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Akte X - 11x07: Rm9sbG93ZXJz Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel:Rm9sbG93ZXJz
Episodennummer: 11x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. Februar 2018
Erstausstrahlung D: noch nicht bekannt
Drehbuch: Kristen Cloke & Shannon Hamblin
Regie: Glen Morgan
Hauptdarsteller: David Duchovny als Fox Mulder, Gillian Anderson als Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Candus Churchill als Shirley, Ashley Lambert als Bigly Customer Service, Matt Corboy als Voice of Science, Sitara Attaie als E-Norm-Uz Customer Service, Kristen Cloke als Wendy, Nikita Wyllie als Gydz, Scott Higgs als Whipz Car u.a.

Kurzinhalt: Mulder und Scully besuchen ein vollautomatisiertes Sushi-Restaurant. Während Dana mit ihrer Bestellung vollauf zufrieden ist, liegt auf Fox' Teller ein Fisch, den er so definitiv nicht bestellt hat. Ohne Kellner geht er stattdessen in die Küche, wo er jedoch nur Roboter antrifft. Ohne Chance zu reklamieren beschließt er, sich wenigstens dadurch zu revanchieren, dass er kein Trinkgeld gibt – nichtsahnend, welche Rache er damit heraufbeschwört. Denn in unserer modernen, teilweise vollautomatisierten und vernetzten Welt beginnen sich sämtliche "intelligenten" Geräte auf einmal, gegen die beiden zu Verschwören. Mulders Navi führt ihn wieder zum Restaurant zurück, Scullys selbstfahrendes Taxi rast mit überhöhter Geschwindigkeit zu ihrem zu Hause, wo sie wiederum an der Codeeingabe der Alarmanlage scheitert. Mulder erhält indes Besuch von fliegenden Drohnen, die sein Haus heimsuchen. Als die Lage zunehmend eskaliert, sehen die beiden letztendlich nur mehr einen Ausweg…


Review: Episodenbild (c) FOX Wie ich in meinem Review zur (furchtbaren) Auftaktfolge der elften Staffel geschrieben habe: Der Hauptgrund, warum ich mir diese nach meiner Enttäuschung mit Season 10 und vor allem den dortigen Mythologie-Episoden noch angetan habe war meine Hoffnung, dass es den Einzelfolgen gelingen würde, für den mittlerweile völlig verschwurbelten Mythologie-Quatsch zu entschädigen. Mittlerweile sind die ersten beiden Folgen ja auch im deutschen Fernsehen gelaufen, und es überrascht mich nicht, wie extrem diese gefloppt sind, angesichts der extrem enttäuschenden Qualität der zehnten Staffel. Schade ist es aber insofern, als sich meine Hoffnung, dass die Einzelfolgen aus Season 11 das späte Revival doch noch rechtfertigen können, bislang überwiegend bestätigten. Die erste Folge ausgeblendet, war das Niveau deutlich höher als in der zehnten Staffel, die aus meiner Sicht mit "Gründer-Mutation" ja auch nur ein einziges halbwegs-Highlight zu bieten hatte, uns zugleich mit "Babylon" aber auch eine der schlechtesten Episoden der Serie bescherte. Und nachdem die bisherigen Folgen der elften Staffel (wieder, von "Der Kampf III" abgesehen) schon gut gefallen konnten, wurden mein Vertrauen in und mein Durchhaltevermögen mit der Serie nun spätestens mit "Rm9sbG93ZXJz" voll und ganz belohnt. Denn aus meiner Sicht haben Glen Morgan, Kristen Cloke & Shannon Hamblin hier einen "instant classic" geschaffen.

