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Orphan Black - 4x06: Skandalöse Nächstenliebe Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: The Scandal of Altruism
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 19. Mai 2016
Erstausstrahlung D: 06. August 2016 (Netflix)
Drehbuch: Chris Roberts
Regie: Grant Harvey
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Ari Millen als Ira, Kristian Bruun als Donnie Hendrix, Maria Doyle Kennedy als Siobhan Sadler.
Gastdarsteller: Josh Vokey als Scott Smith, Rosemary Dunsmore als Susan Duncan, Alison Steadman als Kendall Malone, Jessalyn Wanlim als Evie Cho, Gord Rand als Detective Martin Duko, Miranda Edwards als Roxie, Ian Matthews als Frank, Julian Richings als Benjamin Kertland, Gabriella Colavecchio als Georgia, Calwyn Shurgold als Hell Wizard, Jonathan Purdon als Driver, Glen Grant als Brightborn Security Guard, Nicole Stamp als Rookie, James Byron als Waiter u.a.

Kurzinhalt: Nach ihrem Treffen mit Susan Duncan schlägt Cosima Sarah vor, mit dieser eine Vereinbarung zu treffen. Man hat vor, ihr genetisches Material von der Vorlage der Klone, Kendra, zu geben, wobei man genau darauf achten will, ihr nur Leda-Material zukommen zu lassen. Im Gegenzug soll der Bot, der Sarah eingesetzt wurde, im Büro von BrightBorn entfernt werden. Die todkranke Kendra stimmt dem Handel zu – Siobhan, ihre Tochter, lässt man dabei jedoch außen vor, und stellt sie schließlich vor vollendete Tatsachen. Gemeinsam trifft man die nötigen Vorbereitungen, damit die Übergabe so reibungslos wie möglich von statten gehen kann, und um zu verhindern, dass sie von Susan Duncan doch noch aufs Kreuz gelegt werden. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen endet die Übergabe in einer Katastrophe…


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband Wenn Drehbuchautoren einen Cliffhanger schreiben, hoffen sie wohl alle darauf, dass sich beim Zuschauer ein Gefühl der Rat- und Ausweglosigkeit einstellt. Dieser Moment, wo du auf den TV-Schirm starrst, und dich fragst: "Was jetzt" Beispiele dafür gibt es viele; eine Serie, welche dieses Stilmittel förmlich zur Kunst erhoben hatte, war z.B. "Breaking Bad". Ich kann die Momente, wo ich geschockt auf den Schirm starrte und mich gefragt habe, wie Walter und/oder Jesse aus der Nummer wieder herauskommen wollen, gar nicht mehr zählen. Würde man das Stilmittel genauer betrachten, würde man wohl bemerken, dass es unterschiedliche Arten von Cliffhangern gibt. Wie z.B. Twists und/oder schockierende Wendungen in letzter Sekunde ("We have to go back!" aus der letzten Folge der dritten "Lost"-Staffel kommt mir da in den Sinn). Aber den Zuschauer sich fragen zu lassen, wie es jetzt denn nur weitergehen soll, schaffen nicht alle von ihnen (so würde ich z.B. das Finale der fünften "Game of Thrones"-Staffel nicht in diese Kategorie einordnen). Insofern war es schon wieder ein Weilchen her, ehe ich dieses Gefühl völliger Hoffnungs- und Ratlosigkeit verspürte. Allein dafür gebührt "Skandalöse Nächstenliebe" schon mal ein großes Kompliment.

