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True Detective - 1x03: Der verschlossene Raum Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Locked Room
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 26. Januar 2014
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Nic Pizzolatto
Regie: Cary Joji Fukunaga
Besetzung: Matthew McConaughey als Detective Rustin "Rust" Cohle, Woody Harrelson als Detective Martin Hart, Michelle Monaghan als Maggie Hart, Michael Potts als Detective Maynard Gilbough, Tory Kittles als Detective Thomas Papania, Alexandra Daddario als Lisa Tragnetti, Kevin Dunn als Major Ken Quesada, Clarke Peters als Minister, Jay O. Sanders als Billy Lee Tuttle, Christopher Berry als Danny Fontenot, Brad Carter als Charlie Lange, Joe Chrest als Detective Demma u.a.

Kurzinhalt: Hart und Cohle verhören einen wandernden Prediger, wirklich konkrete Hinweise auf den Mörder von Dora Kelly Lange ergeben sich dadurch jedoch nicht. Hart versucht, sich wieder mit seiner Frau zu versöhnen, und reagiert sehr eifersüchtig, als er Cohle plötzlich in seinem Haus vorfindet. Auch seine Geliebte ist vor seiner Eifersucht nicht gefeit. Bei einem Doppel-Date mit seiner Frau, Cohle und einer gemeinsamen Freundin sieht er zufällig, wie sich Lisa mit einem anderen Mann trifft – und stattet ihr zu Hause schließlich einen Besuch ab. Cohle stürzt sich indes weiterhin in den Fall, und gräbt immer mehr frühere Morde aus, in der Hoffnung, Verbindungen zum aktuellen Mordfall zu finden. Mit Erfolg: Der Tod von Rianne Olivier, der als Unfalltod eingestuft wurde, zeigt gewisse Ähnlichkeiten mit dem Mord an Dora Lange. Als man Riannes Großvater befragt, führt sie dies auf die erste heiße Spur auf ihrer Suche nach Doras Mörder…

Review: Episodenbild (c) HBO "The Locked Room" hat mich von den bisherigen "True Detective"-Folgen am wenigsten überzeugt. Die erste Folge überzeugte vor allem mit der Vorstellung dieser interessanten, vielschichten Figuren, und ihrer ganz besonderen Dynamik zueinander. In der zweiten Folge wurde dies dann einerseits mit einigen wundervollen Charaktermomenten fortgesetzt, zugleich nahm aber auch der Fall schön langsam etwas Fahrt auf. In "The Locked Room" rückt dieser nun die längste Zeit wieder in den Hintergrund – und kaum gewinnt die diesbezügliche Handlung an Spannung und Tempo, ist die Folge auch schon wieder vorbei. Nun gut, dass man sich eher auf die Figuren als auf den Fall konzentriert, ist bei "True Detective" nichts neues, und mal grundsätzlich kein K.O.-Kriterium. Was mir bei "The Locked Room" aber etwas gefehlt hat, waren die wirklich begeisternden Charaktermomente, bzw. auch neue Offenbarungen und/oder Erkenntnisse über die Figuren. Vieles war in erster Linie dazu da, das in den ersten beiden Folgen präsentierte Bild weiter zu festigen – das sorgte zwar ebenfalls für die eine oder andere gelungene Szene, aber irgendwie haben mir halt die neuen, interessanten Facetten und die "Aha"-Momente gefehlt.

