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Discovery - 1x13: Auftakt zur Vergangenheit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: What's Past Is Prologue
Episodennummer: 1x13
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 28. Januar 2018 (CBS)
Erstausstahlung D: 29. Januar 2018 (Netflix)
Drehbuch: Ted Sullivan
Regie: Olatunde Osunsanmi
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Jason Isaacs als Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler/Voq, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly.
Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Emperor Georgiou, Emily Coutts als Keyla Detmer, Rekha Sharma als Ellen Landry, Jeremy Crittenden als Lord Eling, Patrick Kwok-Choon als Rhys, Sara Mitich als Airiam, Oyin Oladejo als Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Bryce u.a.


Kurzinhalt: Michael Burnham hat erkannt, dass jener Captain Lorca, den sie kennt und der sie für die U.S.S. Discovery angeworben hat, in Wahrheit aus dem Spiegeluniversum kommt. Gabriel ist es indes gelungen, aus der Agonizer-Kammer zu erzeugen und seine Gefolgsleute zu befreien. Gemeinsam greifen sie die Truppen an, die treu zu Imperator Georgiou stehen, und initiieren einen Coup – Philippa bleibt nur die Flucht. Auch Michael gelingt es, in der allgemeinen Aufregung zu verschwinden und sich auf dem Schiff zu verstecken. Währenddessen macht Paul Stamets, nachdem er aus dem Koma erwacht ist, eine schreckliche Entdeckung: Die Sporenwaffe an Bord des Flaggschiffs der Imperatorin droht nicht einfach nur das gesamte Sporennetzwerk, sondern damit einhergehend auch sämtliches Leben in allen Multiversen auszulöschen. Der stellvertretende Kapitän Saru befiehlt daraufhin, einen Weg zu finden, die Katastrophe zu verhindern – auch wenn dies bedeutet, dass die Discovery nicht mehr in ihr eigenes Universum zurückkehren kann. Schließlich findet man mit Hilfe von Tilly eine Möglichkeit, beides zugleich zu erreichen. Doch dafür braucht man Zugang zu den Sporen an Bord der I.S.S. Charon – und über die betreffende Freigabe verfügt nur die Imperatorin. Michael sucht daraufhin Georgiou auf, und schlägt ihr eine Allianz vor…

Denkwürdige Zitate: "Lorca believes destiny brought me to him. But he doesn't get to tell me what my future is. I'm responsible for forging my own path. We all are."
(Zumindest was das betrifft, kann ich Michael bzw. den Discovery-Autoren nur zustimmen.)

"I was just thinking about everyone who's ever said that victory felt empty when it was attained. What a bunch of idiots they were."
(Gabriel Lorca genießt seinen Triumph.)

Review: Episodenbild (c) Netflix Mit "Auftakt zur Vergangenheit" nimmt der Ausflug von "Discovery" ins Spiegeluniversum sein Ende. Und während ich bei der ersten betreffenden Folge noch recht zuversichtlich war, bin ich mittlerweile einfach nur mehr froh, dass wir es endlich hinter uns haben. Einer meiner Hauptkritikpunkte war dabei auch hier wieder der Twist rund um Lorca. Wie schon in meinem Review zu "Blindes Verlangen" erwähnt, war dieser die mit Abstand interessanteste Figur aus dem Ensemble – wobei er eben dies in erster Linie der Idee eines solchen, vermeintlich traumatisierten Captains innerhalb der Sternenflotte verdankte. Eben dies hatte sich mit der Wendung am Ende der letzten Folge ja bereits erledigt, und hier entledigt man sich der Figur überhaupt gleich. Nun gebe ich zu, dass ich mir eigentlich von Anfang an gedacht hatte, dass sie sich Jason Isaacs nicht ewig werden leisten können/wollen (meine Vermutung war ja, dass Michael am Ende der Staffel eine Meuterei gegen ihn anzetteln wird). Und natürlich ist es möglich, dass sein Gegenpart im "normalen" Universum noch am Leben ist und uns seine Aufwartung macht. Trotzdem halte ich die Art und Weise, wie man sich seiner hier entledigt, für einen Fehler. Denn selbst wenn er aus dem Spiegeluniversum stammt, hätte man mit ihm noch einige interessante Dinge anstellen können (wenn z.B. die Sternenflotte ihn nichtsdestotrotz im Dienst belässt, damit er ihnen den Krieg gegen die Klingonen gewinnt).

