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True Detective - 1x08: Form und Leere Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Form and Void
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. März 2014
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Nic Pizzolatto
Regie: Cary Joji Fukunaga
Besetzung: Matthew McConaughey als Rustin "Rust" Cohle, Woody Harrelson als Martin Hart, Michelle Monaghan als Maggie Hart, Michael Potts als Detective Maynard Gilbough, Tory Kittles als Detective Thomas Papania, Glenn Fleshler als Errol, Michael Harney als Steve Geraci, Kurt Krause als Chad, Johnny McPhail als Robert Doumain, Terry Moore als Lilly Hill u.a.

Kurzinhalt: Rust und Martin verhören den ehemaligen Deputy, und zwingen ihn mit dem Videoband der Vergewaltigung von Marie Fontenot zu einer Aussage. Ihm zufolge war der damalige Sheriff, Childress, für das Abwürgen der Ermittlungen nach ihrem Verschwinden verantwortlich. Als sie sämtliches Beweismaterial noch einmal in Ruhe durchforsten, wundert sich Martin Hart erneut über die Zeichnung jenes "Spaghetti-Monsters", von dem ein junges Mädchen anno 1995 behauptet hat, er hätte sie durch den Wald verfolgt – wurde dieses doch mit grünen Ohren gezeichnet. Was, wenn es sich dabei um Farbe handelte? Bei der Durchsicht der Photos finden sie schließlich eines, dass genau in dieser Zeit grün gestrichen wurde. Die damalige Besitzerin ist glücklicherweise noch am Leben, und kann sich an die Firma erinnern, die den Auftrag ausgeführt hat: "Childress und Söhne". Martin und Rust sind davon überzeugt, dem wahren Schuldigen endlich auf der Spur zu sein. Doch da ihnen die Polizei keinen Glauben schenkt und nach wie vor davon überzeugt ist, dass Rust für die Morde verantwortlich ist, ziehen die beiden auf eigene Faust los, um den Mann mit dem Narbengesicht zu stellen…

Review: Episodenbild (c) HBO Im Review zur letzten Folge schrieb ich, dass wir den Kerl am Ende bislang nicht gesehen hätten. Das war natürlich ein Irrtum. Als ich ihn bei der Schule war fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das ist der Kerl auf dem Rasenmäher aus "The Locked Room". Damit haben wir zwar eine Auflösung, die zwar ein bisschen in die Richtung meiner Kritik aus "Haunted Houses" geht – von wegen am Ende ist es jene Person, an der die Ermittler kurz mal vorbeigegangen sind – da ich "True Detective" jedoch nicht als klassisches Whodunit empfand, eher die Ermittler als den Kriminalfall im Zentrum sah, und man uns auch nicht mit zahlreichen roten Heringen in die Irre führen wollte, nur um dann diese überraschende Auflösung in letzter Sekunde aus dem Hut zu zaubern, sehe ich es in diesem Fall nicht so kritisch. Jedenfalls… nachdem man uns sieben Episoden lang über die Identität des Killers im Unklaren gelassen hat, schöpfte Nic Pizzolatto hier nun aus den Vollen, und präsentierte uns einen minutenlangen Einstieg mit dem narbengesichtigen Mann, der uns so ziemlich alles vermittelte, was wir über ihn wissen müssen. Es ist eine ungemein trostlose, düstere Szene, welche die Weichen für den anstehenden Showdown legt.

