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The Empire Strikes Back: Radio Drama Drucken E-Mail
Review zum zehnteiligen Hörspiel von Brian Daley Kategorie: Audio - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 25 September 2016
 
Titel: The Empire Strikes Back: Radio Drama
Bewertung:
Produktion: National Public Radio
Publisher: Highbridge Audio
Veröffentlicht: 1983
Autor: Brian Daley, nach dem Drehbuch von Lawrence Kasden
Regie: John Madden
Länge: ca. 357 Minuten
Altersempfehlung: Keine Einstufung
Kaufen: Trilogie-CD-Set, MP3


Besetzung: Mark Hamill als Luke Skywalker, Ann Sachs als Prinzessin Leia Organa, Perry King als Han Solo, Anthony Daniels als C-3PO, Brock Peters als Darth Vader, John Lithgow als Yoda, Billy Dee Williams als Lando Calrissian, Bernard Behrens als Obi-Wan Kenobi, Paul Hecht als The Emperor, Ken Hiller als Erzähler u.a.


Inhalt: Nach ihrem Sieg über den Todesstern sind die Rebellen von Yavin IV geflogen, und haben auf dem Eisplaneten Hoth eine neue Basis errichtet. Nun werden sie jedoch von imperialen Suchdroiden, welche die ganze Galaxis durchkämmt haben, aufgespürt, und werden neuerlich zur Flucht gezwungen. In der nachfolgenden Schlacht lassen zahlreiche Rebellen ihr Leben, um den Transportern die Flucht zu ermöglichen. Luke Skywalker fliegt danach jedoch nicht zum versammelten Treffpunkt, sondern vielmehr nach Dagobah. Dort soll Meister Yoda seine Ausbildung zum Jedi-Ritter abschließen. Han, Leia und Chewie schleppen sich indes mit dem Millennium Falken, dessen Hyperraumantrieb streikt, zum nahegelegenen Planeten Bespin, wo Hans alter Kumpel Lando Calrissian eine Tibanna-Gasmine betreibt. Die Rebellen werden von ihm freundlich empfangen – dennoch regt sich bei der Prinzessin schon bald Misstrauen. Welches sich kurz darauf bestätigt, als klar wird, dass sie Darth Vader in die Falle gelaufen sind…


Review: Nach dem großen Erfolg des Hörspiels zu "Star Wars" entstand zwei Jahre später auch eine Umsetzung des zweiten Films der Reihe, "The Empire Strikes Back". Sowohl vor als auch hinter dem Mikrofon konnte dabei wieder das gleiche Team versammelt werden, wobei sich den einzigen beiden Original-Darstellern aus dem Film, Mark Hamill und Anthony Daniels, hier nun Billy Dee Williams anschließt, um seine Rolle auch für das Radio einzusprechen. Ein weiterer prominenter Neuzugang ist John Lithgow, der hier Yoda seine Stimme leiht. Die anderen Figuren erhalten auch hier wieder die aus dem Vorgänger bekannten Stimmen, wobei es mir neuerlich in erster Linie Ann Sachs angetan hatte, die Prinzessin Leia mit mindestens so viel Feuer und Elan spielt, wie Carrie Fisher. Etwas besser als noch bei "Star Wars" kam auch Brock Peters weg; möglicherweise liegt dies daran, dass nach dem Konsum des entsprechenden Radio-Dramas die Stimme nun in meiner Erinnerung mit der Figur verbunden ist, was davor nicht der Fall war. Ja selbst Perry King fand ich auf Han Solo nicht mehr so unpassend, wenn er mir auch hier wieder teilweise etwas zu übertrieben lakonisch war, und er Harrison Fords schöne Trockenheit nicht wirklich einzufangen vermag. Andererseits sagt ja auch niemand, dass das Bedingung ist; letztendlich steht es jeder Neubesetzung frei, die Figur auf ihre Art und Weise zu interpretieren.

Was die Hörspiel-Umsetzung selbst betrifft konnte mir auch "The Empire Strikes Back" grundsätzlich wieder sehr gut gefallen, wobei ein wesentlicher Reiz von "A New Hope" diesmal überwiegend wegfiel. Denn mit Ausnahme eines hinzugedichteten Angriffs auf einen Konvoi der Rebellen zu Beginn sowie vereinzelten kleineren Momenten und Dialogen muss man hier auf im Vergleich zum Film neu hinzugekommenes Material verzichten. Und gerade dieser völlig unterschiedliche Aufbau, und wie die zweistündige Handlung des Films auf fast sechs Stunden ausgeweitet wurde, fand ich am Radio Drama zu "A New Hope" halt so faszinierend. Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Mir ist natürlich klar, dass die Figuren bis zu einem gewissen Grad beschreiben müssen, was sie sehen und tun, damit der Hörer der Handlung folgen kann. Aber vor allem zum Ende hin, wie z.B. beim Duell zwischen Luke und Vader, wirkten diese Textstellen teilweise recht konstruiert, und nahmen teils auch eher absurde Ausmaße an. Wie z.B. wenn Darth Vader beschreibt, wie er Dinge auf Luke schleudert. Sinngemäß zitiert: "Sieh dir meine Macht an. Ich werfe nun diesen Akkumulator auf dich! Und hier löst sich eine Stange und fliegt auf dich zu! Und jetzt dieser Ventilator!" Das war dann doch eher unfreiwillig komisch. Hier hätte man ruhig etwas zurückfahren und der Phantasie des Zuschauers mehr Freiraum bieten dürfen.

