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Orphan Black - 3x06: Trügerischer Schein Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: Certain Agony of the Battlefield
Episodennummer: 3x06
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 23. Mai 2015
Erstausstrahlung D: 01. März 2016 (ZDFneo)
Drehbuch: Aubrey Nealon
Regie: Helen Shaver
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Dylan Bruce als Paul Dierden, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Ari Millen als Mark/Miller/Rudy/Parsons, Maria Doyle Kennedy als Siobhan Sadler, Evelyne Brochu als Delphine Cormier.
Gastdarsteller: Ksenia Solo als Shay Davydov, Zoe de Grand'Maison als Gracie Johanssen, Kristian Brun als Donnie Hendrix, Josh Vokey als Scott, Kyra Harper als Dr. Virginia Coady, Justin Chadwick als Jason Kellerman, Skyler Wexler als Kira u.a.

Kurzinhalt: Helena ist die Flucht aus dem streng geheimen Castor-Camp gelungen, wird jedoch von einigen Soldaten verfolgt. Während sie sich allein durch die Wüste schlägt, nimmt Dr. Coady im Camp Experimente an Sarah vor. Als Paul davon Wind bekommt schnüffelt er nach, und stößt zusammen mit Mark auf Aufzeichnungen, die genau dokumentieren, wie an weiblichen Zivilisten im Geheimen direkt im Feld experimentiert wurde, in dem sie dem schadhaften Enyzm der Castor-Klone ausgesetzt wurden – was zu Unfruchtbarkeit führt. Eine eben solche diagnostizieren Cosima und Delphine nun auch bei Gracie. Felix wiederum ist ob Sarahs Verschwinden zunehmend besorgt – und lässt sich von Scott zu Helena bringen, um diese zu befragen. Dabei schreckt er auch vor psychischer Folter nicht zurück. Währenddessen feiern Alison und Donnie ihren, dem illegalen Geschäft mit Medikamenten geschuldetem – Reichtum. Und als Paul die erschütternde Reichweite der Experimente von Dr. Coady aufdeckt, schaltet er die Firmenzentrale ein, und übernimmt vorläufig das Kommando. Doch die Verstärkung kann frühestens in sechs Stunden eintreffen…


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband In meinem Review zur letzten Folge hatte ich es erst positiv hervorgehoben, fast noch deutlicher trat es aber hier zutage: Was "Orphan Black" immer wieder sehr gut gelingt, ist es, mich quasi die "Seiten" wechseln zu lassen, was bestimmte Figuren betrifft. Über weite Strecken der ersten Staffel war Helena die große Widersacherin, die viele Klone und letztendlich sogar ihre leibliche Mutter getötet hat. Und doch ist es der Serie gelungen, zumindest mich ihr diese Taten verzeihen zu lassen, und sie als eine der "Schwestern" bzw. als Teil des Klon-Klubs zu akzeptieren. Aktuell macht gerade Rachel eine ganz ähnliche Entwicklung durch. In der zweiten Staffel hatte sie es auf Sarah und Kira abgesehen, und war ganz klar eine von den "Bösen". Und dennoch, sie jetzt hier so gebrochen zu sehen, und vor allem an in der Szene, als Felix sie verhört, war es mir letztendlich unmöglich, für sie kein Mitleid zu empfinden. Nun muss ich auch gleich gestehen, dass ein Teil von mir hofft, dass sie in weiterer Folge wieder zu einer großen Widersacherin wird – einfach, da dies Tatiana Maslany erlaubt, auch mal eine Böse zu spielen. Außerdem, einer der Leda-Klone darf, nachdem man Helena jetzt schon zu "Heldin" gemacht hat, ruhig auch auf der falschen Seite stehen. Aber vorerst mal gelang es der Serie sehr gut, meine Sympathien für sie zu gewinnen.

