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Tanz der Teufel II Drucken E-Mail
Sequel mit starkem komödiantischem Einschlag Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 20 Oktober 2018
 
Halloween-SPECiAL

 
Tanz der Teufel II
Originaltitel: Evil Dead II
Produktionsland/jahr: USA 1987
Bewertung:
Studio/Verleih: Renaissance Pictures/De Laurentiis Entertainment Group (DEG)/Prokino Filmverleih
Regie: Sam Raimi
Produzenten: U.a. Rob Tapert & Bruce Campbell
Drehbuch: Sam Raimi & Scott Spiegel
Filmmusik: Joseph LoDuca
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Kaye Davis
Genre: Horror/Komödie
Kinostart Deutschland: 28. Januar 1988
Kinostart USA: 13. März 1987
Laufzeit: 84 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Bruce Campbell, Sarah Berry, Dan Hicks, Kassie Wesley DePaiva, Ted Raimi, Denise Bixler, Richard Domeier, John Peakes, Lou Hancock u.a.


Kurzinhalt: Ash ist der einzige Überlebende jener schicksalhaften Nacht, in der unbeabsichtigt dunkle Mächte durch das Buch der Toten befreit wurden, und nun den umliegenden Wald unsicher machen, und von den Menschen darin Besitz ergreifen. Auch Ash hätte es fast erwischt – einzig die aufgehende Sonne rettet ihn, zumindest kurzfristig. Doch die Waldhütte ist nur durch eine Brücke zu erreichen oder wieder zu verlassen – und diese ist eingestürzt. Verzweifelt stellt sich Ash auf eine weitere dämonische Nacht ein. Wieder muss er sich gegen die Deadites verteidigen – ein Kampf, bei dem er auch seine rechte Hand verliert. Dann jedoch bekommt er Unterstützung, u.a. von Annie, der Tochter jenes Forschers, der das Buch der Toten entdeckt und erforscht hat, und diese dunklen Mächte als erster freiließ. Mit Hilfe von ausgerissenen Seiten aus dem Buch, die Beschwörungen enthalten, mit denen sich diese durch ein Portal schicken lassen, will man die Deadites aus dem Wald vertreiben. Doch auch der zweite Tanz der Teufel wird wieder Opfer fordern…

Review: Szenenbild. Die ersten paar Minuten sind noch etwas verwirrend, handelt es sich dabei doch um ein – stark heruntergekürztes – Remake des ersten Teils, das die Ereignisse daraus noch einmal aufrollt. Nur, dass Ash diesmal nur mit seiner Freundin, und keinen weiteren Begleitern, unterwegs ist. Und halt generell die Handlung aus dem ersten in ein paar Minuten, und damit sehr gekürzt, nacherzählt wird. Der Fund des Tonbands, die Attacke seiner Freundin, wie er diese begräbt, und schließlich die durch den Wald fliegende dämonische Präsenz auf ihn zukommt, und von ihm Besitz ergreift. Sofern man der IMDB glauben darf, lag dies daran, dass Sam Raimi (oder auch die Produktionsfirma des zweiten Teils) keine Rechte am Filmmaterial von "Tanz der Teufel" hatten, und man daher nicht einfach die entsprechenden Szenen von dort entnehmen, sondern diese vielmehr noch einmal drehen musste. Eben dies macht die ersten paar Minuten doch ziemlich verwirrend, zumindest wenn man sich die beiden hintereinander anschaut. Wer den ersten ohnehin ausgelassen hat, bekommt hier hingegen gleich eine nette Zusammenfassung der dortigen wichtigsten Ereignisse; und wenn man sich beide ansieht, empfiehlt es sich, einfach sieben Minuten vorzuspulen.

Danach knüpft "Tanz der Teufel 2" direkt an den ersten Teil an – zumindest inhaltlich. Tonal hingegen müssen sich Fans des ersten auf einen ziemlichen Bruch einstellen. Denn während dieser doch überwiegend ernst war, setzt die Fortsetzung stark auf Comedy. Das wird sicherlich nicht jedem gefallen – aber meinen persönlichen Geschmack haben Raimi und Spiegel damit voll getroffen. Dabei machen wie praktisch von Anfang an keinen Hehl daraus, dass ihr Film diesmal nicht mehr so bierernst und doch eher mit einem augenzwinkern gemeint ist. Dies zeigt sich einerseits in einigen (auch visuellen) Gags (wie z.B., wenn Ash auf jenen Kübel, in dem sich seine abgetrennte Hand befindet, ein Buch mit dem Titel "A Farewell to Arms" legt), und andererseits im extrem übertriebenen Ton – wie z.B. Ashs "Nooooooo!" als er die eingestürzte Brücke entdeckt. Und in eben dieser Tonart geht es den ganzen Film über weiter: "Tanz der Teufel 2" möchte weniger erschrecken und/oder verstören als vielmehr gut unterhalten – was ihm bei mir auch überwiegend gut gelang. Zugleich wird der Splatter doch recht deutlich zurückgefahren. Zwar ist er nach wie vor vorhanden, aber nicht mehr so übertrieben, und es gibt doch einige Einstellungen, wo Raimi bewusst darauf verzichtet, das Geschehen in allen blutigen Details zu zeigen, und so die Fantasie des Zuschauers anregt (wie z.B., wenn Ash den Kopf seiner Freundin mit der Kettensäge aufschneidet, und wir dies nur über den Schatten bzw. das von der blutigen Lampe rot gefärbten Licht verfolgen. Darüber hinaus gibt es aber in weiterer Folge auch noch einige gelungene Zitate und/oder Abwandlungen von Szenen des ersten Teils, wie Ash vor dem Spiegel, oder den Angriff des Baums. Auch einzelne Elemente, wie die raschen Kamerafahrten durch den Wald, die ungewöhnlichen Perspektiven oder auch die verzerrten Bilder, sind dem ersten Teil entnommen. Und auch das wesentlich höhere Budget sieht man dem Film an, bzw. kommt es ihm in meinen Augen zugute. Gerade auch so coole Einlagen wie der Baum am Ende wären beim ersten Teil einfach noch nicht möglich gewesen. Die Stop Motion-Aufnahmen mögen zwar aus heutiger Sicht veraltet sein, haben für mich aber nach wie vor großen Charme, weshalb sie mich nicht gestört haben.

