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Sense8 - 2x04: Polyphonie Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Polyphony
Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 05. Mai 2017 (Netflix)
Drehbuch: Lana Wachowski & J. Michael Straczynski
Regie: James McTeigue
Hauptdarsteller: Doona Bae als Sun Bak, Jamie Clayton als Nomi Marks, Tina Desai als Kala Dandekar, Tuppence Middleton als Riley Blue, Toby Onwumere als Capheus van Damnne, Max Riemelt als Wolfgang Bogdanow, Miguel Ángel Silvestre als Lito Rodriguez, Brian J. Smith als Will Gorski.
Gastdarsteller: Terrence Mann als Mr. Whispers, Naveen Andrews als Jonas Maliki, Freema Agyeman als Amanita, Alfonso Herrera als Hernando, Eréndira Ibarra als Daniela, Purab Kohli als Rajan Rasal, Paul Ogola als Jela, Max Mauff als Felix, Valeria Bilello als Lila Facchini, Sukku Son als Detective Muna u.a.

Kurzinhalt: Mit Hilfe einer Frau über die er die Kontrolle übernommen hat, hat Whispers Mr. Kroom vor Wills Augen mitten im Rijksmuseum von Amsterdam ermordet, um Will die Tat in die Schuhe zu schieben. Dieser versucht nun mit Hilfe von Riley und den anderen Mitgliedern des Clusters, aus dieser haarigen Situation zu entkommen. Nachdem dies geglückt ist, treffen sie einen alten Freund von Riley, der sich ebenfalls als Sensate herausstellt – und eine Möglichkeit gefunden hat, um sich vor BPO zu verbergen. Währenddessen macht es sich Sun bei der Freundin ihrer Zellengenossin gemütlich. Doch schon bald klopft ein junger Detective, Mun, an die Tür, der vermutet, dass die beiden Entflohenen dort untergetaucht sind. Sun hat keine andere Wahl, als neuerlich die Flucht anzutreten. Doch genau darauf hat Mun nur gewartet. Lito erinnert sich indes an eine frühere Beziehung – und erfährt, dass dieser Reporter ebenfalls eine Verbindung zu den Sensates und der BPO hatte. Kala und Wolfgang kommen sich derweil nach längerer Zeit wieder näher, und haben eines ihrer Toiletten-Gespräche. Dabei werden sie jedoch alsbald von Lila unterbrochen, die sich nach wie vor schamlos an Wolfgang ranwirft. Amanita wird indes, nachdem sie eine Vorlesung ihrer Lieblingsautoren besuchte, von BPO verfolgt, die hofft, über sie an Nomi zu gelangen. Und Capheus gerät in einen Aufstand…


Review: Episodenbild (c) Netflix "Polyphonie" hatte für mich in erster Linie drei Highlights: Zuerst die Flucht von Will aus dem Museum, die wohl auch davon profitierte, dass ich selbst vor nicht einmal einem Jahr an der gleichen Stelle war, wo er sich nun wiederfand, nämlich eben im besagten Museum. Das gab dem Ganzen für mich einen ganz besonderen Reiz. Davon abgesehen sehe ich diese Entwicklung allerdings eher kritisch, und auch irgendwie als Rückschritt. Natürlich war klar, dass die Bedrohung durch die BPO jetzt nicht so einfach und für alle Zeit Geschichte sein kann, aber hätte man uns nicht zumindest mal zwei bis drei Folgen gönnen können, in denen Will nicht verfolgt wird und deshalb irgendwo untertauchen muss? Immerhin hatten wir das ja erst gerade. Nett war dafür die Szene, wo Will – und der Cluster – auf Rileys Exfreund treffen. Dort gab es auch endlich auch wieder eine ordentliche Portion an Humor, was das Ganze ein bisschen auflockerte. Dennoch, an den tollen Einstieg konnte dieser Handlungsstrang in weiterer Folge nicht mehr so recht anknüpfen – wobei er zweifellos auch darunter leidet, dass ich die BPO-Geschichte halt insgesamt, wie schon mehrmals erwähnt, für den gewöhnlichsten und dadurch auch uninteressantesten Teil von "Sense8" halte. Daran konnte auch der Cliffhanger rund um Jonas' Schicksal nicht wirklich etwas ändern.