Nicht, dass die Episode nicht vor dem Herzschlagfinale auch schon sehr spannend und unterhaltsam gewesen wäre. Von Sarahs Treffen über Susans überraschende Entscheidung, auf das Material für die Castor-Klone zu verzichten – und sich damit die Chance zu nehmen, Ira zu retten, mit dem sie eine sexuelle Liebesbeziehung pflegt – bis hin zu den ganzen Vorbereitungen, die man trifft, um auch ja auf der sicheren Seite zu sein, war die erste Hälfte der Episode bereits sehr packend. Einzig alles rund um Crystal sorgte wieder einmal für ein bisschen humoristische Auflockerung zwischendurch, und selbst diese mündete schließlich in ihrer Offenbarung, gesehen zu haben, wie Delphine erschossen wird. Sehr spannend war dann – gerade auch angesichts der Tatsache, dass man ja eigentlich eh wusste, dass alles gutgehen und ihr nichts passieren wird – auch die Operation, in der Sarah der Wurm entfernt wurde. Letztendlich wurden all diese positiven Aspekte (die auch Beths Rückblenden beinhalten, denen ich mich gleich noch zuwende) aber natürlich von den letzten 10-15 Minuten überschattet, die wohl das Beste an Unterhaltung war, die an uns bei "Orphan Black" bislang beschert hat. Angefangen von der spannenden Frage, wer genau sie denn eigentlich hintergeht, dem roten Hering rund um Ira, mit dem es erfolgreich gelang, auch mich hinters Licht zu führen, bis hin zur überraschenden Auflösung des wahren Übeltäters. Zudem waren insbesondere auch die letzten paar Minuten phantastisch inszeniert. Tatiana Maslany spielte Cosimas Verzweiflung absolut mitreißend, und auch die Kameraeinstellungen, die Bilder, sowie insbesondere Trevor Yules Musik an dieser Stelle, sorgten für einen hochdramatischen und sehr emotionalen Ausklang der bislang besten Episode der Serie.

Episodenbild (c) BBC/Polyband Und dann waren da noch die Rückblenden rund um Beth, die sich wieder einmal durch die gesamte Episode zogen, und schließlich auch für das phantastische Abschlussbild der ins "Licht" (sprich: Dem Bahnsteig) gehenden Beth sorgte, dass mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Doch bereits ihren Besuch bei BrightBorn fand ich sehr interessant, und die Szene, als sie Susan die Waffe an den Kopf hält, hochdramatisch – und das, obwohl uns allen natürlich klar war, dass sie nicht abgedrückt hat. Großartig fand ich dann vor allem auch die nachfolgende Szene im Auto, wo zumindest mein Bild von Beth ziemlich auf den Kopf gestellt wurde. Bisher – und das schließt die bisherigen Rückblenden in dieser Staffel mit ein – hatte ich das Gefühl, dass Beth alles rund um die Klone, die zerrüttete Ehe mit Paul, aber auch ihre Schuldgefühle ob der Ermordung der Chinesin, zu viel wurde, und sie schließlich keinen anderen Ausweg mehr sah, als sich das Leben zu nehmen. Hier offenbart sich nun vielmehr, dass sie dies getan hat, um ihre Klon-Schwestern zu beschützen, da sie aus Sicht der Neolution zu viel wusste, und ein weiteres Helsinki-Massaker gedroht hätte. Aus ihrer vermeintlichen Verzweiflungstat wird somit vielmehr ein heroischer Akt der Selbstaufopferung. Gänsehaut!

Fazit: "Skandalöse Nächstenliebe" fühlte sich teilweise richtiggehend wie ein Staffelfinale an. Und das nicht nur, weil diese Folge nun die Beth-Rückblenden, welche sich bisher durch die Season zogen, abschließt, und dabei zugleich den Bogen zur ersten Folge der Serie schlägt. Vielmehr steuert die gesamte Episode auf ein hochdramatisches Finale zu, welches dann schließlich im wohl bisher mit Abstand effektivsten Cliffhanger mündet, der mich dann doch ziemlich baff und mit offenen Mund vor dem TV-Schirm sitzen und mich fragen ließ: "Und jetzt?" Zwar war auch der Rest der Folge sehr gelungen und unterhaltsam, die Höchstwertung, sowie den Status als bisher beste Episode der Serie, verdankt "Skandalöse Nächstenliebe" aber dem phänomenalen Abschluss des Geschehens, angefangen beim Verrat, über Cosimas Abschied von Kendra, deren schonungslose Ermordung, Cosimas Verzweiflung, Sarahs geschockte Reaktion, bis hin zum wunderschönen Bild der ins Licht schreitenden Beth. Diese Leistung in den nächsten vier Folgen nochmal zu übertreffen – oder zumindest damit gleichzuziehen – wird schwer; aber selbst, wenn das nicht mehr gelingen sollte: diese Sternstunde kann "Orphan Black" keiner mehr nehmen.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 BBC/Netflix)




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