"Trügerischer Schein" präsentierte uns auch eine der bislang ungetrübt-amüsantesten und unterhaltsamsten Szenen der Staffel, mit Alison und Donnie, die ihren neu gewonnenen Reichtum feiern, in dem sie halb nackt auf dem Bett herumhüpfen und dabei mit Geldscheinen herumwedeln. Ein Bild für die Götter. Davon abgesehen war die Episode aber doch eine eher trist-traurige Angelegenheit. So wurde hier nun endgültig ein Bezug zwischen der Unfruchtbarkeit der Leda-Klone und den mentalen Problemen der Castor-Klone hergestellt, die scheinbar beide auf das gleiche fehlerhafte Enzym zurückzuführen sind, die sich in beiden Geschlechtern nur halt unterschiedlich auswirken. Wie wissenschaftlich plausibel das ist, kann ich nicht beurteilen, aber die Offenbarung, dass Dr. Coady zu Testzwecken zahlreiche Frauen sterilisieren ließ, nur um ihre Forschungen voranzutreiben, fand ich jedenfalls erschreckend. Und gerade auch angesichts der Tatsache, dass diese Opfer mit Gracie ein junges und mittlerweile sympathisches Gesicht bekommen, steigert die Wirkung dieser schockierenden Wendung. Sehr gut gemacht fand ich zudem die erste Traumsequenz von Sarah, die herrlich surreal war, und sich dessen bediente, was ich "Traumlogik" nenne. Das war wirklich sehr schön gemacht. Ein bisschen unsicher bin ich mir allerdings, was ich von der zweiten entsprechenden Szene halten soll, wo sich Sarah mit Beth trifft. In einer ansonsten recht bodenständigen Serie war mir das doch eine Spur zu metaphysisch. Zugleich muss ich allerdings auch sagen, dass die Szene an sich sehr schön geschrieben, gespielt und inszeniert war – und letztendlich wohl vor allem auch deshalb da war, um die tragische Wendung am Ende – die uns den ersten Tod einer regulären Figur seit Beginn der Serie einbringt – vorzubereiten. Zwar hatte ich es im Verlauf der Folge recht bald mal erwartet, und fand es somit nur bedingt schockierend – dennoch war es ein gut gemachter und durchaus wirkungsvoller Moment. Schade fand ich lediglich die Wendung rund um die Chefetage, die scheinbar hinter Dr. Coady steht. Könnte vielleicht einmal ausnahmsweise eine solche Verschwörung nicht bis ganz nach oben reichen? Wäre mal was anderes. Danke schön.

Fazit: Episodenbild (c) BBC/Polyband "Trügerischer Schein" hätte die ohnehin schon wieder sehr gute letzte Folge fast nochmal übertroffen – wenn ich den Tod einer bestimmten Figur nicht sehr vorhersehbar, und die Wendung rund um die bösen Firmenbosse nicht sehr klischeehaft gefunden hätte. Zudem bin ich mir immer noch nicht sicher, was ich von den Szenen halten soll, in denen Sarah – entweder "nur" in ihren Gedanken, oder aber in einer Art Himmel, Zwischenwelt, oder was auch immer – auf Beth traf. Rein emotional betrachtet war es die Sache wert, fand ich sie von diesem Gesichtspunkt aus doch wirklich toll. Aber für eine ansonsten sehr bodenständige Serie wie "Orphan Black" war es schon irgendwie ein ziemlicher Bruch, wie ich fand. Davon abgesehen hat mir "Trügerischer Schein" aber sehr gut gefallen, angefangen beim köstlichen Einstieg mit den auf dem Bett herumhüpfenden Alison und Donnie, über die schockierende Offenbarung rund um Dr. Coadys Experimente, Felix' schonungsloser Befragung von Rachel (wo ich nicht umhin kam, für sie Mitleid zu empfinden), bis hin zum tragischen Ausgang des Geschehens. Die Schwächephase zu Beginn der Staffel scheint nun also endgültig überwunden zu sein.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 BBC/Polyband)




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