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Sternenkrieg im Weltall Drucken E-Mail
Von "Star Wars" inspirierte japanische Space Opera Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 16 Dezember 2017
 
Advents-SPECiAL

 
Sternenkrieg im Weltall
Originaltitel: Uchu kara no messeji
Produktionsland/jahr: Japan 1978
Bewertung:
Studio/Verleih: Toei Company
Regie: Michael Anderson
Produzenten: U.a. Tôru Hirayama, Yûsuke Okada, Tan Takaiwa & Akira Ito
Drehbuch: Hirô Matsuda, Kinji Fukasaku, Shôtarô Ishinomori & Masahiro Noda
Filmmusik: Ken-Ichiro Morioka
Kamera: Tôru Nakajima
Schnitt: keine Angabe
Genre: Science Fiction
Kinostart Deutschland: 22. September 1978
Kinostart Japan: 29. April 1978
Laufzeit: 105 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Vic Morrow, Sonny Chiba, Philip Casnoff, Peggy Lee Brennan, Etsuko Shiomi, Tetsuro Tanba, Mikio Narita, Makoto Sato, Seizo Fukumoto, Hiroyuki Sanada u.a.


Kurzinhalt: Der von einem friedliebenden Volk bewohnte Planet Jillucia werden vom bösen gavanischen Imperium erobert. Die letzten überlebenden Rebellen ziehen sich in die Berge zurück, von wo aus sie acht heilige Nüsse ins All entsenden, die Helden finden sollen, die ihnen beistehen und dem Volk von Jillucia die Freiheit wiedergeben können. Eben diese befinden sich jedoch in einer anderen – nämlich unseren -Galaxis. Die Nüsse landen bei einem bunten Haufen verschiedenster Personen: Weltall-Piraten, eine reiche Aristokratin, einem alten General, und so weiter. Doch nicht alle von ihnen reißen sich darum, für die Jillucianer in die Schlacht zu ziehen, und lehnen die Verantwortung zuerst noch ab. Letztendlich werden sie jedoch in die Andromeda-Galaxie aufbrechen und den Kampf mit dem gavanischen Imperium aufnehmen…

Review: Szenenbild. Ok, schaffen wir den größten Kritikpunkt gleich mal aus dem Weg: "Sternenkrieg im Weltall" ist teilweise recht trashig, dabei jedoch völlig unironisch, und daher stellenweise doch ziemlich unfreiwillig komisch. Letzteres ergibt sich in erster Line daraus, dass der Film 100%ig ernst gemeint zu sein scheint, man ihn jedoch nicht unbedingt auch immer ernst nehmen kann. So fiel es mir z.B. überaus schwer, den unreifen, vorpubertierenden Zwölfjährigen in mir unter Kontrolle zu halten und nicht bei jeder Erwähnung der "heiligen Nüsse" in schallendes Gelächter auszubrechen (Sprüche wie "Ihr habt doch auch Nüsse!" halfen da auch nicht gerade). Generell verlangt "Sternenkrieg im Weltall" zweifellos eine gewisse Trash-Toleranz, was Story, Figuren, schauspielerische Leistungen etc. betrifft, um ihn genießen zu können. Auch einzelne Filmfehler wie Strommasten im Hintergrund sollte man ausblenden (können). Zudem sind die Anleihen an "Star Wars" natürlich unverkennbar, und "Sternenkrieg im Weltall" eindeutig von George Lucas' Space Opera inspiriert. Und dann ist das Ganze teilweise auch sehr überdramatisiert, was uns auch wieder zum Eingangs-Kritikpunkt zurückbringt, dass sich der Film (im Gegensatz zu z.B. "Star Crash") für das was er ist einfach zu ernst nimmt.

