Originaltitel:The Husbands of River Song Episodennummer: 9x13 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 25. Dezember 2015 Erstausstrahlung D: 28. Januar 2016 Drehbuch: Douglas Mackinnon Regie: Rachel Talalay Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Alex Kingston als River Song. Gastdarsteller:
Matt Lucas als Nardole,
Greg Davies als King Hydroflax,
Rowan Polonski als Flemming,
Robert Curtis als Scratch,
Chris Lew Kum Hoi als Alphonse,
Phillip Rhys als Ramone,
Anthony Cozens als Concierge,
Nicolle Smartt als Receptionist,
Liam Cook als King Hydroflax's body,
Nonso Anozie als Voice of Hydroflax u.a.
Kurzinhalt:
Als der Doktor pünktlich zu Weihnachten im Jahr 5343 der menschlichen Kolonie Mendorax Dellora einen Besuch abstattet, hält man ihn für jenen Arzt, um den die Ehefrau von König Hydroflax ersucht hat – River Song. Der Doktor versucht ihr zu erklären, wer er ist, doch da sie seine jüngste Inkarnation noch nicht kennt, ignoriert sie ihn. Vor den Augen der Öffentlichkeit – mittels Live-Übertragung – bittet sie ihn darum, ihren schwer kranken König zu heilen. Danach, im Hinterzimmer, erzählt sie ihm, worum es ihr eigentlich geht: Im Kopf ihres Mannes befindet sich ein Edelstein – und der Doktor soll ihr dabei helfen, diesen zu entfernen. Bei Hydroflax handelt es sich um einen Cyborg – dem es auch längst nicht so schlecht geht, wie es den Anschein hatte. Er trennt seinen Kopf kurzerhand selbst vom Körper, und greift die beiden an. Doch damit beginnen die Schwierigkeiten für River und den Doktor erst…
Review:
Mit "Besuch bei River Song" habe ich mir lange Zeit doch eher schwer getan. Vor allem der Einstieg hat mich irritiert. Es ist ja gar nicht mal so leicht, beim Doktor und River Song aufgrund der unterschiedlichen Zeitebenen in denen sie sich immer wieder treffen, den Überblick zu behalten, wer sich was ihre Begegnungen betrifft grad an welchem Punkt befindet. Insofern dachte ich zu Beginn kurz, das wäre vielleicht das allererste Mal gewesen, dass River auf den Doktor traf – weil sie ihn so gar nicht erkennen wollte. Und ja, ich weiß, das hätte keinen Sinn gemacht, immerhin waren wir ja live dabei, wie sie sich in diese Inkarnation verwandelte – und da den Doktor schon kannte. Aber ihr seltsames Verhalten hat mich zu Beginn halt echt verwirrt. Klar hat sie ihn in dieser Inkarnation, aber sie weiß ja von seiner entsprechenden Fähigkeit. Warum es ihr gar so schwer fiel, eins und eins zusammenzuzählen, vor allem wenn er sich ja eh schon als der Doktor vorstellt, wollte mir doch nicht so recht einleuchten.
Generell hat mich diese Weihnachtsfolge in der ersten halben Stunde noch nicht so recht gepackt. Der Humor hat teilweise nicht gezündet, und vieles, was wohl wild und abwechslungsreich gedacht war, kam bei mir eher hektisch, konfus und wie ein heilloses Durcheinander an. Und generell fand ich alles rund um König Hydroflax und den Edelstein jetzt nicht unbedingt sonderlich prickelnd. In den letzten 20 Minuten dreht sich "Besuch bei River Song" dann erfreulicherweise aber noch einmal ordentlich. Zuerst mit der wunderbaren Szene, wo River über den Doktor spricht, nicht wissend, dass dieser neben ihr steht. Und dann vor allem mit dem Ausgang bei den singenden Türmen. Erst da wurde dann auch die wahre Bedeutung dieser Episode klar: Es ist nicht einfach nur das erste Treffen zwischen River und dem zwölften Doktor, sondern zugleich auch das letzte Treffen zwischen den beiden, ehe sie den zehnten Doktor kennenlernt und bei dieser Mission dann auch "stirbt" – was ihrer letzten Begegnung hier eine nette Tragik verleiht, weshalb mich die letzten paar Minuten doch ein bisschen berühren konnten. Wobei hier natürlich auch die Tatsache mitschwingt, dass nicht nur der Doktor, sondern auch der Zuschauer hier von River Abschied nehmen muss. Mir gefiel auch, wie sich die Dynamik zwischen den beiden im Verlauf ihrer Bekanntschaft verändert hat – was sich gerade auch hier wieder zeigte, z.B. was den Spruch "Spoilers" betrifft. Jedenfalls hat das Ende, nach noch eher irritierendem Beginn und noch nicht übermäßig packendem Mittelteil, dann doch noch viel herausgerissen.
Fazit:
Die erste halbe Stunde wollte mich noch nicht so wirklich überzeugen. Gerade auch die Tatsache, dass River den Doktor partout nicht als solchen erkennen will, obwohl sie doch von seinen regenerativen Fähigkeiten weiß, wollte mir einfach nicht einleuchten. Und generell war die erste Hälfte noch ein ziemliches Durcheinander, mit vielen verschiedenen Elementen, die für mich kein homogenes Ganzes ergeben wollten. Stattdessen standen Tempo und Abgedrehtheit im Mittelpunkt. Zum Ende hin hat "Besuch bei River Song" dann aber doch noch die Kurve gekratzt. Umgeschlagen ist es in jenem Moment, wo River endlich den Doktor als solchen erkennt. Danach gefiel mir die klassische, lustige Dynamik zwischen den beiden. Und vor allem der Abschluss an den singenden Türmen hat angesichts der Tatsache, dass es dort nicht nur für den Doktor sondern auch für den Zuschauer hieß, Abschied von River zu nehmen, noch sehr viel gerettet – sorgte dies doch für einen emotionalen Ausklang des Geschehens. Den Weg zu diesem dann sehr ansprechenden Ziel hätte man aber weitaus besser gestalten können.