Das zweite angesprochene Highlight war die Verfolgungsjagd durch San Francisco, als sich BPO-Agenten auf die Fersen von Amanita heften. Die war nicht nur – Sense8-typisch – toll inszeniert und optisch überaus nett anzusehen, sondern vor allem auch wirklich packend, da zumindest ich mit Amanita mitfieberte. Wobei vor allem auch Nomis Sorge um ihre Freundin die Spannung in diesem Moment merklich erhöhte – es tat richtiggehend weh, zu sehen, wie besorgt sie ist. Eben diese emotionalen Momente sind eben auch genau das, wo "Sense8" am besten funktioniert. Der dritte Höhepunkt war dann der Kampf zwischen Sun und Mun (was übrigens "Mond" bedeutet; wenn sich da mal nichts anbahnt!) am Ende, wo Doona Bae wieder mal ihre Kampfkünste unter Beweis stellen durfte. Auch der war sehr schön inszeniert, vor allem auch dank des dabei fallenden Regens. Allerdings: Dass es überhaupt zu diesem Kampf kam, war wiederum doch etwas konstruiert. Bereits am Ende von "Obligater Mutualismus" hatte ich ja festgehalten dass ich hoffe, dass es sich Sun und ihre Zellengenossen bei ihrer Freundin nicht allzu gemütlich machen – weil wäre ich Polizist, hätte ich nun mal auch dort als erstes nachgesehen. Sprich: Kurz mal ausrasten und sich überlegen, wo man danach hin will ok, aber es war absehbar, dass man sie dort bald aufspüren würde. Und wenn schon nicht Sun selbst, dann hätte es sich doch eigentlich zumindest Will denken können und sie dementsprechend vorwarnen sollen. Davon abgesehen hat mir aber alles rund um Sun wieder gut gefallen – vor allem die emotionale Bindung zu ihrer Zellengenossin, die sich am Ende ja auch für sie opfert, damit Sun eine Chance hat, zu entkommen. Wie ich immer wieder sage: Diese emotionalen Momente sind genau der Teil, wo "Sense8" brilliert.

Episodenbild (c) Netflix Die anderen Handlungsstränge plätscherten indes eher unaufgeregt vor sich hin, ohne nennenswerte Höhe- und Tiefpunkte. Die Verbindung zwischen Litos Exfreund und der größeren Mythologie war mir zwar fast schon wieder ein etwas zu großer Zufall, gab aber immerhin diesem die Möglichkeit, ebenfalls mit dieser in Kontakt zu kommen, und bot zudem die eine oder andere nette neue Information. Der Wasseraufstand, in den Capheus gerät, war ebenfalls gut umgesetzt, davon abgesehen hatte ich aber wieder mal den Eindruck, dass sich Lana und JMS in Season 2 bislang etwas schwer tun, ihm etwas sinnvolles zu tun zu geben (aber vielleicht kommt das ja jetzt, wo er quasi als Held gefeiert wird). Und die Szene zwischen Kala und Wolfgang war zwar sehr charmant – ich merkte erst in diesem Moment, wie mir ihre "Toilettengespräche" abgegangen sind – aber auch viel zu schnell wieder vorbei, um echten Eindruck zu hinterlassen. Und mit dem sich anbahnenden Religionskrieg in Indien konnte ich generell nicht wirklich viel anfangen. Immerhin gab's zwischendurch wieder ein paar nette Kommentare ("When your brother hears that you have espace, he's going to piss himself." sowie Capheus Aussage beim TV-Interview über den Unterschied zwischen Anführern und Politikern). Und sowohl optisch als auch musikalisch ist "Sense8" ja generell immer ein Highlight. Aber im Vergleich zu den ersten beiden (regulären) Folgen der zweiten Staffel konnte mich "Polyphonie" nicht mehr ganz so packen.

Fazit: "Polyphonie" hatte vor allem drei Höhepunkte zu bieten: Wills Flucht aus dem Museum, Amanitas Verfolgungsjagd durch San Francisco, und Suns Kampf am Ende. In allen drei Fällen ist es wirklich gelungen, mich zu packen. Auch die thematischen bzw. emotionalen Überschneidungen zwischen den einzelnen Erlebnissen der Sensates waren wieder sehr gelungen und pointiert gesetzt. Und großartig inszeniert sowie mit toller Musik – sei es der Score oder die Songs – unterlegt ist "Sense8" ohnehin immer. Dennoch fand ich "Polyphonie" insgesamt nicht mehr ganz so mitreißend wie die Episoden zuvor. Gerade auch Litos Ausflug in seine eigene Vergangenheit und die sich dabei herausstellende Verbindung zur größeren Verschwörung rund um BPO hat mich nicht wirklich überzeugt. Suns Story litt zudem ein bisschen darunter, dass es bestenfalls unvorsichtig wirkte, sich so lange bei der Freundin ihrer Gefängnis-Kumpanin aufzuhalten. Und die Religionsgeschichte in Indien interessiert mich halt auch nicht wirklich. Da jedoch "Sense8" aufgrund der zahlreichen parallel verlaufenden Handlungsstränge und ihrer Verbindung zueinander immer mehr als die Summe seiner Teile ist, kann sie es auch eher verkraften, wenn mal man mit dem einen oder anderen Story weniger anfangen kann. Gänzlich kompensieren kann es dies aber eben auch nicht.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)




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