Wie in meinem Review zu "After You've Gone" geschrieben: Auch wenn Rust der analytischere von Beiden sein mag, sah ich es dennoch schon immer so, dass dieser Fall nur von beiden gemeinsam gelöst werden konnte, da auch Martin immer wieder seinen Teil geleistet hat – gerade auch wenn es darum ging, Informationen von Zeugen zu gewinnen. Nic Pizzolatto fürchtete aber wohl, das manchen dies als Beitrag zu den Ermittlungen zu wenig sein könnte – weshalb Martin in "Form and Void" nun den entscheidenden Hinweis auf den Täter finden darf, mit den grünen Ohren und dem grün gestrichenen Haus. Es ist gerade noch obskur genug, dass man sich nicht fragen muss, warum Rust und Martin darauf nicht schon 1995 oder 2002 gekommen sind. Danach geht es Schlag auf Schlag. Nachdem man sich nun sieben Episoden Zeit gelassen hat, dauert es nur mehr eine knappe Viertelstunde, ehe man bei Errol Childress auf der Matte steht. Der nachfolgende Showdown wird dem 7-1/2 Episoden geleisteten Aufbau dabei absolut gerecht. Neben der wieder einmal phantastischen Inszenierung, die bei der Verfolgung durch Rust eine enorme Spannung aufbaut, ist hier insbesondere auch das Produktionsdesign zu loben. Schon allein das Haus von Errol ist ungemein trostlos, und voller Requisiten und Setdekorationen. Aber auch der Irrgarten war phantastisch designt und umgesetzt, mit den Ranken, den Kleidern der Opfer, und so weiter. Jedenfalls baute man hier eine dichte Atmosphäre auf, die vom Anthologie-Charakter der Serie begünstigt wurde – war doch schon vor dem Staffelstart bekannt, dass es in Season zwei um ein neues Ermittlerduo gehen würde, was die Tür für einen allfälligen Tod von Rust oder Martin sperrangelweit offen hielt.

Episodenbild (c) HBO Angesichts dessen könnte man den positiven Ausgang des Geschehens kritisieren – zumal die Wunde die Errol Rust verpasst hat nicht ohne war. Generell war der Showdown im Vergleich zur sehr bodenständigen Serie zuvor doch vergleichsweise überzogen. Die Szene als Martin zu Rust kriecht und seine Wunde zuhält sowie der Ausklang im und außerhalb vom Krankenhaus haben aber zumindest mich mehr als ausreichend dafür entschädigt. Generell gefällt mir, wie die beiden trotz all ihrer Konflikte über die Jahre nun letztendlich doch noch "zueinandergefunden haben". Im Krankenhaus am Ende machen sie den Eindruck alter, langjähriger Freunde; so als wäre aufgrund der Ereignisse und des gemeinsam durchlebten ein starkes, tiefgehendes Band zwischen ihnen entstanden. Zugleich gibt es trotz aller Freude zumindest auch eine kleine Gewitterwolke am ansonsten klaren Himmel – denn Senator Tuttle kommt davon. Und doch können Rust und Martin am Ende zufrieden in die Sterne schauen, und die wirklich gute erste Staffel von "True Detective" mit einer weiteren bzw. letzten philosophischen Diskussion, wie zumindest in Season 1 typisch waren, ausklingen lassen.

Fazit: Zwar bleibt "The Secret Fate of All Life" für mich die Sternstunde der ersten "True Detective"-Staffel, dennoch bescherten Drehbuchautor Nic Pizzolatto und Regisseur Cary Joji Fukunaga der 1. Season mit "Form and Void" einen gelungenen, packenden, dramatischen und würdigen Ausklang. Vor allem die zweite Episodenhälfte stach hierbei hervor, mit dem packenden und grandios inszenierten Showdown im – phantastisch designten – Irrgarten, wo die Episode mit mehreren denkwürdigen Bildern und Einstellungen aufwarten konnte, und so viel Spannung verströmte wie seit dem Überfall auf das Drogenversteck in "Who Goes There" nicht mehr. Aber auch das Ende im bzw. vor dem Krankenhaus war phantastisch, und hatte auch wieder eine für die erste Staffel so typische, nette philosophische Diskussion zu bieten. Davon abgesehen profitierte diese Episode – wie die komplette Season – aber natürlich wieder in erster Linie vom phantastischen Schauspiel von Matthew McConaughey und Woody Harrelson, bzw. besonders auch ihrem Zusammenspiel und der Dynamik zwischen ihren Figuren. Ein wenig schade ist es ja schon, dass wir den beiden nun Lebewohl sagen müssen – zugleich bin ich aber auch schon wahnsinnig darauf gespannt, was Nic Pizzolatto mit uns in der zweiten "True Detective"-Miniserie vor hat, und welche Ermittler dort dann auf uns warten.


Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 HBO)




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