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Der Blutschwur PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Blood Oath
Episodennummer: 2x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 27. März 1994
Erstausstrahlung D: 22. September 1994
Drehbuch: Peter Allan Fields
Regie: Winrich Kolbe
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: John Colicos als Kor, Michael Ansara als Kang, William Campbell als Koloth, Bill Bolender als the Albino, Christopher Collins als the Albino's assistant u.a.

Kurzinhalt: Quark beschwert sich bei Odo, dass ein Klingone schon seit Stunden seine Holosuite blockiert. Dieser verfrachtet den alten Klingonen, bei dem es sich um Kor handelt, in die Zelle, damit er sich dort ausnüchtern kann. Wenig später verlangt Koloth die Freilassung seines alten Kameraden. Und kurz darauf trifft auch Kang auf der Station ein. Sie sind zusammengekommen, um einen alten Blutschwur einzulösen. Denn einst schwörte ihnen ein Krimineller, von ihnen nur "Der Albino" genannt, nach einer verheerenden Niederlage bittere Rache. Tatsächlich gelang es ihm dann auch, diese in die Tat umzusetzen, und jeweils ihre erstgeborenen Söhne zu töten. Auch Curzon Dax, Patenonkel von Kors ältestem Sohn, schloss sich dem Blutschwur an. Jadzia, die neue Wirtin des Dax-Symbionten, sieht sich an den Schwur ihres früheren Wirtes gebunden, und möchte die drei klingonischen Krieger begleiten – sehr zum Missfallen von Commander Sisko, der an ihrer Mission nichts ehrenhaftes erkennen kann. Doch zuerst muss Jadzia ihre alten Kameraden erst davon überzeugen, sie überhaupt mitzunehmen. Nachdem er dies gelungen ist, brechen sie zum Planeten Secarus IV auf – wo sie jedoch vom Albino schon erwartet werden…

Denkwürdige Zitate: "How did you get in here?"
"I am Koloth."
"That doesn't answer my question."
"Yes, it does."
(Koloth meint, sein Name müsste als Erklärung genügen.)

"You must be a very brave man to attempt humour at the expense of a Klingon Dahar Master."
(Koloth zeigt sich von Odo's "Mut" beeindruckt.)

"Your questions about my experience with killing… if you're wondering what it's like: When you take someone's life, you lose a part of your own as well."
(Kira warnt Jadzia vor dem Kurs, den sie einzuschlagen gedenkt.)

"You know what, Kang? I think you Klingons embrace death too easily. You treat death like a lover. I think living is a lot more attractive. I think an honourable victory is better than an honourable defeat."
(Jadzia ermahnt Kang, nicht blindlings in die Falle des Albinos zu laufen.)

"I was right, Dax. It is a good day to die."
"It's never a good day to lose a friend."
(Kang und Jadzia am Ende der Episode.)


Review: Episodenbild (c) CBS Bei "Next Generation" hatten Auftritte von Figuren aus der klassischen "Star Trek"-Serie ja doch eher Seltenheitswert – wenn es soweit war, zählten die betreffenden Szenen bzw. Episoden jedoch oftmals zu meinen ganz großen Highlights der Serie. Nachdem uns DS9 bereits die eine oder andere Überschneidung mit TNG bescherte, gibt es in "Der Blutschwur" nun auch hier den ersten TOS-Rückgriff – und was für einer! Denn anstatt "einfach" nur eine Figur zurückzuholen, finden sich hier die drei zentralen klingonischen Kommandanten, die Captain Kirk in der klassischen Serie das Leben schwer gemacht haben ein – und das, als kleines Schmankerl, sogar in der gleichen Reihenfolge, wie sie auch dort auftraten. So treffen wir zuerst auf Kor (aus "Kampf um Organia"), der im ersten Moment einen eher heruntergekommenen Eindruck macht, in weiterer Folge jedoch seine Ehre wiedergewinnen wird. Der zweite im Bunde ist Koloth ("Kennen Sie Tribbles?"), der sich hier als Meister der klingonischen Kampfkunst erweisen darf. Und zuletzt schließt sich auch noch Kang ("Das Gleichgewicht der Kräfte") der Zusammenkunft an. Spätestens, als man alle drei zum ersten Mal zusammen sah, ging zumindest mir als TOS-Fan das Herz auf.

