HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Schlacht um den Planet der Affen
Schlacht um den Planet der Affen Drucken E-Mail
Billig produziertes Finale zur Originalreihe Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 07 August 2014
 
Planet der Affen - SPECiAL

 
Schlacht um den Planet der Affen
Originaltitel: Battle for the Planet of the Apes
Produktionsland/jahr: USA 1973
Bewertung:
Studio/Verleih: Apjac International/20th Century Fox
Regie: J. Lee Thompson
Produzent: Arthur P. Jacobs
Drehbuch: Paul Dehn, John William Corrington & Joyce Hooper Corrington
Filmmusik: Leonard Rosenman
Kamera: Richard H. Kline
Schnitt: John C. Horger & Alan L. Jaggs
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 10. August 1973
Kinostart USA: 15. Juni 1973
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray (Legacy-Box), DVD (Legacy-Box)
Mit: Roddy McDowall, Claude Akins, Austin Stoker, Paul Williams, John Huston, Natalie Trundy, Severn Darden, Lew Ayres, Bobby Porter, Noah Keen u.a.


Kurzinhalt: Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Caeser die erfolgreiche Revolte der Affen gegen ihre menschlichen Unterdrücker angeführt hat. Seitdem kam es zu einem atomaren Krieg, mit dem sich die Menschheit größtenteils selbst ausgerottet hat. Die wenigen überlebenden Menschen wurden von Caesar in die Gesellschaft der Affen integriert, haben jedoch deutlich weniger Rechte als ihre Herrscher. Eines Tages erfährt Caeser von Macdonald, seinem engsten menschlichen Berater, von einer Videoaufzeichnung seiner Eltern, die darin über die Apokalypse berichten, die den Planet der Affen mehrere Hundert Jahre in der Zukunft auslöschen wird. Um sich diese ansehen zu können, brechen sie in den unterirdischen Bunker des zerstörten Los Angeles ein. Doch dieser ist nicht so unbewohnt, wie sie das gedacht haben, hausen dort doch degenerierte, mutierte Menschen, die den atomaren Holocaust überlebt haben. Caesar und seinen Kumpanen gelingt zwar die Flucht, dabei führen sie die Menschen jedoch direkt zu ihrer Siedlung. Gouverneur Kolp führt seine Anhänger daraufhin in die alles entscheidende Schlacht um die Herrschaft des Planeten Erde…

Review: Szenenbild. "Schlacht um den Planet der Affen" reiht sich leider nahtlos in die Riege der doch eher enttäuschenden Fortsetzungen zum Klassiker aus dem Jahr 1968 ein, die allesamt unter großem Zeitpunkt und mit zunehmend minimalem finanziellen Aufwand entstanden sind – was man den Filmen leider auch anmerkt. Wobei "Schlacht um den Planet der Affen" unter dem mickrigen Budget ganz besonders leidet. So gibt es am Ende ja die große titelspendende Schlacht – der jedoch jegliches Spektakel fehlt, weshalb die Szene teilweise eher unfreiwillig komisch wirkt, und mich der Kampf auch rasch zu ermüden begann. Der Erwartungshaltung einer groß angelegten, alles entscheidenden Schlacht zwischen Affen und Menschen wird das Finale des Films jedenfalls keineswegs gerecht. Peinlich auch, wenn einem auffällt, dass sich bestimmte Szenen – wie z.B. Bombeneinschläge oder brennende Bäume – mehrmals wiederholen. Allzu deutlich wird, dass es der Produktionsfirma in erster Linie darum ging, mit möglichst wenig finanziellem Aufwand noch ein letztes Mal mit der bekannten und durchaus populären "Planet der Affen"-Lizenz abzucashen.

