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Der kleine Prinz Drucken E-Mail
Wunderschöne Neuinterpretation des Kinderbuchs Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Freitag, 11 Dezember 2015
 
 
Der kleine Prinz
Originaltitel: The Little Prince
Produktionsland/jahr: F 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: Onyx Films/Warner Bros.
Regie: Mark Osborne
Produzenten: U.a. Dimitri Rassam, Paul Rassam, Aton Soumache & Alexis Vonarb
Drehbuch: Irena Brignull & Bob Persichetti
Filmmusik: Richard Harvey & Hans Zimmer
Kamera: Kris Kapp
Schnitt: Carole Kravetz Aykanian & Matt Landon
Genre: Animation/Fantasy
Kinostart Deutschland: 10. Dezember 2015
Kinostart Frankreich: 29. Juli 2015
Laufzeit: 108 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 0
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Mackenzie Foy, Jeff Bridges, Paul Rudd, Rachel McAdams, James Franco, Riley Osborne, Marion Cotillard, Benicio Del Toro, Ricky Gervais u.a. (Originalbesetzung)


Kurzinhalt: Der Lebensweg eines kleines Mädchen ist von seiner Mutter bis ins Detail vorgeplant. Um an einer Elite-Schule eingeschrieben zu werden, ziehen sie sogar in die Wohnsiedlung in der Nähe der Schule. Dort begegnet das Mädchen dem kauzigen, alten Nachbarn, der seine alte Propellermaschine wieder in Gang zu versetzen versucht. Der erzählt ihr die abenteuerliche Geschichte, dass er einst in einer Wüste notlanden musste und dort auf den "kleinen Prinzen", einem Jungen von einem fernen Asteroiden, traf. Dieser brachte ihm bei, sich auch als Erwachsener die Kraft der Phantasie zu erhalten. Das Mädchen und der alte Mann freunden sich an. Dadurch lernt das Mädchen, die Welt wieder durch die Augen eines Kindes zu sehen. Als der alte Mann sterbenskrank ins Krankenhaus eingeliefert wird, begibt sich das Mädchen auf die Suche nach dem "kleinen Prinzen"…

Review: Szenenbild. "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Zweifelsohne dürfte es sich bei dem 1943 veröffentlichten Klassiker "Der kleine Prinz" aus der Feder des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900 - 1944) um das am meisten zitierte Kinderbuch weltweit handeln. Nach diversen Buchausgaben, Comics, Bühnenadaptionen, Verfilmungen, Hörspielen und Hörbüchern liegt heute, 2015, auch der erste 3D-Animationskinofilm vor. Unter der Regie von Mark Osborne ("Kung Fu Panda") ist ein modernes Märchen entstanden, das den Geist der literarischen Vorlage perfekt aufgreift und in ein zeitgemäßes Kostüm hüllt. Der Film macht deutlich, dass "Der kleine Prinz" als Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit sowie als Appell an die (kindliche) Vorstellungskraft unvergänglich ist. Auch die gesellschaftskritischen Untertöne, explizit die Verurteilung des rücksichtslosen Kapitalismus, erhalten ihren Stellenwert, so dass Mark Osborne in der Tat eine zwar ungewöhnliche, aber dennoch sehr werkgetreue Umsetzung des Kinderbuchklassikers gelungen ist.

"Ungewöhnlich" heißt, dass Mark Osborne das originale Buch nicht einfach 1:1 umsetzt, sondern dessen Inhalt in eine völlig unabhängige Story einbettet. Diese jedoch folgt der gleichen Inspiration und macht sie aufgrund ihres Gegenwartbezuges deutlich greifbar. Weiterhin ist der Film wunderschön animiert. Die CGI-Sequenzen sind guter Standard, daran gibt es nichts zu mäkeln, doch wirklich herausragend sind die Stop-Motion-Sequenzen, in denen die liebevoll gestalteten Papierfiguren agieren. Bei deren Gestaltung orientiert sich Osborne eng an den von Antoine de Saint-Exupéry selbst entworfenen Illustrationen. Es sind diese Szenen, die das Herzstück des Films ausmachen. Sie sind einfach nur traumhaft anzusehen und erzeugen genau die richtige Stimmung, um den Film genießen zu können. Insbesondere im Kontrast zu den modernen CGI-Animationen entfalten sie ihre volle Wirkung. Gerne hätte ich mehr davon gesehen, aber bin ich ehrlich: Genau diese bewusst rationelle Dosis macht die entsprechenden Sequenzen so wertvoll. Als ich vernehmen konnte, dass niemand Geringeres als Hans Zimmer den Soundtrack beisteuert, war ich bereits entzückt. Und tatsächlich ist das Ergebnis ein Ohrenschmaus. Präzise trifft er der Töne - also die Atmosphäre - des Films in all seinen Facetten. Nachdem seine letzten Soundtracks Gefahr liefen, allzu verwechselbar zu geraten, liefert er mit "Der kleine Prinz" eine grandiose Arbeit ab, die ihn abermals auszeichnet und seinem Ruf als einer der begnadetsten Filmkomponisten der Gegenwart gerecht wird.

Fazit: "Der kleine Prinz" hat es überhaupt nicht nötig, "mit den Stimmen von Til Schweiger un Matthias Schweighöfer" vermarktet zu werden. Inhaltlich überzeugt er auf voller Linie, er ist traumhaft inszeniert und trotz seiner relativ beachtlichen Laufzeit von 107 Minuten ein wahrer Genuss, der es dem Zuschauer ermöglicht, in diese phantastische Welt einzutauchen. Seht Euch diesen Streifen an und erinnert Euch daran, wie ihr die Welt durch die Augen eines Kindes gesehen habt!

Wertung:9 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2015 Warner Bros.)


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