Was das Wiedersehen schließlich (fast) perfekt macht, ist, das alle drei auch wirklich wieder von ihren damaligen Darstellern – John Colicos, William Campbell und Michael Ansara – verkörpert werden. Der einzige kleine Wehrmutstropfen dabei ist, dass sie unter ihrem neuen, "modernisierten" Klingonen Make-Up für mich teilweise gar nicht zu erkennen waren. Ich kann diesen Schritt der Macher zwar grundsätzlich verstehen; auf einmal Klingonen im TOS-Design zu zeigen, wäre ein optischer Bruch innerhalb der TNG-Ära gewesen. Dennoch, hätte ich nicht danach nachgesehen, dass sie tatsächlich alle drei wieder von den selben Darstellern gespielt wurden, hätte ich es – mit Ausnahme von William Campbell – nicht erkannt. Gerade auch angesichts der Tatsache, wie viel Mühe man sich hier gegeben hat, ist das doch ein wenig schade. Davon abgesehen habe ich dieses Wiedersehen aber sehr genossen – zumal sich "Der Blutschwur" nicht einfach nur damit begnügt, diese drei Figuren aufzufahren, sondern ihnen a) einen mitreißenden Rache-Plot auf ihre klingonischen Leiber schreibt, und b) für sie bis zu einem gewissen Grad auch einen Abschluss bereithält. Sehr gut gefiel mir auch, dass man innerhalb des Plots Themen wie blinde Rache, Todessehnsucht usw. zumindest ansatzweise gestreift hat. Der Angriff am Ende profitierte zudem, was die Spannung betrifft, enorm davon, dass man sich nicht sicher sein konnte, wie dieser ausgehen wird. Gut, ok, dass Jadzia ihn überleben würde, war klar. Aber die Klingonen? Würden es alle schaffen, einer von ihnen sterben, oder sie gar alle nach Sto'Vo'Kor gehen? Da ich an diese Folge kaum mehr eine Erinnerung hatte, war der Showdown am Ende für mich somit auch bei der Zweitsichtung immer noch sehr spannend – und, so viel sei verraten, bescherte der Folge einen emotionalen, nachdenklichen Abschluss.

Episodenbild (c) CBS Fast noch mehr als die drei Klingonen steht bei "Der Blutschwur" letztendlich aber Jadzia Dax im Mittelpunkt des Geschehens. Nun fand ich ihre Figur bislang auch schon durchaus interessant – durch "Der Blutschwur" gewann sie in meinen Augen aber noch einmal einiges an Faszination dazu. Einfach, weil sie sich hier nicht wie ein typischer, unfehlbarer Sternenflotten-Offizier verhalten darf, und sich stattdessen der Quest der Klingonen nach Rache anschließt. Commander Siskos kritische Haltung im persönlichen Gespräch mit ihr darf dabei wohl als stellvertretend für die höheren Ideale der Föderation – sowie auch der üblichen Hauptcharaktere aus "Star Trek"-Serien – verstanden werden, und liefert damit einen schönen Kontrast zu ihrem Entschluss. Dennoch konnte zumindest ich als Zuschauer ihre Beweggründe durchaus nachvollziehen. Zumal man uns ja auch deutlich macht, dass selbst ihr diese Entscheidung nicht leicht fällt, und die Tatsache, dass die Mission einen kaltblütigen Mord zum Ziel hat, schwer auf ihren Schultern lastet. Und generell fand ich es sehr interessant, dass sich just eine sonst so moralisch über jeden Zweifel erhabene Figur auf diese fragwürdige Mission begibt. Mein einziger markanter Kritikpunkt ist, dass sie den Albino dann nicht auch eigenhändig töten durfte. Das wäre den Machern wohl zu weit gegangen; auf mich wirkte es hingegen ein bisschen mutlos.

Fazit: Nachdem in den drei großen Klingonen-Episoden von TOS jeweils immer andere Kommandanten aufgetreten waren, und seither nie wieder in Erscheinung traten (auch in den Filmen nicht), führt man sie hier nun für eine gemeinsame Abschiedsvorstellung zusammen. Schon allein, die drei – die auch wieder von ihren Original-Darstellern verkörpert werden – zusammen auf dem Bildschirm zu sehen, macht ungeheuer viel Spaß. Zwar wird die Wiedersehensfreude zugegebenermaßen durch das neue Make-Up, dass es teilweise schwer macht, die Figuren zu erkennen, ein wenig getrübt. Zudem hätte ich mir einen etwas anderen, mutigeren Ausgang des Geschehens gewünscht. Davon abgesehen hat mich "Der Blutschwur" aber bestens unterhalten, wobei neben dem Wiedersehen mit Kor, Koloth und Kang vor allem auch Jadzias Rolle in dieser Vendetta für mich hervorstach, und ihre Figur in meinen Augen dadurch enorm gewann. Jedenfalls: Der wunderbare Rückgriff auf die Kontinuität der klassischen Serie, der Auftritt dieser drei kultigen klingonischen Kommandanten, die spannende Mission am Ende, sowie die Tatsache, dass man für ihre Geschichte hier einen stimmigen Abschluss bietet, sollte "Der Blutschwur" zu einem Fest für alle Fans der klassischen Serie machen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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