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Outland - Planet der Verdammten Drucken E-Mail
Space Western mit Connery als Lonesome Cowboy Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 24 Dezember 2016
 
Advents-SPECiAL

 
Outland
Originaltitel: Outland
Produktionsland/jahr: USA 1981
Bewertung:
Studio/Verleih: The Ladd Company/Warner Bros.
Regie: Peter Hyams
Produzenten: Richard Roth, Charles Orme & Stanley O'Toole
Drehbuch: Peter Hyams
Filmmusik: Jerry Goldsmith
Kamera: Stephen Goldblatt
Schnitt: Stuart Baird
Genre: Science Fiction
Kinostart Deutschland: 15. Oktober 1981
Kinostart USA: 22. Mai 1981
Laufzeit: 119 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Sean Connery, Peter Boyle, Frances Sternhagen, James Sikking, Kika Markham, Clarke Peters, Steven Berkoff u.a.


Kurzinhalt: In ferner Zukunft hat die Menschheit damit begonnen, ins Sonnensystem vorzudringen. So wurde auf dem Jupitermond Io eine Minenkolonie gegründet. Der Weltraum-Marshall William T. O'Niel wird zu Kolonie versetzt, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Nur kurz nach seiner Ankunft kommt es vermehrt zu mysteriösen Unfällen: Immer wieder scheinen Arbeiter wahnsinnig zu werden, und nehmen sich daraufhin das Leben. Mit Hilfe der Stationsärztin Dr. Lazarus findet er heraus, dass die Opfer vor ihrem Tod Drogen konsumiert haben. Als er die Dealer ausfindig macht, kann er die Spur der gefährlichen Substanz, welche die Produktivität der Arbeiter erhöht, bis zum Stationsleiter Mark Sheppard zurückverfolgen. Dieser versucht zuerst, ihn mittels Bestechung zum Schweigen zu bringen. Als das nicht klappt, versucht man es mit einem Attentat, welches O'Niel jedoch überlebt. Daraufhin beauftragt Sheppard ein paar Männer, die mit dem nächsten Shuttle kommen und O'Niel ausschalten sollen. Dem Marshall bleiben nun noch siebzig Stunden, um sich auf ihre Ankunft vorzubereiten…

Review: Szenenbild. "Outland" ist einer jener Filme, die ein Konzept bzw. eine Geschichte nehmen, die mit geringfügigen Anpassungen auch auf der Erde spielen könnte, und sie durch die Verlagerung in den Weltraum in ein Science Fiction-Korsett verpackt. Der Film hat dabei vor allem etwas von einem Western, mit dem aufrechten, jedoch auf sich allein gestellten Cowboy oder Sheriff, der einer anreitenden Gangsterbande gegenübertreten muss. Für mich als Science Fiction-Fan gewinnt der Film jedoch durch das Setting auf dem Jupitermond Io einiges an zusätzlichem Reiz. Er ist meines Erachtens zugleich der beste Film, den Peter Hyams in seiner Karriere (bislang?) gemacht hat (auch wenn ich seine "2001"-Fortsetzung "2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen" auch sehr schätze) – wobei er sich in diesem Fall nicht nur für die Regie, sondern auch das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Dieses besticht neben dem coolen Konzept in erster Linie mit der netten Kritik an der Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Firmen – in diesem Fall sogar insoweit durch illegale Maßnahmen, als diesen Drogen gesteckt werden, welche ihre Produktivität erhöhen. Dass diese zugleich die unangenehme Nebenwirkung haben, psychotische Attacken auszulösen, die dann auch schon mal zum Selbstmord führen, ist für den Stationsleiter/Vorarbeiter Mark Sheppard nicht von Belang. Immerhin ist Nachschub an Arbeitskräften immer leicht und billig zu bekommen.

