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Defiance - 3x13: Nun, so sterben wir im Sturmschritt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Upon the March We Fittest Die
Episodennummer: 3x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. August 2015
Erstausstrahlung D: 01. September 2015 (SyFy)
Drehbuch: Kevin Murphy
Regie: Michael Nankin
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Julie Benz als Amanda Rosewater, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Jesse Rath als Alak Tarr, Trenna Keating als Dr. Meh Yewll.
Gastdarsteller: Anna Hopkins als Jessica "Berlin" Rainier, Nichole Galicia als Kindzi, Ray Ablack als Samir Pandey, Demore Barnes als Dos, Gilles Savard als Lambert, Eric Woolfe als Jormir, Rainbow Sun Francks als A'fin, Monica Parker als Bailey Riggs, Angelica Lisk-Hann als Nueve u.a.

Kurzinhalt: Nachdem Kindzi ihren Vater getötet und damit begonnen hat, ihre Omec-Brüdern und Schwestern zu erwecken und auf die Erde zu bringen, damit sie sich dort an den Votanern und Menschen Laben, wird sich das Schicksal des gesamten Planeten in Defiance entscheiden. Nolan, Amanda & Co. muss es gelingen, die Invasion der Omec aufzuhalten, noch ehe sie so richtig begonnen hat. Jede Stunde, die sie zuwarten, verschiebt sich das Gleichgewicht der Kräfte in Kindzis Richtung. Nachdem sie einen Angriff der Omec abgewendet hat, wird Amanda schwer verletzt, und wird von Doc Yewll notoperiert. Diese stellt zugleich einen Plan auf, um der Bedrohung durch die Omec Herr zu werden, ehe sie außer Kontrolle gerät. Sie möchte mit Hilfe von Kindzis Transportkapseln an Bord des Schiffes fliegen und dieses – samt aller dort in Stasis ruhenden Omec – vernichten. Während Amanda notgedrungen zurückbleibt, und Berlin den Kampf gegen die bereits auf die Erde transferierten Omecs aufnimmt, fliegen Nolan, Yewll, Datak und Irisa zum Schiff. Doch Kindzi ist ihrem Plan auf die Schliche gekommen, und kehrt ebenfalls zurück. Im Maschinenraum des Omec-Kreuzers kommt es dann schließlich zum alles entscheidenden Showdown…


Review: Episodenbild (c) SyFy "Upon the March We Fittest Die" ist, zumindest soweit wir bislang wissen, erstmal ein Staffelfinale – fühlt sich in vielerlei Hinsicht jedoch mehr wie ein Serienfinale an. Keine Ahnung, ob SyFy Kevin Murphy und seinem Team bei der Bestellung der dritten Staffel bereits gesagt haben, dass diese auch die letzte sein würde, und die entsprechende Info bislang einfach unter Verschluss gehalten wurde. Oder aber, Murphy möchte einfach auf Nummer sicher gehen, auf die Gefahr hin, dass die Serie – deren weitere Zukunft bereits nach der zweiten Staffel ungewiss war, und wo die Bestellung einer weiteren Staffel vergleichsweise spät erfolgte, was deutlich macht, dass SyFy die Entscheidung wohl nicht leicht gefallen ist – nicht neuerlich verlängert wird. Was auch immer der Grund sein mag, "Upon the March We Fittest Die" wäre in jeden Fall ein großartiges und würdiges Serienfinale – und verpasst der Serie einen derart runden und passenden Abschluss, dass ich trotz der spürbaren Qualitätssteigerung in der dritten Staffel, die ganz klar die bisher beste der Serie war, eigentlich jetzt hoffe, dass sie es dabei belassen, und keine weitere Staffel mehr folgen wird. Kann ich mir doch nicht vorstellen, dass sie so ein befriedigendes und gelungenes Finale auch noch ein 2. Mal hinbekommen würden.