Szenenbild. Auch das Ende gefällt mir jedes Mal sehr gut – ein echter WTF-Moment, der jedoch zuvor quasi bereits angekündigt wurde – und zugleich dem dritten Teil den Weg ebnet. Mit eine der größten Stärken – mehr noch als beim ersten Teil – ist aber Bruce Campbell, der Ash wirklich wunderbar verfügt, über das nötige Charisma verfügt, und dessen over the top-Performance auch perfekt zum Ton des Films passt. Und doch… völlig begeistert war ich auch vom zweiten Teil wieder nicht. So mancher Gag wollte bei mir dann doch nicht so recht zünden, und/oder wurde doch etwas überbeansprucht. Dies gilt insbesondere für die Einlage mit Ashs besessener Hand (vor allem, so lange diese noch an seinem Körper befestigt ist). Weniger wäre hier mehr gewesen. Auch so manche Aktion der Protagonisten wirkt etwas konstruiert/bequem. So hatten Ash und Annie z.B. großes Glück, dass Jake die Seiten vom Buch des Todes "nur" in den Keller statt ihn den (direkt daneben stehenden) brennenden Kamin geworfen hat. Die ganz große Spannung habe ich ebenfalls wieder einmal vermisst. Und abseits von Ash bzw. Bruce Campbell stechen die Figuren und ihre DarstellerInnen leider nicht wirklich hervor. Für gute Unterhaltung ist bei dieser splatterigen Horror-Komödie – nicht zuletzt dank Bruce Campbell – aber allemal gesorgt!

Fazit: Auch wenn man in den ersten paar Minuten quasi ein Remake des ersten vorlegt, und es danach auch noch Überschneidungen gibt, würde ich "Tanz der Teufel II" nicht als klassisches "more of the same-"Sequel einstufen. Denn auch wenn er inhaltlich dem ersten Teil überaus ähnlich ist, aber tonal ist er ein gänzlich anderer Film. "Tanz der Teufel II" geht in eine ganz andere, wesentlich humoristischere, Richtung, und legt mehr Wert auf Comedy und gute Unterhaltung denn auf Schrecken und Splatter. Das mag nicht jedem schmecken, traf letztendlich aber wesentlich mehr meinen Geschmack, als beim noch sehr ernsten Vorgänger. Neben den überwiegend gelungenen Gags begeistert vor allem auch wieder Bruce Campbell, dessen übertriebene Performance perfekt zum augenzwinkernden Ton des Films passt. Zudem macht sich da und dort das höhere Budget positiv bemerkbar, wobei es mir vor allem der "Ent" am Ende angetan hat. Und die vom Vorgänger übernommenen Kamerafahrten und -spielereien stachen ebenfalls wieder hervor. Dennoch, wo mancher Gag wollte bei mir nicht zünden, bzw. war teilweise auch zu ausgedehnt. Echte Spannung stellte sich nur sporadisch ein. Und mit Ausnahme von Ash hinterlassen die Charaktere wenig Eindruck, und vermitteln eher das Gefühl von Wegwerf-Figuren. Und auch für die ersten sieben Minuten, die eigentlich die Ereignisse aus dem ersten Teil aufrollen sollen, sich vom dortigen Filmmaterial teilweise aber eklatant unterscheiden, gibt's dann nochmal einen Punkt Abzug. Da wäre es wohl doch besser gewesen, den Zuschauer entweder über eine Texteinblendung oder einen Erzähler auf den aktuellen Stand zu bringen, oder überhaupt "kalt" in den Film zu starten (eben dort, wo der erste Teil aufhörte). Insgesamt ist "Tanz der Teufel II" aber eine unterhaltsame und stellenweise köstliche Horrorkomödie, die neben Bruce Campbell vor allem mit dem coolen WTF-Ausgang begeistert.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1988 Prokino Filmverleih)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2018





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