Generell muss ich sagen, dass gerade auch das Finale im Vergleich zum Film abfällt. Während es beim Radiohörspiel zu "Star Wars" sehr gut gelungen ist, selbst den Angriff auf den Todesstern packend zu beschreiben, scheiterte man hieran diesmal eher, insbesondere auch was das Lichtschwertduell betrifft. Und zuletzt sei auch noch Lukes unglücklicher, unfreiwillig komischer Kommentar während der Ausbildung bei Yoda, "I can't hold it up!" erwähnt, der in einem ähnlich schweinischen Geist wie meinereiner unweigerlich gewisse unfreiwillige – und unfreiwillig komische – Assoziationen auslöste. Diese kleineren Kritikpunkte mögen verhindern, dass "The Empire Strikes Back" mit dem Radio Drama zu "Star Wars" mithalten kann, davon abgesehen hat mir aber auch diese Adaption wieder sehr gut gefallen, und ließ vor allem auch das Folgenreich-Hörspiel wieder recht klar hinter sich. Dies liegt in erster Linie daran, dass man sich auch hier wieder ausreichend Zeit dafür nimmt, um die Handlung aus dem Film nachzuerzählen. Zwar mögen es diesmal nur mehr in etwa vier Stunden gewesen sein, statt den sechs bei "Star Wars", da jedoch das dort zahlreiche vorhandene frische Material wegfiel läuft es letztendlich trotzdem darauf hinaus, dass man die Handlung des Films auf ähnlich umfangreiche, vollständige und sorgsame Art und Weise umsetzt, statt zu kürzen und durch die Geschichte zu hetzen. Für mich persönlich stach dabei vor allem jenes Kapitel hervor, dass sich rein auf Lukes Ausbildung auf Dagobah beschränkt (just diese wurde von Folgenreich ja fast gänzlich gestrichen, und fehlte mir dort ganz besonders). Jedenfalls: Der Film mag letztendlich zwar doch etwas packender gewesen sein, dennoch konnte mir die Geschichte auch in dieser umfangreichen Hörspiel-Form wieder sehr gut gefallen.

Fazit: Im Vergleich zum grandiosen Radio Drama zu "Star Wars" fehlt jenem zu "The Empire Strikes Back" ein bisschen der Reiz des neuen Materials. Zwar gibt es da und dort ein paar neue Momente und Dialoge, wirklich essentielles war hier jedoch nicht darunter. Im Gegensatz dazu stach für mich nun mal eben gerade die weitaus umfangreichere Vorstellung der Figuren im "Star Wars"-Hörspiel hervor. Zudem tat man sich diesmal meinem Empfinden nach schwerer, die Action – insbesondere das Lichtschwertduell zwischen Luke und Vader – auf packende Art und Weise nachzuerzählen. Und vor allem auch das Hörspiel-bedingte Phänomen, dass die Figuren genau beschreiben, was sie sehen oder tun, nahm da und dort etwas unfreiwillig komische Ausmaße an. Trotz dieser Mankos hat mir jedoch auch die Radio Drama-Umsetzung von "The Empire Strikes Back" sehr gut gefallen. Wie schon bei "Star Wars" nimmt man sich auch diesmal wieder ausreichend Zeit, um die Geschichte zu erzählen, statt durch die Story zu hetzen. Mit Ausnahme von Perry King, der Han Solo für meinen Geschmack etwas zu eigen – und im Vergleich zu Harrison Ford unterschiedlich – interpretiert, fand ich auch die Besetzung wieder phantastisch, wobei neben der alten Garde (wo für mich neben der wieder einmal grandiosen Ann Sachs in erster Linie die beiden Film-Veteranen Mark Hamill und Anthony Daniels hervorstachen) u.a. auch die Neuzugänge Billy Dee Williams und John Lithgow – als Yoda – bestechen. Insgesamt halte ich jedenfalls auch das Radio Drama zu "The Empire Strikes Back" wieder für sehr gelungen, und absolut hörenswert.

Wertung:4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Weiterführende Links:
Review zu "Star Wars: Radio Drama"





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