Die Beteiligten mögen sich bemühen, das Beste daraus zu kommen, kommen aber letztendlich allesamt nicht wirklich gegen das mickrige Budget an, dass sich nicht nur beim Finale zeigt, sondern durch alle Bereiche – und Minuten – des Films zieht. So fehlt es z.B. an Statisten, weshalb das Ganze teilweise mehr wie ein Campingausflug denn eine Siedlung wirkt. Auch bei den Masken gilt es Abstriche zu machen. Jene von Caesar sieht zwar wieder einmal absolut phantastisch aus, aber bei den meisten der anderen Affenmasken fehlt der Bewegungsspielraum. Vor allem die Masken der Gorillas wirken fast völlig starr, was sich vor allem bei General Aldo rächt, vermag es Claude Akins doch nicht, abseits seiner Stimme die Emotionen seiner Figur zu vermitteln. Das wirkte teilweise schon fast wie eine billige, völlig starre Halloween-Maske. Auch die unterirdischen Mutanten sind kein Vergleich zu jenen aus "Rückkehr zum Planet der Affen". Nun weiß ich natürlich, dass zwischen beiden Filmen was die Chronologie der Ereignisse betrifft mehrere Jahrhunderte liegen; die Menschen hier sollten daher wohl die Vorfahren bzw. die erste Vorstufe der degenerierten Menschheit der Zukunft darstellen; aber wenn auf ihrem Gesicht als Folge der Radioaktivität gerade mal kleinere Narben oder ähnliches zu sehen ist, wirkt es eher unfreiwillig komisch, und verfehlt die gewünschte Wirkung fast völlig. Da wäre es ja besser gewesen, sich das von vornherein zu schenken. Ein weiterer wesentlicher Schachpunkt ist für mich der viel zu aufdringliche, unharmonische und teils irritierende Soundtrack von Leonard Rosenman. Ich zähle mich generell nicht zu den Fans seiner Arbeit – nicht zuletzt ist sein Score zu "Zurück in die Gegenwart" mein mit Abstand unliebster unter den "Star Trek"-Filmen – und seine Musik zu "Schlacht um den Planet der Affen" hat mich in dieser Meinung leider wieder einmal nur bestätigt. Absolut nicht mein Geschmack.

Szenenbild. Weitere Kritikpunkte: So nett es grundsätzlich auch ist, dass zu Beginn die Ereignisse der letzten beiden Filme der Reihe noch einmal aufgerollt werden, aber die Rückblende ging entschieden zu lang. Teilweise hatte ich das Gefühl, es geht ihnen in erster Linie darum, die Laufzeit des Films zu strecken. Auch damit, dass man den Ton gänzlich ausblendet und nur Rosenmans Musik sprechen lässt, hat man sich hier in meinen Ohren keinen Gefallen getan. Sehr kritisch sehe ich auch die zeitliche Einordnung dieses Sequels "Schlacht um den Planet der Affen" soll nur rund 10 Jahre nach "Eroberung" spielen, aber auf einmal können alle Affen, nicht nur Caesar, sprechen. Das erschien mir doch etwas unplausibel. Etwas seltsam auch, wie sich Caesar, Virgil und Macdonald zuerst Waffen abholen, und beim Kampf gegen die unterirdischen Mutanten dann erst recht nur Nebelgranaten, einen Wasserschlauch etc. einsetzen. Die Message, die diese Szenen vermitteln sollen, ist klar: Das sind die Guten, weshalb sie natürlich auf den Einsatz von Schusswaffen verzichten. Und einige Szenen – u.a. "Stop! Stop! Caesar forbids you!" als die Gorillas die Waffen stehlen, oder auch die tränende Statue am Ende; WTF? – wirkten unfreiwillig komisch.

Dennoch haben mir zumindest Teilaspekte des Films ganz gut gefallen. So war der Ausflug in die Ruinen von Los Angeles durchaus atmosphärisch umgesetzt. Mir gefiel auch der Leitspruch des Films, Affe tötet niemals Affe, sehr gut. Einerseits aufgrund der Aussage, andererseits, weil es ein entscheidender Plotpunkt des Films ist, als sich am Ende zeigt, dass auch diese Regel nicht absolut ist, und die Affen was das betrifft um nichts besser sind als die Menschen. Denn zuerst tötet Aldo Caesars Sohn Cornelius, und am Ende rächt sich dieser, in dem er Aldo in den Tod stürzen lässt. Damit bricht just Anführer Caesar ihr heiligstes Gesetz, und aus "Affe tötet niemals Affe" wird "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Hierin lässt sich einiges an interessantem Subtext zum Aufbau einer Zivilisation herauslesen. Der Tod von seinem Sohn war generell eine gelungene schockierende Wendung, die ich als eine der größten Stärken des Films klassifizieren würde. Selbst heutzutage gilt es noch als ungeschriebenes Gesetz in Hollywood, dass Kinder nicht sterben dürfen. Insofern fand ich das erfrischend, und die entsprechenden Szenen auch sehr berührend. Für letzteres ist in erster Linie Roddy McDowall verantwortlich, der neuerlich eine phantastische Leistung zeigt, und dem es einerseits wunderbar gelingt, die Gefühle seiner Figur jederzeit unter der Maske hervorblitzen zu lassen, und andererseits, auch wirklich den Eindruck eines intelligenten Affen zu vermitteln, statt eines Menschen im Affenkostüm (wie es beim überwiegenden Teil der restlichen Besetzung der Fall ist). Und auch einzelne Ideen, wie z.B. dass die Menschen zu den Affen nicht mehr "Nein!" sagen dürfen – jenes Wort, mit dem sich die Affen ihre Freiheit erzwungen haben, fand ich interessant.