Die Erzählung mit der K.I. vor dem Intro ist noch ein bisschen eine Irreführung, weil auch wenn es in weiterer Folge durchaus um künstliche Intelligenz und intelligente Maschinen geht, kämpfen Mulder und Scully nicht etwa direkt gegen eine einzelne K.I.. Stattdessen erweist sich die Episode in weiterer Folge als höchst außergewöhnlich. Das beginnt schon damit, dass Minuten vergehen, bis Mulder und Scully ein Wort sagen. Die ersten paar Minuten sind ganz bewusst ohne Dialog angesetzt, um die mangelnde Kommunikation in der digitalen Welt aufzuzeigen und an den Pranger zu stellen. Mulder und Scully kommunizieren hier nur durch einzelne Geräusche und Blicke, sind davon abgesehen aber ganz auf ihr Handy und das Essen in diesem vollautomatisierten Sushi-Restaurant fokussiert. Danach werden die beiden zwar ein paar Worte und vereinzelt sogar ganze Sätze wechseln, insgesamt ist "Rm9sbG93ZXJz" aber eine ungewohnt dialogarme Folge, die sich in erster Linie darauf verlässt, die Geschichte visuell zu erzählen. Schon allein das sticht hervor. Was ebenfalls auffällt ist, dass wir es hier nicht mit einer gewöhnlichen X-Akte zu tun bekommen. Mulder und Scully werden nicht etwa in ihrer Funktion als FBI-Agenten an einen Tatort gerufen, oder ähnliches, sondern stolpern einfach als ganz normale Privatpersonen in diesen digitalen Alptraum – womit die Folge auch deutlich macht, dass eben dies jeden passieren könnte. Womit wir schon beim nächsten Punkt sind: Auch die Thematik der Folge konnte mir ausgesprochen gut gefallen. Zwar gebe ich zu, dass diese für mich einen starken "Black Mirror"-Touch hatte, da sich eben diese Serie ja stark auf Technologie konzentriert, aber "Akte X" hat so viele andere Serien beeinflusst, da darf man ihr auch nicht vorwerfen, sich ihrerseits mal von anderer Seite inspirieren zu lassen. Jedenfalls setzte "Rm9sbG93ZXJz" genau das um, wofür "Black Mirror" so bekannt und beliebt ist: Die Episode nimmt bestehende Technologie, denkt bzw. entwickelt sie weiter, und präsentiert darauf aufbauend eine Dystopie, die unserer Gegenwart näher ist, als wir das wohl glauben wollen. Denn letztendlich ließe sich das meiste, dass wir in "Rm9sbG93ZXJz" sehen, wohl jetzt schon umsetzen; es mangelt nur (noch) an der Vernetzung der einzelnen Systeme.

Episodenbild (c) FOX Nun gebe ich zu, dass man an "Rm9sbG93ZXJz" auch ein paar Punkte kritisieren könnte. So baute sich da nur Mulder und Scully in Gefahr geraten und bei diesen ein Ableben von vornherein ausgeschlossen ist auch in weitere Folge nie echte Spannung auf. Zudem ist die Art und Weise, wie man die Bedrohung letztendlich ausschalten wird, von vornherein sehr offensichtlich. Eben letzteres hat mich aber insofern überhaupt nicht gestört, als uns "Rm9sbG93ZXJz" damit ein rares Beispiel dafür gibt, wo Mulder und Scully letztendlich keine andere Möglichkeit sehen, als zu kapitulieren. Und auch die mangelnde Spannung kann ich der Folge nicht ernstlich vorwerfen, wenn mich die Episode derart gut unterhält, jedoch zugleich auch zum Nachdenken anregt, wie dies "Rm9sbG93ZXJz" gelang. Und wenn ich zum Ende hin noch ein kleines bisschen unschlüssig gewesen sein mag, ob ich dieser höchst untypischen "Akte X"-Folge tatsächlich die Höchstwertung angedeihen und sie damit zu einer der allerbesten Episoden der Serie küren kann, so hat die wundervolle Schlussszene auch den kleinsten Zweifel ausgeräumt. Für mich hat man jedenfalls mit "Rm9sbG93ZXJz" eine weitere, neue Sternstunde der Serie geschaffen!

Fazit: Selbst wenn ich mit der Hoffnung in die elfte Staffel gegangen bin, dass die Einzelepisoden für das eher schwache Season 10-Revival entschädigen und somit die späte Wiedergeburt der Serie doch noch rechtfertigen könnte, aber dass man die Serie um einen weiteren absoluten Klassiker bereichern würde hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Eben dies ist mit "Rm9sbG93ZXJz" aber nun eingetreten. Die Folge ist sicherlich kontrovers, nicht zuletzt da sie so außergewöhnlich ist. Mulder und Scully sind nicht als FBI-Agenten im Einsatz, sondern stolpern als ganz normale Privatpersonen in diesen digitalen Alptraum. Zudem kommt die Folge überwiegend ohne Dialoge aus, und verlässt sich auf die Kraft der Bilder, um die Geschichte zu erzählen – was in Verbindung mit der Tatsache, dass man echte Spannung doch eher vermisst, sicherlich nicht jedem gefallen wird. Ich hingegen war von "Rm9sbG93ZXJz" absolut begeistert, angefangen beim köstlichen Einstieg im Sushi-Restaurant über die beängstigende Verbindung der einzelnen intelligenten Systeme und Maschinen bis hin zum wunderschönen, berührenden und aussagekräftigen Finale im altmodischen Diner. Insgesamt ist es "Rm9sbG93ZXJz" gelungen, mich sowohl bestens zu unterhalten, als auch zum Nachdenken anzuregen. Und grandios inszeniert war das Ganze auch noch. Was will man mehr?

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder ©FOX)




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