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Westworld - 1x02: Das wahre Selbst Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Chestnut
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. Oktober 2016 (HBO)
Erstausstrahlung D: 02. Februar 2017 (Sky)
Drehbuch: Jonathan Nolan & Lisa Joy
Regie: Richard J. Lewis
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Dolores Abernathy, Thandie Newton als Maeve Millay, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, James Marsden als Teddy Flood, Ben Barnes als Logan, Clifton Collins Jr. als Lawrence, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Sidse Babett Knudsen als Theresa Cullen, Simon Quarterman als Lee Sizemore, Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Jimmi Simpson als William, Shannon Woodward als Elsie Hughes, Ed Harris als Man in Black, Anthony Hopkins als Dr. Robert Ford.
Gastdarsteller: Ptolemy Slocum als Sylvester, Leonardo Nam als Felix Lutz, Talulah Riley als Angela, Louis Herthum als Peter Abernathy u.a.


Kurzinhalt: Zwei neue Besucher, William und Logan, kommen in Westworld an. Im Besucherzentrum dürfen sie aus maßgeschneiderter Kleidung wählen, und betreten unmittelbar darauf über eine Bar den Vergnügungspark. Eine Anleitung in dem Sinn erhalten sie nicht – sei doch ein Reiz des Parks, die Möglichkeiten selbst zu erkunden. Während William seine sensible, gutmütige Persönlichkeit auch in Sweetwater beibehält, lässt Logan seinen finsteren Zügen schon bald freien Lauf, und freut sich darauf, mal so richtig die Sau rauslassen zu können. Währenddessen greift das sich aus dem letzten Update der Wirte ergebende Problem weiter um sich. Nun ist Maeve, die Leiterin des Saloons und Freudenhauses, betroffen. Sie erlebt Flashbacks von früheren Erlebnissen, die auf sie wie Träume wirken. Als sie sich in einer ganz besonders schlimmen Erinnerung befindet, wacht sie mitten während eines Services auf dem "Operationstisch" auf. Auch Dolores wird immer mehr von Zweifel geplagt. Während eines Besuchs von Sweetwater erlebt sie z.B. eine Vision, in der die Stadt von Leichen übersät ist. Der Gründer des Parks, Dr. Robert Ford, macht indes in eben diesem einen gemütlichen Spaziergang. Und der Mann in Schwarz setzt seine Suche nach dem Eingang zum Labyrinth weiter fort…

Review: Episodenbild (c) Netflix In der zweiten Folge wird nun die Besuchersicht auf den Vergnügungspark nachgereicht. Am Beispiel von William, einem Newbie, werden wir durch den Prozess geführt, von der Ankunft im Besucherzentrum über die Auswahl der Kleidung (und den dort bereits bereitwillig für alle Schandtaten zur Verfügung stehenden Robotern) bis hin zur Ankunft in der Bar, von der aus man sich zum Zug begibt, der einen nach Sweetwater bringt. Interessant fand ich daran unter anderem die Idee, dass die Wirte versuchen müssen, die Gäste für ihre individuellen Abenteuer anzuheuern. Das hat etwas von den Keilern, die einem in Urlaubsorten über den Weg laufen, und die versuchen, einem Ausflüge usw. anzudrehen. Man darf annehmen, dass Roboter, die lange erfolglos versuchen, Besucher für ihr Angebot zu begeistern, wohl früher oder später aus dem Verkehr gezogen bzw. umprogrammiert werden. Jedenfalls fand ich das sehr interessant durchdacht – zumal das eine Idee war, die im Film noch nicht vor kam. Auffällig ist darüber hinaus die unterschiedliche Persönlichkeit der beiden neuen Gäste. William ist der klassische Good Guy, während Logan von Anfang an keinen Zweifel an seiner Absicht aufkommen lässt, den Besuch von Westworld zu nutzen, um seinen Arschloch-Charakter mal so richtig ausleben zu können. Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich die Dynamik in weiterer Folge entwickelt, und welche Abenteuer die beiden – ob gemeinsam oder getrennt voneinander – erleben werden.