Die ersten Minuten waren dabei zwar auch schon ganz nett, aber für sich genommen noch nicht soooo begeisternd. Wie von mir schon vermutet und trotz allen in der dritten Staffel gezeigten Mutes für den einen oder anderen Figurentod und teils schockierende, tragische Entwicklungen – so weit dass sie Kindzi tatsächlich Baby Luke fressen lassen, war es erwartungsgemäß dann doch nicht. Stattdessen darf Stahma – die damit immerhin meine Frage beantwortete, ob ihr Flehen in Richtung Alak in der letzten Folge aufrichtig war, beantwortete – sie gerade so lang genug aufhalten, dass Datak sie kurzfristig aufhalten konnte, und den vier Tarrs die Flucht gelang. Meine kleine Hoffnung, Andina könnte doch noch am Leben sein, stellte sich indes als falsch heraus – andererseits wäre das auch nur dann wirklich ein Thema, wenn die Serie noch weitergeht, denn dann hätte ich mir ihre Anwesenheit ob ihrer Absichten in Richtung Alak und ihrer intriganten Ader interessant und vielversprechend vorgestellt. Falls es das mit der Serie schon war, ist dieses Potential, welches eventuell vorhanden gewesen wäre, aber ohnehin egal. So richtig drehte die Folge für mich dann aber in den Minuten darauf auf, als Doc Yewll der versammelten Heldenriege ihren Plan vorstellte, das Omec-Schiff zu vernichten. Der erste markante Höhepunkt kommt dann, als Amanda von einem Omec während sie einem Bewohner von Defiance das Leben rettet, schwer verletzt wird. Angesichts des im Verlauf der Staffel immer wieder bewiesenen Mutes zum Tod von etablierten Figuren und der Tatsache, dass es sich hier um (mindestens) ein Staffelfinale handelt, war ich mir – gerade auch angesichts des Kusses von Nolan und Amanda in der letzten Folge – absolut nicht sicher, ob sie diesen Angriff überleben würde, weshalb diese Wendung ihre gewünschte schockierende Wendung bei mir nicht verfehlte.

Episodenbild (c) SyFy Amandas Verletzung verhindert zwar, dass sie sich wie geplant dem Team dass zu Kindzis Schiff fliegt anschließen kann, gibt ihr und Stahma in weiterer Folge aber die Gelegenheit für eine ansatzweise Versöhnung. Seltsam fand ich an dieser Szene lediglich, dass Amanda ihre Schwester nicht von selbst erwähnt, sondern es vermeintlich als Subtext stehen lässt. Fast dachte ich schon, die Macher hätten selbst darauf vergessen, aber dann brachte es doch Stahma noch zur Sprache. Dass sie auf dem Krankenbett liegt bedeutet jedoch nicht, dass Amanda in weiterer Folge keinen Beitrag mehr leisten würde. Denn nach dem – großartig aus der Sicht der leicht betäubten Amanda inszenierten – Angriff der Omec auf die Krankenstation, wo sie Stahma und Luke entführten, rafft sie sich auf, um sie ein für allemal auszuschalten. Der logische Vulkanier in mir fragt sich zwar, warum die schwer verletzte das schafft wozu scheinbar der Rest von Defiance nicht fähig war, aber letztendlich fand ich die Szene viel zu mitreißend und viel zu gut inszeniert, um mich darüber ernstlich zu beklagen. Zumal ich mich auch an dieser Stelle wieder fragte, ob Amanda nach diesem heldenhaften Einsatz nun vielleicht den Heldentod sterben wird.

Der Schwerpunkt der Folge liegt aber natürlich auf der Mission von Nolan, Yewll, Irisa und Datak, die zum Omec-Schiff aufbrechen um dieses zu zerstören. Der entsprechende Handlungsstrang konnte nicht nur wieder mit grandiosen Spezialeffekten rund um das außerirdische Schiff (endlich ist CGI auch im TV auf einem Niveau angekommen, dass den früheren Modellaufnahmen von z.B. "Star Trek – The Next Generation" nicht mehr nachsteht) sowie beeindruckenden Sets aufwarten, sondern war zudem – trotz des Wissens, dass es ihnen ja wohl gelingen dürfte, die Bedrohung durch die Omec auszuschalten – durchaus spannend gemacht. Doc Yewlls Opfer hat mich ebenfalls durchaus schockiert, einfach da ich die Figur so ungemein schätze. Wie bei Andina wäre aber auch dies in erster Linie ein Thema, wenn "Defiance" wider Erwarten doch für eine vierte Staffel zurückkehren würde. Denn auf ihren trockenen Humor würde ich doch nur ungern verzichten. Der zweite Punkt, den man an "Upon the March We Fittest Die" eventuell noch kritisieren könnte, ist der etwas klischeehafte Endkampf zwischen Nolan und Kindzi, wo es ersterem natürlich gelingt, die an und für sich überlegende Omec doch zu besiegen und sie in die "Ventilatoren" zu werfen. Dass es so kommen würde wusste ich schon, als er den Maschinenraum das erste Mal betrat. Was der Episode insgesamt aber sehr gut gelungen ist, war, jeder der Figuren noch einmal einen Moment zu geben, um zu glänzen. Stahma und Datak retteten Alak und Luke, Amanda schaltet quasi im Alleingang die Omec auf der Erde aus, Yewll verbindet sich mit dem Schiff, Nolan erledigt Kindzi – und Irisas Sternstunde kommt dann am Ende, als sie wieder einmal das Gewissen der Gruppe vertritt. Ich muss gestehen, im ersten Moment war ich über ihre Forderung ein wenig irritiert. Ich meine, jetzt haben sie all dies auf sich genommen, um die Omec zu vernichten, und jetzt will sie die Explosion wieder verhindern? Da dachte ich echt kurz: Ist das dein Ernst, Mädel?

