dies wiederum eine nette Anspielung auf "Der Tag, an dem die Erde still stand") und macht die Situation für die Leute in der Burg eher schlimmer, als besser. Erst am Ende (nachdem, quasi als Strafe, seine mittelalterliche Freundin – eine überaus attraktive Embeth Davidtz – gestohlen wurde) reißt er sich zusammen, und führt die Krieger ("With science!") in den Kampf. Eben dieses Finale ist für mich dann auch mit die größte Stärke des Films. Die Skelettarmee ist absolut phantastisch und ungemein charmant umgesetzt, mit einer Mischung aus Stop Motion-Effekten, Kostümen, und mechanischen Skeletten bzw. -teilen. Da haben sich Sam Raimi und seine Effektleute echt mal ordentlich ausgetobt. Wobei selbst beim actionreichen Finale der Humor nie gänzlich verloren geht (wie z.B., wenn die Skelettarmee wenn sie anrückt fleißig musiziert) – dabei jedoch nie auf Kosten der Spannung geht. Je nach Filmfassung gibt es dann auch nochmal ein sehr unterschiedliches Ende. Im einen landet Ash – nachdem er einen Tropfen zu viel getrunken hat – hundert Jahre in der Zukunft in einem postapokalyptischen London. Dies spiegelt zwar sehr schön das Ende von "Tanz der Teufel 2" wieder (inklusive neuerlichem "Noooo!"-Ruf), ich muss aber gestehen, das Kino-Ende im S-Mart-Markt ist schon auch sehr cool, und hat für mich fast den größeren Kultfaktor ("Hail to the king, baby!"). Insofern ist es schade, dass letzteres – auch nicht als separates Extra (in den USA wurde sie ja als Bonusszene nach dem Abspann eingefügt) – auf der deutschen (Director's Cut) Blu-Ray zu finden ist.

Fazit: Szenenbild. Zugegeben, mit Horror hat "Armee der Finsternis" nur mehr bedingt etwas zu tun. Vielmehr ist er eine köstliche Fantasy-Komödie, die einigen Klassikern Tribut zollt, vor allem aber dank ihres Einfallsreichtums, einem wieder einmal charismatisch aufspielendem Bruce Campbell, den charmant-altmodischen Effekten, zahlreichen gelungenen Gags und einem actionreichen Finale (inklusive einer toll umgesetzter Skelettarmee in bester Ray Harryhausen-Manier) bestens zu unterhalten versteht. Ja, beim Director's Cut hätte man vielleicht da und dort etwas kürzen können, der Übergang von Teil 2 zu 3 verläuft wieder einmal nicht ganz reibungslos, und zumindest bei mir wollte auch nicht unbedingt immer jeder Gag zünden. Zumal der Film teilweise halt wirklich seeeehr albern ist, und sporadisch sogar cartoonhafte Züge hat. Das muss man schon mögen. Ich persönlich fühlte mich aber jedenfalls sehr gut unterhalten, und sehe mir den Film immer wieder gerne mal an (wobei neben dem düsteren Ende des DCs auch das S-Mart-Ende der Kinofassung durchaus seinen Reiz hat). Fans der ersten beiden Teile werden sich zwar vielleicht mit dem starken Bruch etwas schwer tun, mir gefällt allerdings, wie anders jeder der drei Filme der Reihe ist, anstatt sich einfach immer nur selbst zu kopieren. Und vor allem Fans von Fantasy-Komödien kommen bei "Armee der Finsternis" zweifellos auf ihre Kosten.

Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 Universal Pictures)


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Weiterführende Links:
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