Neben diesen neuen Gästen stach für mich in erster Linie noch alles rund um Maeve hervor, die sich so wie Dolores nun zunehmend an Ereignisse aus früheren "Leben" zu erinnern beginnt. Dies kulminiert im unbestreitbaren Höhepunkt der Folge, als sie während dem Service erwacht, und Thandie Newton daraufhin splitterfasernackt minutenlang durch den Westworld-Komplex irren darf, ehe man sie – als sie beim Anblick der anderen Roboter die gerade bearbeitet werden erstarrt – wieder einfängt. Aber auch die Hierarchien und Auffassungsunterschiede innerhalb der Mitarbeiter waren nicht uninteressant. Während Bernard Maeve schon ausmisten lassen will, nimmt die Programmiererin vielmehr eine kleinere Anpassung an ihrem Programm bzw. ihren Persönlichkeitseinstellungen vor, und schickt sie wieder ins Feld zurück. Insgesamt muss ich aber sagen, dass mich die zweite Folge nicht mehr ganz so beeindruckt hat wie "Das Original". Möglicherweise ist es meinem allgemeinen momentan vorherrschenden Eindruck geschildert, dass sich moderne TV-Serien mit fortlaufender Handlung für eben diese teilweise zu viel Zeit lassen, aber irgendwie wurde das Tempo doch ordentlich reduziert, und wurde nicht wirklich viel Geschichte erzählt. Klar war alles rund um Maeve nett, war jedoch letztendlich den Dolores-Szenen aus der letzten Folge etwas zu ähnlich (und denen unterlegen). Dolores selbst darf diesmal ein paar beunruhigende Visionen haben, davon abgesehen bleibt sie jedoch auf dem Stand der letzten Folge stehen. Ähnliches gilt für den Mann in Schwarz, der wieder einmal seine Abscheulichkeit beweisen kann (was jedoch nach "Das Original" auch nichts neues mehr ist), und zwar auf seiner Suche nach dem Labyrinth einen kleinen Schritt vorwärts macht, den man jedoch genauso gut auch hätte überspringen können. Und vor allem alles rund um Robert Ford war mir persönlich zu mysteriös, verwirrend und nichtssagend. Gut möglich dass das ein Fall von "Matrix: Reloaded ist", wo man die Bedeutung der Dialoge auch erst nach dem abschließenden Gespräch mit dem Architekten schnallen konnte; sprich, mir im weiteren Verlauf der Staffel ein Licht aufgehen wird. Momentan fand ich das aber erstmal wenig packend oder interessant.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Die zweite "Westworld"-Episode war zwar ganz ok, hat mich aber längst nicht so geflasht wie die Auftaktfolge. Interessant fand ich in erster Linie, dass hier anhand von William und Logan nun der Park aus Besucher-Sicht gezeigt wurde, mit der Antwort im Gästezentrum und so weiter. Nachdem man uns dies in "Das Original" noch nicht gezeigt hatte war es zweifellos nett, diese Lücke nun zu schließen. Die hervorstechendste Szene war aber zweifellos im Handlungsstrang rund um Maeve zu finden, nämlich als diese während der "Operation" erwacht und splitterfasernackt im Zentrum von Westworld herumirrt. Davon abgesehen schien sich aus meiner Sicht aber irgendwie verhältnismäßig wenig getan zu haben. Dolores hat ein paar alptraumhafte Visionen von einem leichenübersäten Sweetwater, der Mann in Schwarz setzt seine Suche nach dem Labyrinth fort, und Dr. Ford macht einen kleinen Ausflug in den Park, dessen näherer Sinn sich mir (noch?) nicht erschloss. Das war alles wieder extrem hochwertig inszeniert, mit vielen beeindruckenden Landschaftsaufnahmen gespickt, von allen Beteiligten toll geschauspielert, und von Ramin Djawadi wunderbar vertont. Aber wirklich mitgerissen hat mich das Geschehen diesmal leider überwiegend nicht.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 HBO)




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