Episodenbild (c) SyFy Letztendlich verstand ich aber ihre Beweggründe dahinter. Immerhin befinden sich alle möglichen Omec, darunter auch Kinder, auf dem Schiff. Kann man diese wirklich einfach alle so töten und damit einen Genozid begehen? So wie sie Nolan überzeugt hat, gelang es ihr auch, mich zu überzeugen. Zumal sie für diese Entscheidung auch ein Opfer bringen muss und ihren "Vater" (vorerst?) verliert. Auch hier gilt zwar wieder, in dem Moment wo Irisa sagt, dass sie bleiben wird, war mir (nicht zuletzt angesichts der sich zwischen ihr und Alak andeutenden Romanze) war mir klar, was passieren würde – der emotionalen Wirkung dieser Szene tat dies jedoch keinen Abbruch. Der Höhepunkt der Folge war dann jedoch der kurze Blick auf die Ereignisse sechs Monate danach: Die Eröffnung des neuen Bogens, Irisas Abschlussmonolog, der Rückblick auf die erste Szene der Serie (womit man den Kreis wirklich wunderbar schloss) der wunderschöne "Bildschirmschoner" mit zahlreichen beeindruckenden (natürlich getricksten) Weltraumaufnahmen (was mich gleichermaßen an "Stargate" – mit den Toren – als auch an "2001 – Odyssee im Weltraum" – die imposanten Aufnahmen generell – erinnert hat), bis hin zur perfekten letzten Einstellung. Die letzten paar Minuten boten jedenfalls einen perfekten Abschluss für eine insgesamt durchaus solide SF-Serie.

Fazit: Wie heißt es doch so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. "Upon the March We Fittest Die" schließt die mit Abstand (bislang?) beste Staffel mit einer der besten Episoden der Serie auf wunderbare Art und Weise ab, und fühlte sich dabei – vor allem in den letzten Minuten – wirklich mehr wie ein Serien- als ein Staffelfinale an. Vielleicht wissen Kevin Murphy und sein Team ja etwas, dass wir nicht wissen? Ich muss gestehen, so gut mir die Serie in Season 3 auch gefallen hat, aber nach diesem Finale wäre es mir wirklich lieber, man würde es gut sein lassen, kann ich mir doch schwer vorstellen, dass es in weiterer Folge gelingen würde, diese Episode als Abschluss der Serie noch zu übertrumpfen. Kleinere Kritikpunkte mögen zwar auch der möglicherweise letzten Episode der Serie die Höchstwertung verwehren, dennoch bot "Upon the March We Fittest Die" phänomenale SF-Unterhaltung mit beeindruckenden Spezialeffekten, tollen schauspielerischen Leistungen, einem wundervollen Score von Bear McCreary, sowie zahlreichen – teils auch durchaus emotionalen – Höhepunkten. Vor allem die letzten paar Minuten – unterlegt mit dem schönen, passenden Song "Everyone Says 'Hi'" waren absolut phantastisch, und würden einen runden und überaus befriedigenden Abschluss für die Serie bieten. Insofern sage ich vorsorglich vielmehr "Bye" und bedanke mich für ein Jahr solide, ein Jahr durchwachsene und ein Jahr sehr gute SF-Unterhaltung!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 SyFy)




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