Womit der Film natürlich ebenfalls besticht, ist das wohlbekannte Schema des einen aufrichtigen Mannes, der sich einer Übermacht an Gangstern gegenübersieht. Auch was das betrifft, macht Peter Hyams hier praktisch alles richtig. Er nutzt das erste Drittel, um uns den Helden, Weltraum-Marshall William T. O'Niel vorzustellen und sympathisch zu machen, und gibt ihm mit der Abreise seiner Frau und seines Sohnes auch gleich ein Familiendrama mit auf den Weg, welches ihn zusätzlich vermenschlicht. In weiterer Folge begeistert er vor allem mit seiner Unbestechlichkeit, und seiner Kompromisslosigkeit selbst im Angesicht von größter Gefahr. Zweifellos ein Held, wie wir ihn uns alle wünschen würde – dementsprechend leicht ist es, mit ihm zu sympathisieren. Sean Connery trägt hier natürlich ebenfalls seinen Teil dazu bei, und reichert die Figur um seinen typischen, trockenen lakonischen Humor an. Neben ihm besticht in erster Linie Frances Sternhagen als wunderbar mürrische Dr. Lazarus. Aber auch Peter Boyle macht seine Sache als schmieriger, korrupter Stationschef sehr gut, und seine Gespräche mit Connery zählen zu den besten Momenten des Films. Wie es "Outland" generell erfolgreich schafft, von Minute zu Minute besser zu werden. Vor allem, sobald der Countdown für die Ankunft des Shuttles angezeigt wird, beginnt der Film zunehmend, Spannung zu erzeugen. Gut auch die Art und Weise, wie es ganz still wird und jeder inne hält, als dieses die Station erreicht. Und der Showdown konnte dann ebenfalls halten, was der Film davor versprach; er bot die eine oder andere spektakuläre Szene, und war vor allem sauspannend. Sehr gut gefallen konnten mir zudem die Effekte; vor allem alles rund um Jupiter und die Station auf dem Mond Io war sehr gut gemacht (ich liebe so alte, klassische Modellaufnahmen halt). Auch die Sets (die wiederum einen deutlichen "Alien"-Einfluss erkennen ließen) wussten zu gefallen, wobei es mir vor allem der weiße, rautenförmige (und wiederum an "2001" erinnernde) Korridor angetan hatte. Und Jerry Goldsmith trägt mit seinem Score – eine Mischung aus "Star Trek" und "Alien" – ebenfalls viel zur Atmosphäre des Films bzw. in weiterer Folge dessen Spannung bei. Kleinere Kritikpunkte mag es zwar auch geben – wie das unwissenschaftliche Explodieren der Köpfe im Vakuum – aber die sind letztendlich für mich nicht weiter von Belang.

Fazit: Szenenbild. "Outland" ist ein ungemein unterhaltsamer Space-Western, der vor allem mit seinem großartigen Spannungsaufbau begeistert. Der Anfang mag noch etwas gemächlich sein, dient letztendlich jedoch nur dazu, der weiteren Handlung den Weg zu ebnen, die Figuren und Rahmenbedingungen vorzustellen, und uns O'Niel (und Lazarus) sympathisch zu machen. Und spätestens, wenn der Countdown fürs Shuttle herunterzählt, beginnt "Outland" eine ungeheure Spannung aufzubauen. Auch nicht selbstverständlich: Der Showdown hält dann auch wirklich, was er verspricht, und bietet ein paar nette Einfälle, und ist vor allem überaus packend inszeniert. Gut gefielen mir darüber hinaus die Effekte, die Sets, Jerry Goldsmiths Filmmusik, die Kritik an der Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Firmen, O'Niels tolle Dialoge mit Lazarus und Sheppard, sowie generell das Konzept bzw. das Setting. Connery ist in der Hauptrolle toll, wird jedoch meinem Empfinden nach von Sternhagen sogar noch einmal an die Wand gespielt. Für die Höchstwertung reicht es zwar nicht ganz, dennoch ist "Outland – Planet der Verdammten" – trotz des unpassenden deutschen Beititels – ein toller Film, den ich mir immer wieder gerne ansehe.

Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1976 MGM)


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