Generell hechelt "Discovery" mit den ganzen Twists (die für mich auch überwiegend längst nicht so überraschend waren, wie von ihnen gedacht) aus meiner Sicht einem TV-Trend hinterher, der in den letzten Jahren eher wieder eingeschlafen ist. Damit wirkt die Serie wie ein Nachzügler, der verzweifelt versucht, Anschluss zu finden. Dabei haben sie auch insofern eine der schlimmsten Eigenschaften solcher Twists übernommen, als es ihnen in erster Linie darum zu gehen scheint, den Zuschauer zu überraschen, sie diesem Ziel jedoch alles unterordnen – und so eben z.B. nicht inne halten und sich die Frage stellen, ob das denn überhaupt eine gute Idee ist, bzw. was es für die Figuren, die Geschichte, bzw. die Serie an sich bedeutet. Jedenfalls hat man aus meiner Sicht mit diesen Wendungen sowohl bei Tyler als auch Lorca einen Fehler gemacht, und einen der interessantesten Aspekte der Serie rückwirkend ruiniert. Mein zweiter großer Kritikpunkt an "Auftakt zur Vergangenheit" ist, dass lächerlich viel auf dem Spiel steht. Ich fand ja in weiterer Folge bei den "Star Trek"-Filmen schon immer sehr einfallslos und ineffektiv, immer wieder die Erde zu bedrohen. Manchmal stand auch gleich ein Sonnensystem, und hin und wieder sogar das Schicksal der Galaxis oder überhaupt gleich des ganzen Universums auf dem Spiel. Aber selbst das ist den "Discovery"-Machern nicht genug. Im fehlgeleiteten Versuch, nach dem "Schneller höher weiter!"-Muster alle bisherigen "Star Trek"-Abenteuer zu übertreffen, steht diesmal gleich das gesamte Multiversum, genauer gesagt das Leben in allen Universen, auf dem Spiel. Das war derart übertrieben, dass es für mich zur Selbstparodie verkam. Aber weder konnte ich diesen Teil der Handlung ernst nehmen, noch hätte es Spannung erzeugt. Oder gibt es ernsthaft jemanden, der tatsächlich in Betracht gezogen hat, dass sie Scheitern könnten? Eben.

Episodenbild (c) Netflix Problem Nummer drei der Episode war dann, dass wir hier über weite Strecken den Kampf zweier Seiten verfolgen, ich mich jedoch keiner der beiden verbunden fühlte. Sprich, ich war weder auf Lorcas noch auf Georgious Seite – dementsprechend war's mir letztendlich auch schnurzpiepegal, wer gewinnt. Eben dies machte vor allem den Mittelteil ziemlich langweilig. Zugegebenermaßen drehte "Auftakt zur Vergangenheit" danach ganz leicht auf. Wie sich Michael und Philippa gegen Lorca verbünden, sich vermeintlich ergeben, ihn in Sicherheit wiegen und überrumpeln, der Kampf auf der Brücke, der Angriff der Discovery… all das war gut gemacht und ließ aufgrund der kompetenten Inszenierung sogar ansatzweise so etwas wie Spannung aufkommen. Doch gerade, als mich die Folge mit sich so halbwegs versöhnte, kam der völlig bescheuerte End-Twist, dass die Discovery zwar in ihrem Universum, jedoch neun Monate in der Zukunft gelandet ist, und der Krieg mit den Klingonen in der Zwischenzeit verloren wurde. Ja, ne, ist klar. Ist das deren Ernst? Glauben die echt, dass ich da gespannt auf den TV-Schirm glotze und mir denke "Boah, wie schlimm! Wie werden die das nur wieder hinbekommen?". Für wie bescheuert halten die ihre Zuschauer eigentlich?

Fazit: Zur Staffelpause verspürte ich "lediglich" wenig Interesse, zu erfahren, wie es weitergeht, und dementsprechend auch wenig Vorfreude auf die Rückkehr. Nach dem enttäuschenden Verlauf der eigentlich vielversprechend beginnenden Mission im Spiegeluniversum ist es aber mittlerweile so weit, dass ich dem Ende der Staffel schon richtiggehend entgegenfiebere – jedoch nicht, weil ich so gespannt wäre, wie das alles ausgehen wird, sondern vielmehr, damit all das endlich (zumindest vorläufig) ein Ende hat und ich es hinter mir habe. Die letzten beiden Folgen haben mich nämlich endgültig gebrochen. Die ständigen Twists, die ohnehin darin scheitern, überraschend zu sein, und die so manche Figur und/oder Entwicklung die mir zuvor noch gut gefallen konnte rückwirkend ruinieren. Die einfallslose Handlung, die einerseits viel zu viel Wert auf oberflächliche Action legt, und andererseits verzweifelt (und vergeblich) versucht, durch immer Größeres das auf dem Spiel steht Spannung zu erzeugen, was nun mal nicht funktioniert, da natürlich (hoffentlich) niemand ernsthaft glauben wird, dass sich a) die Discovery opfert, b) das gesamte Multiversum ausgelöscht wird oder c) der Krieg gegen die Klingonen tatsächlich verloren bleiben wird. Ernsthaft, Leute: Das kauft euch doch keiner ab! Und zu allem Überfluss entledigt man sich mit Jason Isaac der mit Abstand bislang interessantesten Figur, und auch einem der besten und charismatischsten Darsteller der Serie. Zugegeben, im letzten Drittel bot "Auftakt der Vergangenheit" zumindest ansatzweise gute Unterhaltung (wenn auch auf die angesprochene, oberflächliche Art und Weise). Aber der Twist am Ende gab der Folge, die bis dahin bereits beständig zwischen "Halbwegs ok" und "Ist das deren Ernst?" hin- und herschwankte, dann endgültig den Rest.

Wertung: 1 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Netflix)




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