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Durchschnittlicher Thriller von Kevin Macdonald Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Donnerstag, 29 Januar 2015
 
 
Black Sea
Originaltitel: Black Sea
Produktionsland/jahr: UK/USA/Russland 2014
Bewertung:
Studio/Verleih: Cowboy Films/Sony Pictures
Regie: Kevin Macdonald
Produzenten: U.a. Kevin Macdonald & Charles Steel
Drehbuch: Dennis Kelly
Filmmusik: Ilan Eshkeri
Kamera: Christopher Ross
Schnitt: Justine Wright
Genre: Abenteuerfilm/Thriller
Kinostart Deutschland: 29. Januar 2015
Kinostart UK: 05. Dezember 2014
Laufzeit: 115 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: noch nicht erhältlich
Mit: Jude Law, Jodie Whittaker, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, Tobias Menzies, Grigoriy Dobrygin, Paulina Boneva, June Smith, David Threlfall, Michael Smiley u.a.


Kurzinhalt: Ein mit Nazigold beladenes U-Boot liegt auf dem Grund des Schwarzen Meeres und der kürzlich arbeitslos gewordene Captain Robinson, sieht die Chance, es "denen da oben" zu zeigen und mit einer zusammengewürfelten Crew aus Briten und Russen den Schatz zu bergen. Sie stechen ab Sevastopol auf der Krim mit einem heruntergekommenen russischen U-Boot in See und die ersten Spannungen zwischen den zwei Gruppen lassen nicht lange auf sich warten. Die nur durch einen Mann überwindbare Sprachbarriere hilft der Situation nicht…

Review: Szenenbild. Dokumentarfilmer Kevin Macdonald versucht es mal wieder mit Fiktion. 2006 hatte er mit "The Last King of Scotland" ("Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht") mit James McAvoy & Forrest Whitaker einen großartigen Politthriller, basierend auf wahren Personen (Idi Amin), ins Kino gebracht und 2009 "State of Play" ("State of Play - Stand der Dinge") mit Russel Crowe und Ben Affleck, der in die selbe Kerbe schlug und bei den Kritikern ähnlich gut ankam (beide so 7-8/10). "The Eagle" ("Der Adler den neunten Legion") war 2011 als Abenteuer-Drama leider nur leidlich brauchbar. Nach einem kurzen Ausflug in postapokalyptische YA-Gefilde (wobei "How I Live Now" seitens des Verleihs in die Videotheken verbannt wurde) kehrt er mit "Black Sea" zurück zu seiner halbdokumentarischen Thriller-Ader, aber kommt damit leider gerade so aufs Niveau von "The Eagle" – weit entfernt von den anderen beiden Thrillern. Lag es am Geld oder dem Drehbuch oder beidem? Vermutlich. Neben ein paar Charakterdarstellern kennt man hier keinen – David Threlfall (Frank Gallagher, "Shameless UK") ist hier noch der Beste.

Das wäre ja auch nicht so schlimm, wären da nicht die von Anfang an festgelegte Rolle, insbesondere zweier Personen. Ben Mendelsohn (Vizekönig Hegep, "Exodus: Götter und Könige") muss die Rolle des Psychopathen Fraser spielen, der natürlich ein Messer dabei und sich nicht unter Kontrolle hat – aber er ist der beste (arbeitslose) Taucher der Welt! Was für ein Unsinn. Scoot McNairy (Tommy O'Hara, "Gone Girl - Das perfekte Opfer") hingegen spielt den wieseligen, klaustrophoben Beobachter des Auftraggebers – der von Anfang an Misstrauen sät, wo er kann. Jude Law (Junger Autor, "Grand Budapest Hotel") versagt auch völlig als Captain, der zwar ständig Ansagen macht, aber seine "Crew" nicht unter Kontrolle bekommt. Schon seine erste Entscheidung im Film, einen völlig unerfahrenen Jungen mit auf ein U-Boot zu nehmen, nur weil der bei einem Freund, von dem er die ganze Geschichte überhaupt hat, unterkam und für den er quasi die Aufsicht geerbt hat, ist bestenfalls fragwürdig. Sein Charakter ist hier getrieben davon, es seinem Exarbeitgeber, bzw. "denen da oben" zu zeigen und seinem entfremdeten Sohn eine Zukunft bieten zu können. Vermutlich glaubt er auch, die ganze Aktion würde seine Familie wieder zusammenbringen, an die er sich in überbelichteten Szenen vom Tag am Strand erinnert. Es kommt nie so recht das Gefühl von Abenteuer auf. Die Highlights beschränken sich auf eine kurze Schleichfahrt, als ein russisches Schiff der Schwarzmeerflotte (vermutlich) über sie hinweg fährt – diese Bedrohung durch die Schiffe auf dem Meer bleibt indes nur diffus, zu sehen ist sie nie – und den Drei-Mann-Spaziergang auf dem Meeresgrund zwischen den U-Booten. Dieser hat zwar auch extreme Logiklöcher, erzeugt aber mal so etwas wie Spannung. Selbst nach ersten Opfern lernt hier keiner, dass sie nur überleben, wenn sie zusammenarbeiten und es wird künstlich unglaubwürdiges Drama erzeugt. Der Default-Psycho lässt sich vom Bequatscher bequatschen und vereitelt einen riskanten, aber gerade so funktionierenden Plan in einen sicheren Hafen zu kommen. Das ist alles so schade.

Szenenbild. Wer vor hat, "Black Sea" auf Englisch zu sehen, sei gewarnt: Jude Law und fast alle anderen Briten haben einen dicken schottischen Akzent, von den selten untertitelten Russen ganz zu schweigen. Hier kennt man übrigens evtl. noch den jungen Maat Morozov, gespielt von Grigoriy Dobrygin, der den Flüchtling Issa Karpov in "A Most Wanted Man" gespielt hat. "Black Sea" ist nicht furchtbar schlecht und fehlende Tiefe (höhö) ist für mich auch kein Ausschlusskriterium, wenn mich ein Film zu unterhalten weiß. Doch "Black Sea" nutzt seine 115 Minuten dahingehend eher schlecht. Jeder andere U-Boot-Film hat da mehr zu bieten. Das Problem ist auch, dass sie den Schatz nicht wirklich suchen oder jagen müssen. Vermutlich gibt die gesteigerte Unglaubwürdigkeit durch die doch sehr, sehr spärliche Crew, so dass quasi für jede Aufgabe auch nur ein Mann zur Verfügung steht, hier den Ausschlag. Ich hab mich mal umgeschaut und viele Reviewer fanden den besser als erwartet, bei mir war es das genaue Gegenteil. Jeder spult hier seinen Text runter, mal mehr mal weniger melodramatisch, aber irgendwie fehlt "Black Sea" die Seele.

Fazit: "Black Sea" versagt als Abenteuerfilm und ist nur durchschnittlich als Thriller. Zu schnell ist man vom Jobcenter in Großbritannien in einem rostigen U-Boot auf der Krim. Zu vorhersehbar die Handlung und zu schablonenhaft die Figuren. Man bekommt keine rechte Verbindung zu den Männern und so lässt einen auch deren Schicksal eher kalt.

Wertung:4 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2015 Sony Pictures)


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