Mit: Justin Whalin, Perrey Reeves, Jeremy Sylvers, Travis Fine, Dean Jacobson, Peter Haskell, Dakin Matthews, Andrew Robinson, Burke Byrnes, Matthew Walker, Brad Dourif u.a.
Kurzinhalt:
Acht Jahre nach den Vorfällen in der Fabrik, woraufhin man die Produktion der Good Guy-Puppen eingestampft hat, möchte der Geschäftsführer der "Play Pals"-Spielzeugfirma die Produktreihe wieder reaktivieren. Als dabei auch die Überreste der vor acht Jahren zerstörten Puppe, die von der Seele des Serienmörders Chucky besessen war, wieder in den Produktionszyklus gerät, wird dieser wiederbelebt. Nun macht sich dieser neuerlich auf die Suche nach Andy, um sich an ihm zu rächen. Doch dieser ist mittlerweile ein Teenager, und hat sich soeben einer an einer Militärakademie eingeschrieben. Dort angekommen, findet Chucky im kleinen Jungen Tyler ein neues potentielles Gefäß für seine Seele. Als sich jedoch Andy bewusst wird, dass der Schrecken aus seiner Kindheit zurückgekehrt ist, setzt er alles daran, um Chucky neuerlich den Garaus zu machen, und Tyler vor ihm zu beschützen…
Review:
Bereits beim ersten Sequel zu "Chucky" hatte man es ja mit zwei Jahren Intervall recht eilig. "Chucky 3" wurde nun aber noch einmal um einiges schneller nachgelegt: Nur rund zehn Monate nach dem zweiten kam bereits der dritte Einsatz der Mörderpuppe in die US-Kinos. Und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob man dem Film mit dieser Eile wirklich einen Gefallen getan hat – weil das eine oder andere hätte man vielleicht doch lieber noch einmal überdenken sollen. Am besten haben mir an "Chucky 3" der köstliche Einstieg, sowie dann das wieder recht wilde und einfallsreiche Finale gefallen. Schön, dass just der CEO, der die Entscheidung trifft, die Good Guy-Puppenreihe wieder zu reaktivieren, letztendlich Chuckys Zorn zu spüren bekommt (warum er ihn umbringt war mir zwar völlig unklar, aber die Szene – mit dem durchdrehenden Spielzeug – so herrlich gemacht, dass ich mich daran nicht groß störte). Und der Showdown machte dann – abseits so klischeehaft-vorhersehbar-übertrieben theatralischer Momente wie dem aufopfernden Heldentod des vermeintlich "schlechten" Soldaten – ebenfalls Laune.
Dazwischen tat ich mir allerdings – von Chuckys wieder einmal coolen und witzigen Sprüchen abgesehen ("Nothing like a strangulation to get the circulation going")– mit "Chucky 3" doch eher schwer. Mein Hauptproblem war dabei das Setting an der Militärschule. Einerseits, weil ich dieses von vornherein ziemlich langweilig fand. Ich selbst bin ja stolzer Zivildiener, hab daher zum Militär keinen Bezug, und kann daher zumeist auch mit solchen Filmen nicht viel anfangen. "Chucky 3" schien mir nun generell irgendwie einen auf "Full Metal Jacket" light zu machen, und aufgrund der Zahmheit der Kritik wollte das für mich nie wirklich funktionieren. Und so habe ich mich bei dem ganzen Militärakademie-Kram einfach nur gelangweilt (und nur eine Randnotiz: Warum müssen sich die Männer ihre Haare ganz kurz schneiden, und De Dilvas Frisur ist kein Thema? Diskriminierung!). Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass eine mordende Spielzeugpuppe und das Militärschul-Setting für mich irgendwie nie wirklich zusammenpassen wollten. Zudem tat ich mir generell mit der Entscheidung schwer, Andy von Chucky im Teenageralter heimsuchen zu lassen. Mit Kindern funktioniert die Bedrohung durch eine mörderische Spielzeugpuppe natürlich grundsätzlich am Besten, aber auch bei Erwachsenen kann ich es mir durchaus vorstellen. Aber da ist etwas an der Adoleszenz, wo man eben dieses Kindliche abstreift, aber eben auch noch kein (rationaler) Erwachsener ist, dass für mich mit der Mörderpuppe irgendwie nicht zusammengeht. Tyler wurde mir zudem, für das Alter, dass er zu haben scheint, doch entschieden zu kindlich-naiv dargestellt ("He's a good guy! It says so on his shirt!"). Die eine oder andere witzig-gelungene Szene gab's zwar auch zwischendurch (wie z.B. wenn Chucky nach der Lippenstift-Attacke meint "This means war!"), insgesamt hat mich das Geschehen diesmal aber leider – und im Gegensatz zu den beiden Vorgängern – doch eher gelangweilt.
Fazit:
Nachdem mir sowohl der – von mir zuerst gesichtete – "Cult of Chuck" als auch die ersten beiden Teile der Reihe sehr gut gefallen konnte, war "Chucky 3" nun der erste, von dem ich doch eher enttäuscht war. Das Setting an der Militärakademie hatte für mich halt überhaupt keinen Reiz, weshalb ich den gesamten Plot rund um diese herum, die Schikane ("Full Metal Jacket" light), den einen vermeintlich unfähigen Soldaten usw., doch sehr langweilig fand. Zudem hatte ich nicht den Eindruck, dass das Militärschul-Setting (oder auch nur die Pubertät) mit der mordenden Spielzeugpuppe gut zusammenpasst. Gut gefiel mir in erster Linie der Einstieg, mit dem Angriff auf den Chef der Spielzeugfirma, sowie dann wieder das Finale auf dem Rummel. Zudem war Chucky auch bei seinem dritten Auftritt wieder sehr gut getrickst. Und auch seine markig-coolen Sprüche steigerten den Unterhaltungswert. Trotzdem, insgesamt war "Chucky 3" leider weniger meins – und kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es dem Film sehr geholfen hätte, wenn man sich mit der gesamten Produktion, insbesondere aber der Entwicklung des Drehbuchs, mehr Zeit genommen hätte.