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Das Böse II Drucken E-Mail
Solide Fortsetzung der "Phantasm"-Reihe Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 11 Oktober 2017
 
Halloween-SPECiAL

 
Das Böse II
Originaltitel: Phantasm II
Produktionsland/jahr: USA 1988
Bewertung:
Studio/Verleih: Spacegate Productions/Universal Pictures
Regie: Don Coscarelli
Produzenten: Roberto A. Quezada, Dac Coscarelli & Robert Del Valle
Drehbuch: Don Coscarelli
Filmmusik: Fred Myrow & Christopher L. Stone
Kamera: Daryn Okada
Schnitt: Peter Teschner
Genre: Horror/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 23. Februar 1989
Kinostart USA: 08. Juli 1988
Laufzeit: 97 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Mediabook
Mit: James Le Gros, Reggie Bannister, Paula Irvine, Samantha Phillips, Kenneth Tigar, Angus Scrimm u.a.


Kurzinhalt: Sieben Jahre nach seiner Begegnung mit dem Tall Man wird Mike aus der Psychiatrie entlassen – in dem er dem Chefpsychologen dort genau das sagt, was dieser hören will. Er wisse nun, er habe sich das alles nur eingebildet, blablabla. In Wahrheit kann er es aber vielmehr schon gar nicht mehr erwarten, endlich wieder zurückzukehren, um den Tall Man das Handwerk zu legen. Reggie, der beste Freund seines verstorbenen Bruders, hält anfänglich noch nicht viel von der Idee – nicht zuletzt, da er sich in den letzten sieben Jahren selbst eingeredet hat, dass all dies nie wirklich passiert ist. Ein weiterer Verlust schwört ihn dann jedoch auf Mikes Linie ein. Gemeinsam folgen sie der Spur des Tall Mans, der eine verlassene, ausgestorbene Kleinstadt nach der anderen hinterlässt. Dieser treibt aktuell in Perigord sein Unwesen, wo Liz Reynolds auf sein Treiben aufmerksam wird. Diese wird seit langem von Visionen des Tall Mans geplagt, jedoch auch von Mike, auf den sie schon sehnsüchtig wartet. Kurz darauf verschlägt es Reggie und Mike tatsächlich nach Perigord. Sie tun sich mit Liz zusammen, um den Tall Man ein für alle Mal das Handwerk zu legen…

Review: Szenenbild. Der erste "Phantasm"-Film hat mir ja ziemlich gut gefallen. Und das Sequel, welches neun Jahre später entstand und auch wieder Don Coscarelli aus Autor und Regisseur verantwortlich zeichnet (was insofern für "Das Böse II" spricht, als es deutlich macht, dass dieser keine reine Geldmacherei war), beginnt ebenfalls recht vielversprechend. Gut, an den neuen Mike (James Le Gro s, der mir bislang in erster Linie aus "Ally McBeal" bekannt war) musste ich mich erst mal gewöhnen. Aber das Setup fand ich eigentlich cool. Viel zu viele Horror-Fortsetzung laufen nach dem ewig gleichen Schema ab: Die Überlebenden sind gerade dabei, wieder in ihr altes Leben zurückzufinden und ihr Trauma zu überwinden, da kehrt das Grauen – in welcher Form auch immer – auch schon wieder zurück, um sie neuerlich heimzusuchen. Oder man behält überhaupt nur die Bedrohung an sich bei, und tauscht davon abgesehen das Ensemble gänzlich aus. Aber Horror-Sequels, in denen sich die Überlebenden des vorangegangen Teils aufmachen, um dem Bösen das Handwerk zu legen, ehe es noch mehr Leben zerstören kann – das kommt dann doch nicht allzu häufig vor. Insofern konnte mir das Konzept schon mal sehr gut gefallen.

Leider braucht "Das Böse II" aber sehr lang, um so richtig Schwung auf zu nehmen. Der ersten Stunde fehlt auch überwiegend noch jeglicher flow; man hangelt sich von einer Szene nur nächsten, ohne, dass sich groß Spannung aufbauen würde. Im Vergleich zum ersten, der noch einen starken europäischen Touch hatte, wirkte "Phantasm II" zudem irgendwie amerikanischer. Bei den Sets stach zwar wieder das eine oder andere nette Detail – wie die roten Vorhänge im Haus des Priesters – hervor, insgesamt fand ich diese beim Vorgänger aber auch eine Spur beeindruckender. Vor allem aber störte ich mich an der ganzen Traum-Telepathie ("Wow! This is great!") und Visions-Geschichte. Portale in eine fremde Welt, fliegende Mörder-Kugeln sowie Aliens die über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen kann ich halt leichter akzeptieren, als wenn Menschen auf einmal zum Gedanken lesen und/oder Hellsehen anfangen. Damit tat ich mir wirklich schwer. Und doch: Nachdem mich die erste Stunde noch eher mäßig unterhalten hat, dreht "Das Böse II" in der letzten halben Stunde dann noch einmal so richtig auf. Zuerst gefielen mir die kurzen Selbstzweifel, ob Mike und Reggie nicht doch lieber zu Hause geblieben wären, da sich die Sache als zu groß für sie erweist. Vor allem aber war das Finale dann gespickt mit originellen Einfällen (Kettensägen-Kampf!), packenden Momenten (die auf dem Tisch liegende Liz), lustigen Anspielungen ("Mr. Sam Raimi"), ein paar netten Gore-Szenen (die Kugel, die in den einen Helfer eindringt), und vermehrt optisch coole Momente (der rote Suchlaser der Kugel, oder auch das Finale im Portalraum; wobei mir positiv auffiel, dass die "Kugel-Sicht" und die Szenen auf dem Planeten ähnlich inszeniert sind, mit dem starken Rotton. Diesbezüglich bleibt der Film also optisch schön stimmig) zu bieten. Positiv auch, dass sich Liz – entgegen meinen ursprünglichen Erwartungen – doch noch selbst aus ihrer Zwangslage befreien konnte (wenn sie auch unmittelbar danach stehenbleibt und blöd dreinschaut, als die Kugel auf sie zurast). Vor allem aber war die letzte halbe Stunde halt einfach wirklich unterhaltsam.

Fazit: Szenenbild. Das Sequel-Konzept hinter "Das Böse II" fand ich eigentlich recht cool. Leider aber war die erste Stunde, von diesem abgesehen, doch eher schwach. Zerfahren, ohne klaren Flow und echte Spannung, tat ich mir darüber hinaus auch mit den bei den Menschen angesiedelten phantastischen Elementen – wie der telepathischen Verbindung zwischen Mike und Liz - schwer. Zudem fand den ersten, gerade auch was die Sets betrifft, doch noch eine Spur beeindruckender. Er hat zwar selbst in diesem Teil seine Momente und interessante Ideen, aber ähnlich unterhaltsam wie der Vorgänger ist er in der ersten Stunde noch bei weitem nicht. Erst danach dreht er noch einmal so richtig auf. Die letzte halbe Stunde ist ein Sammelsurium kurioser Ideen, origineller Einfälle, packender Szenen und cooler Momente, zudem visuell wieder imposanter als die Stunde zuvor, und vor allem halt wirklich unterhaltsam. Die letzten 30 Minuten können locker mit Teil 1 mithalten, und übertreffen diesen da und dort sogar. Dafür hätte ich den genre-typischen End-Twist (der zudem sehr vorhersehbar war) nicht gebraucht. Und gänzlich kann die letzte halbe Stunde die teils drögen Minuten zuvor halt leider auch nicht ausgleichen.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1988 Universal Pictures)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2017





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