Jedoch: Schafft man es, sich auf ihn einzulassen, und hat man ein Faible fürs Gerne im Allgemeinen und Space Operas im Besonderen, wird man mit einem überaus lieben und charmanten Film belohnt, den ich mit jeder Minute mehr und mehr ins Herz schloss. Einen großen Anteil daran haben die tollen Effekte. Einerseits haben die altmodischen Modellaufnahmen halt diesen gewissen nostalgischen Charme, mit den heutige B-Movies mit ihrem billig-CGI halt nicht mehr dienen können. Zugleich muss ich aber sagen, dass sich die Effekte – unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten und des zwar nicht geringen, aber nicht mit einem z.B. "Star Wars" vergleichbaren Budget – absolut nicht verstecken müssen. Klar kommt man an "Krieg der Sterne" nicht ganz heran, aber wenn man ihn fairerweise mit dessen Urfassung vergleicht, ist der Unterschied längst nicht so groß, wie man das vielleicht denken würde. Auch die Raumschiffsdesigns hatten es mir durchaus angetan. Dabei sticht natürlich vor allem das klassische Segelschiff hervor, welches in der Weltraumumgebung halt einfach äußerst ungewöhnlich aussieht. Aber auch die anderen Raumschiffe waren nett designt. Und auch die Raumschlachten waren durchaus spektakulär und überzeugend. Auch hier wieder: Natürlich nicht mit "Krieg der Sterne" vergleichbar, aber angesichts der damaligen Möglichkeiten sehr ansehnlich, und definitiv um einiges besser als so mancher "Star Wars"-Nachahmer, der Ende der 70er/Anfang der 80er in Hollywood gedreht wurde (aus meiner Sicht steckt "Sternenkrieg im Weltall" z.B. sowohl "Flash Gordon" als auch "Battle Beyond the Stars" diesbezüglich in die Tasche.)

Szenenbild. Sehr gut gefallen konnte mir auch die Filmmusik von Ken-Ichiro Morioka. Die Action war zudem schön abwechslungsreich und bietet neben klassischen Weltraumschlachten auch Bodenkämpfe (bei denen ich vor allem an den ersten "Terminator" denken musste) und Schwertduelle (wenn auch ohne Laser). Und generell kam der Film nach noch einem etwas holprigen Einstieg und trotz einzelner etwas überflüssig wirkender Umwege dann zunehmend immer besser in Fahrt, und wird von Minute zu Minute unterhaltsamer. Letztendlich mochte ich dann nicht nur die (wenn auch sicher nicht revolutionäre) Story, sondern schloss auch die Figuren zunehmend ins Herz. Klar ist das ganze teilweise schrecklich vorhersehbar, und ist natürlich auch wieder (mindestens) ein aufopfernder Heldentod inklusive. Zudem sind die Anleihen an "Star Wars" stellenweise auch im Detail offensichtlich (z.B. wenn die Prinzessin meint "Ihr seid unsere letzte Hoffnung", oder beim Flug durch den Graben). Die hier vorgestellte Welt wirkt nicht immer stimmig, und teilweise gibt's schon ein paar beliebig wirkende Elemente. Und wie gesagt, eine gewisse Trash-Toleranz ist zweifellos Grundvoraussetzung, um ihn genießen zu können. Aber solange das ganze derart charmant umgesetzt ist wie hier, und mich so gut zu unterhalten versteht, wie es "Sternenkrieg im Weltall" gelang, kann ich dem Film deswegen nicht böse sein.

Fazit: "Sternenkrieg im Weltall" hat mir wirklich wirklich gut gefallen. Natürlich ist er ein ziemlich offensichtlicher "Star Wars"-Ripoff, aber er ist dabei ungemein charmant, und hat etwas überaus Sympathisches an sich. Ich mochte die Figuren, das Setting, sowie die Stimmung des Films, und fand ihn einfach nur lieb. Er hat etwas herrlich unschuldiges an sich, und auch wenn die Tatsache, dass er trotz einiger unfreiwilliger Momente so bierernst gemeint ist, nicht für jeden funktionieren wird, zeichnete ihn auch dieses durch und durch unironische irgendwie aus. Und die Effekte können sich für die damalige Zeit auch absolut sehen lassen. Trash-Toleranz ist jedoch absolute Grundvoraussetzung, um ihn genießen zu können, und eine Vorliebe für Space Operas sollte man auch mitnehmen. Dann jedoch erweist sich "Sternenkrieg im Weltall" als echter Geheimtipp.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1978 Toei Company)


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