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Dora trägt eine Höllenbrut in sich Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 10 Oktober 2015
 
Halloween-SPECiAL

 
Hellions
Originaltitel: Hellions
Produktionsland/jahr: CAN 2014
Bewertung:
Studio/Verleih: Storyteller Pictures/IFC Midnight
Regie: Bruce McDonald
Produzenten: U.a. Paul Lenart & Frank Siracusa
Drehbuch: Pascal Trottier
Filmmusik: Todor Kobakov & Ian LeFeuvre
Kamera: Norayr Kasper
Schnitt: Duff Smith
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: Noch nicht bekannt
Kinstart Kanada: 25. September 2015
Laufzeit: 80 Minuten
Altersfreigabe: Noch nicht eingestuft
Trailer: YouTube
Kaufen: Noch nicht verfügbar
Mit: Chloe Rose, Robert Patrick, Rossif Sutherland, Rachel Wilson, Peter DaCunha, Luke Bilyk u.a.


Kurzinhalt: Am Abend von Halloween erfährt die 17-jährige Dora unerwarteter- und unerfreulicherweise, dass sie schwanger ist. Als sie zu Hause ankommt, muss sie diese Nachricht erst mal verdauen – weshalb sie weder Lust dazu hat, ihre Mutter bei der "Süßes oder Saures"-Tour mit ihren jüngeren Bruder zu begleiten, noch auf die Party zu gehen, die sie eigentlich mit ihrem Freund besuchen wollte. Nur kurz nach Sonnenuntergang wird ihr Haus aufgrund des Blutmondes in ein ganz seltsames Licht getaucht. Zudem wird sie zunehmend von geheimnisvollen Kindern in schrecklichen Halloween-Masken terrorisiert – die ihr schließlich sogar einen Sack mit dem abgetrennten Kopf ihres Freundes vor die Haustür legen. Was geht hier vor sich? Als sie kurz darauf heftige Schmerzen im Unterleib verspürt, ruft sie ihren Arzt in Panik an, der sich daraufhin bereit erklärt, ihr einen Besuch abzustatten. Dieser entdeckt gar unglaubliches: Der Fötus scheint unnatürlich schnell zu wachsen, und wird – bei dieser Entwicklungsrate – noch in dieser Nacht zur Welt kommen. Trägt Dora etwa die Brut des Teufels in sich?

Review: Szenenbild. "Hellions" zählt (neben u.a. "The Pack", wobei der in seiner Inkompetenz wenigstens noch unfreiwillig komisch und damit unterhaltsam war; auch zu dem folgt im Zuge dieses Halloween-SPECiALs noch ein Review) zweifellos zu den dümmsten und schlechtesten Filmen, die ich heuer beim /slash Filmfestival gesehen habe; auch wenn dies insofern nicht viel aussagt, als es dort heuer leider an dummen und schlechten Filmen nicht gemangelt hat (war doch eher ein schwaches line-up dieses Jahr). Am besten hat mir – abseits der allerersten Szene, wo ein Moment vom Ende des Films nach vor geholt wurde; ein Stilmittel, dem ich seit seinem Aufkommen in den 0er-Jahren mittlerweile einfach nur mehr überdrüssig bin – noch der Einstieg gefallen, und der war schon kein Highlight. Trotzdem konnte mich mit Dora angesichts ihrer Nachricht durchaus mitfühlen. Ich denke, viele von uns dürften – sei es aktiv als Frau oder passiv als Freund – gerade auch als junge Erwachsene schon mal ähnliche Schwangerschafts-Schrecken und/oder -Fehlalarme (wenn es im vorliegenden Fall auch kein solcher war) erlebt haben. Doch eher unlustig. Insofern bestand durchaus die Chance, mich hineinzuziehen. Und dann kam der Blutmond…

Mein dominierender Gedanke während der Sichtung des Films war "Jö, schau, da hat jemand das digitale color grading für sich entdeckt!". Denn sobald der Blutmond aufgeht, ist "Hellions" in ein rosarotes Licht getaucht, welches sich– von den letzten paar Minuten abgesehen – durch den kompletten Film zieht. Das wirkte auf mich so wie ein Kleinkind, dass ein neues Spielzeug bekommt, und von diesem nicht mehr ablassen kann und ständig nur mehr damit herumspielt. Es mag eine nette Idee gewesen sein, aber es war einfach zu extrem, bzw. dauerte ganz einfach auch viel zu lange an, weshalb es dem Film zwar einerseits sehr wohl eine surreale Note verlieh, ihn jedoch in erster Linie mal optisch ungemein eintönig machte. Zumindest ich hatte mich jedenfalls viel zu rasch an dem ständigen pinken Farbton sattgesehen, und wünschte mir nur mehr, jemand würde mir die rosarote Brille von der Nase nehmen. Das Schlimme an der Sache: Die eigenwillige und viel zu dominante, aufdringliche und monotone visuelle Gestaltung ist noch das geringste Problem des Films. So war mir z.B. unverständlich, warum die Dämonen-Kinder sie denn eigentlich terrorisieren, wenn sie das Kind ihres "Meisters" in sich trägt. Sollten sie sie nicht eher beschützen? Ich meine, gut, ok, sobald das Kind man auf der Welt ist, ist sie für sie entbehrlich, schon verstanden, aber warum beginnen sie schon zuvor damit, sie zu bedrohen und zu belästigen? Aber gut, Dämonen halt, denen liegt das wohl halt einfach im Blut. Auch mit der beschleunigten Schwangerschaft tat ich mir schwer. Aber gut, von mir aus, soll so sein. wenn ich Zombies, Vampire, Werwölfe und japanische Geister-Mädchen akzeptieren kann, dann kann ich auch mit einer extrem beschleunigten Schwangerschaft leben. Womit ich jedoch nicht leben kann ist, dass besagte Schwangerschaft scheinbar auch Doras Gehirnzellen aufgefressen hat.