Szenenbild. Last but not least gefällt mir auch das Ende sehr gut. Nach dem Zeitsprung von Zira und Cornelius in Teil 3 fragte wohl nicht nur ich mich, ob es sich hier um ein Henne-Ei-Problem handelt (mit anderen Worten: Die Ereignisse aus dem ersten Film, mit der Revolte der Affen usw., damit erst ausgelöst werden), sondern damit eine neue, alternative Zeitlinie ausgelöst wurde. Das Ende ist zwar nicht definitiv und lässt dem Zuschauer Interpretationsspielraum, zumindest ich habe es aber so verstanden, dass wir uns nun in einer neuen Zeitlinie befinden, und damit die Apokalypse aus "Rückkehr zum Planet der Affen" verhindert werden könnte. Dafür spricht u.a., das laut Cornelius ursprünglich Aldo der erste Affe war, der sich gegen die Menschen aufgelehnt hat – nun ist es Caesar. Zudem zeigen die Szenen mit dem Lawgiver, die rund 700 Jahre in der Zukunft angesiedelt sind, dass sowohl Affen als auch Menschen gelehrt werden; auch dies spricht eher für eine Zivilisation, in der Gleichberechtigung herrscht, im Gegensatz zur aus den ersten beiden Filmen bekannten Unterdrückung der (unintelligenten, der Sprache nicht mehr mächtigen) Menschen durch die Affen. Damit verschafft man der Reihe einen hoffnungsfrohen Abschied – lässt die Frage aber ausreichend offen, um auch jene, die den apokalyptischen Ausgang vorziehen würden, nicht vor den Kopf zu stoßen. Das fand ich wirklich gut gemacht.

Fazit: An "Schlacht um den Planet der Affen" können mir in erster Linie einzelne Ideen, Momente und Elemente gefallen, wie z.B. die mögliche Interpretation des Endes, die Wendung rund um Caesars Sohn Cornelius, oder Roddy McDowalls wieder einmal phantastische schauspielerische Leistung, die auch von der Maske wieder einmal perfekt unterstützt wird. Der Rest des Films ist aber leider eher dürftig. Es fehlte offensichtlich an allen Ecken und Enden an Geld, worunter ganz besonders die titelspendende Schlacht am Ende leidet; wobei sich das mickrige Budget leider den ganzen Film über immer wieder bemerkbar macht, wie z.B. bei den starren, ausdruckslosen Masken der Gorillas. Auch mit der Filmmusik von Leonard Rosenman wurde ich nicht richtig warm. Einiges, wie z.B. dass nur 10 Jahre nach "Eroberung vom Planet der Affen" scheinbar auf einmal alle Affen sprechen können, wirkt unplausibel. Und dann gibt es da noch die eine oder andere unfreiwillig komische Szene, die den Film zusätzlich torpediert, wobei vor allem die tränende Statue am Ende für Kopfschütteln sorgt. Insgesamt beschert man der Original-"Planet der Affen"-Reihe damit einen Abschluss, der im Vergleich zum ersten Film sehr unwürdig erscheint, sich allerdings durchaus auf dem Niveau der allesamt enttäuschenden Fortsetzungen bewegt.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!

Weiterführende Links:
"Planet der Affen: Revolution" - SPECiAL





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden