Mit: Teresa Palmer, Gabriel Bateman, Alexander DiPersia, Billy Burke, Maria Bello u.a.
Kurzinhalt:
Als Kind konnte Rebecca Einbildung und Realität nie so ganz auseinanderhalten, war sie sich doch sicher Monster zu sehen sobald das Licht ausging. Als nach ihrem Auszug aus dem Elternhaus Ihre merkwürdigen Erlebnisse zwar aufhören, stattdessen jedoch ihr kleiner Bruder über dieselben unerklärlichen und schrecklichen Dinge berichtet die sie zuvor durchleben musste, beschließt sie, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Schnell wird deutlich, dass Familie und Freunde in Lebensgefahr schweben sobald das Licht erlischt…
Review:
Nachdem David F. Sandberg bereits 2013 mit "Lights Out" ohne nennenswertes Budget einen rund drei Minuten langen Kurzfilm schuf, der nicht nur eingefleischte Horrorfans zum Schwärmen brachte, sondern der im folgenden Jahr auch den Fright Meter Award für den besten Horror-Kurzfilm einheimsen konnte, durfte er seine Idee dank Finanziers aus Hollywood nunmehr endlich in Spielfilmlänge ausleben. Wenn die Lichter ausgehen erscheint ein Monster, gehen sie an verschwindet es. Einfache und clevere Idee, sie muss jedoch über eine Verfilmung in Spielfilmlänge tragen. Um dies zu erreichen hat Sandberg nicht nur Eric Heisserer als erfahrenen Drehbuchschreiberling mit im Gepäck, sondern auch Justin Wan als Produzenten. Beide waren in der Vergangenheit maßgeblich an namhaften, wenn auf mich auch größtenteils generisch wirkenden, Horrorproduktionen wie "The Conjuring 2" oder den Neuauflagen zu "The Thing" bzw. "A Nightmare On Elmstreet" beteiligt.
Und so geht man als geneigter Zuschauer in diesen Film, ohne eigentlich genau sagen zu können, ob der nächste bedeutungslose weil austauschbare Horrorstreifen auf einen wartet oder doch vielleicht ein kleines Schmuckstück an wohliger Gruselunterhaltung. Etwaig bestehende Bedenken werden mit der Startszene in den ersten Minuten jedenfalls sofort weggeblasen und lassen erwarten, dass es sich um die letztgenannte Variante handelt. So gut die Einstiegsszene auch ist, sie zeigt leider alles was, das Publikum während des Films erwartet, so dass hiernach nicht mehr viel Interessantes oder gar Überraschendes zutage tritt. Und was macht man, wenn die Idee eines Films nicht lang genug trägt? Genau, man zieht alle Register, die das Horrorgenre so hergibt. Ein bisschen Familiendrama hier, eine Prise mysteriöse Hintergrundgeschichte (die viel zu ausufernd erklärt wird) dort, garniert mit jeder Menge viel zu lauter Jumpscares, die Pest des Horrorgenres, und fertig ist die Laube. Hinzu kommt eine nicht gerade originelle Handlung, in die ein Subplot alá "The Babadook" eingeflochten wurde, gepaart mit teils hölzernen Dialogen sowie unfreiwillig komischen Situationen. Und da es sich immerhin um einen Haunted-House-Horrorstreifen handelt hat man natürlich auch an die nicht immer ganz logischen Entscheidungen der Charaktere gedacht. Positive Ausnahme ist hier Alexander DiPersia als Rebeccas (Teresa Palmer) Freund, der zu Beginn des Films als ein möchtegern harter Kerl rüberkommt, nur in den Film eingeführt, um noch einige Klischees zu bedienen, der im Laufe des Films einem aber eine immer größere Rolle spielt und dem Zuschauer ans Herz wächst.
Bestleistung hat auf jeden Fall Marc Spicer, seines Zeichens verantwortlich für die Bilder, abgeliefert, schafft er es doch immer wieder alleine durch das Spiel mit Licht und Schatten eine gewisse Spannung aufzubauen. So bekommen Taschenlampen, denen die Batterien ausgehen genauso eine neue Bedeutung, wie Abstellkammern oder flackernde Glühlampen. Insgesamt handelt es sich bei "Lights Out" um ein Machwerk, was man sich für den kleinen Schauer zwischendurch getrost mal abends auf dem Sofa anschauen kann, denn auch wenn Sandberg viele nette Kleinigkeiten in den Film hat mit einfließen lassen, rechtfertigt das leider nicht die heutigen Preise für ein Kinoticket an den Kassen der einschlägigen Multiplexe. Immerhin kann man nach "Lights Out" ungefähr abschätzen, wie das durch ihn verfilmte Sequel zu "Annabelle" 2017 aussehen wird. Und die Produktion eines zweiten Teils von "Lights Out" ist auch bereits bestätigt.
Fazit:
"Lights Out" ist leichte Standardkost ohne nennenswerte Überraschungen, welche die Idee des rund dreiminütigen Kurzfilms etwas mühselig auf zwar überschaubare, aber immer noch recht zähe 81 Minuten Laufzeit aufbläst. Was in Kurzfilmen funktioniert muss eben nicht immer auch in Spielfilmlänge gebracht werden. Fans von Filmen wie "The Babadook" werden jedoch ihren Spaß an dem Film haben.