Szenenbild. Ein weiterer eher dürftiger Film (wenn auch um Welten besser als "Hellions"), den ich beim heurigen /slash Filmfestival gesehen habe, und zu dem euch in Kürze ein Review erwartet, ist der Untreue-Thriller "Knock Knock" mit Keanu Reeves in der Hauptrolle. Dort taucht in weiterer Folge ein Bekannter von Evans Frau auf, und verhält sich dermaßen dämlich, dass sich der Moment – angesichts des im Dezember anstehenden offiziellen Kinostarts, weshalb er für meinen heurigen FilmRückblick zugelassen ist – gute Chancen auf die Auszeichnung als dämlichste Szene des Jahres machen darf. Aber Dora und ihr Komplize Corman setzten da – aufgrund einer Fülle an dämlichen Aktionen – echt noch einmal eins drauf. So findet sie z.B. zufällig heraus, dass Salz den Dämonenkindern scheinbar weh tut. Was macht sie also? Sie lässt es natürlich in der Küche stehen und läuft aus dem Haus, wo sie sich noch nicht einmal ins Auto setzt (ok, vielleicht kann sie nicht fahren, aber das hätte uns der Film dann ruhig mitteilen können), sondern lieber in der Scheune versteckt, und darauf wartet… nun, auf was eigentlich?

Nicht minder bescheuert: Corman sagt ihr "Wir müssen dich hier rausschaffen". Keine zwei Sekunden später hört er vom Dachboden ein seltsames Geräusch. Doch anstatt dies als Anlass zu nehmen, seinen gerade geschmiedeten Plan in die Tat umzusetzen, vergisst er scheinbar völlig, was er vor fünf Sekunden gesagt hat, und läuft lieber hinauf, um nachzusehen, was da los ist. Etwas später scheint sich Dora dann endlich daran zu erinnern, dass Salz den Dämonenkindern nicht wirklich gut getan hat. Sie schnappt sich daraufhin die Schrotpatronen, leert sie aus, und füllt sie mit Salz. Zwar würde ich ihr dafür grundsätzlich ja gerne den McGyver-Orden für kreative Problemlösungen verleihen, aber… warum zum Teufel tut sie sich den Aufwand denn eigentlich an, wenn sie das Salz genauso gut einfach nach ihnen werfen könnte? Der mit Abstand schlimmste und dümmste Moment des gesamten Films, wo ich echt kurz davor war aufzustehen und zu gehen, war es, als Dora – mit der Salzflinte bewaffnet – das Haus verlässt, und völlig freiwillig, grundlos und unverständlicherweise mitten in die aufgehängten Bettlaken hineinläuft, damit sie die heranstürmenden und sie angreifenden Dämonenkinder auch ja nicht mehr sehen kann – was einzig und allein dazu diente, dass Regisseur Bruce McDonald einen ach so coolen und spannenden (von originell ganz zu schweigen!) Moment unterbringen konnte, wie sich diese als Schatten in der Wäsche abzeichnen. Es machte nur halt leider aus der Motivation der Figur heraus in diesem Moment so überhaupt rein gar keinen Sinn. Jedenfalls: Spätestens das war dann der Moment, wo ich dem Ableben der Figur – nach dem evolutionären Motto "Das Überleben des Stärkeren" (oder in diesem Fall Klügeren) – nicht mehr mit Furcht und Gräuel, sondern mit Vorfreude entgegen sah. Einerseits, da somit dann wenigstens so viel Dummheit an einem Fleck aus dem menschlichen Genpool entfernt wird, und andererseits, weil der Film – und damit im wahrsten Sinne des Wortes der Horror – wenigstens vorbei wäre.

Fazit: Szenenbild. "Hellions" ist eine 90-minütige Folter für die Augen und das Hirn des Zuschauers. Der Plot war mir teilweise viel zu weit hergeholt und nur schwer zu schlucken, und an der monotonen rosa Farbgebung, die fast den kompletten Film dominiert, hatte ich mich viel zu früh sattgesehen. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass selbst ich als nicht der größte Horror-Experte jeden einzelnen der eingebauten, billigen Schockeffekte vorhersehen konnte und ich den Film darüber hinaus einfach nur ungemein langweilig und spannungsarm fand. Und auch das "wir starten mit einer Szene vom Ende"-Stilmittel kann ich einfach nicht mehr sehen. Am schlimmsten fand ich aber die zahlreichen dämlichen Aktionen der Protagonisten, die mehr an meinen Nerven zehrten, als es die Bedrohung durch die Dämonen-Kinder je vermochte, und die mich ihr Ableben eher früher als später herbeisehnen ließen. Dann doch lieber gut gemeinten hirnlosen Trash á la "Sharknado 3", als diesen pseudokünstlerischen Dreck, dessen Anspruch, eine clevere, hochtrabende Analogie für ungewollte Schwangerschaften zu liefern, an den hirnamputierten Handlungen der Protagonisten, welche die Intelligenz des Zuschauers beleidigen, scheitert.

Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 IFC Midnight)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2015




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