Nehmt zum Beispiel die ganze Geschichte rund um Rust und seine Geliebte. Dass er eifersüchtig ist wenn sie sich mit anderen Männern trifft, und sie am liebsten in ihre Wohnung einsperren würde um sie besser kontrollieren zu können (und nicht etwa damit sie vor dem Killer sicher ist, der sich herumtreibt, wie er in "Seeing Things" gesagt hat; was eine leicht durchschaubare Ausrede war), war bereits nach der letzten Folge klar. Auch Cohles langer Monolog über Religion zu Beginn der Folge war im Prinzip nur eine Fortführung des Dialogs im Auto aus "The Long Bright Dark". Und auch wie Rust seinem Partner droht als er diesen bei sich zu Hause vorfindet (köstlich sein doppeldeutiger Kommentar "I just don't ever want you mowing my lawn"), führt im Prinzip nur ihren laufend im Hintergrund schwelenden Konflikt weiter. Versteht mich nicht falsch: All diese Szenen sind trotzdem nicht schlecht, und können für sich genommen durchaus gefallen. Gerade auch der Dialog zwischen Rust und Lisa in der Bar stach dabei für mich hervor. Und sowohl die nach wie vor phantastischen schauspielerischen Leistungen als auch die hochwertige Inszenierung sorgen dafür, dass nie Langeweile aufkommt, und "The Locked Room" trotz einzelner repetitiver Elemente gefallen kann. Mit anderen Worten: Selbst wenn mir der Inhalt nicht so zusagte, machte es dennoch Spaß, den Schauspielern beim Spielen zuzuschauen, und in den sehr stimmungsvollen Bildern zu schwelgen. Aber etwas ausgewogener hätte das Verhältnis zwischen Verstärkung und Vermittlung von Informationen, den Vorbereiten zukünftiger Entwicklungen und tatsächlicher aktueller Entwicklungen, bzw. auch zwischen den Figuren und dem Fall, aus meiner Sicht halt ruhig sein dürfen.

Episodenbild (c) HBO Erst zum Ende hin dreht "The Locked Room" dann wieder merklich auf. Zuerst die neue Spur, die nachfolgende Befragung des Großvaters des Opfers, und dann die Informationen zu deren Freund Reggie Ledoux, der angesichts seiner Vorgeschichte – und seiner Verbindung zu Charlie – nun wohl als Hauptverdächtiger angesehen werden kann. Als Rust und COhle loseilen, um ihm einen Besuch abzustatten, nehmen Tempo, Spannung und Dramatik merklich zu, was sich auch in der Musik und der ganzen Inszenierung ausdrückt. Zugleich ergänzen sich diese Momente perfekt mit Cohles Aussage beim Verhör 2012, wo er dann auch wieder mit einigen interessanten, dunklen nihilistischen Aussagen aufhorchen lässt (nehmt nur seinen Satz darüber, wie seines Erachtens die Opfer kurz vor dem Tod das Ende herbeigesehnt haben; falls mein Verdacht stimmt und Cohle nicht einfach nur als Zeuge/Informant sondern vielmehr als Verdächtiger vorgeladen wurde, dürfte er sich mit dieser Aussage schön selbst reingeritten haben). Diese gelungene Montage endet schließlich im ersten echten Cliffhanger der Serie, der mich zwar schon gespannt auf die nächste Folge warten lässt, mich zugleich aber doch auch etwas enttäuscht und unbefriedigt zurückgelassen hat.

Fazit: "The Locked Room" bietet immer noch gute Unterhaltung, und besticht vor allem mit einzelnen starken Charaktermomenten, den grandiosen schauspielerischen Leistungen, der hochwertigen Inszenierung, sowie dem packenden Finale. Insgesamt fand ich die dritte Episode aber bislang am schwächsten. Es fehlten mir die ganz großen Höhepunkte, die interessanten Offenbarungen und/oder neue Facetten, die wir von den Figuren kennenlernen. Stattdessen wurde überwiegend nur bereits bekanntes wiedergekäut und dadurch der jeweilige Eindruck verstärkt, bzw. sicherlich auch in eine oder andere zukünftige Entwicklung vorbereitet. Und gerade dann, wenn es spannend wird, ist die Episode leider auch schon wieder vorbei. Etwas ausgewogener hätte das Verhältnis zwischen charakter- und fallorientierten Szenen jedenfalls für meinen Geschmack ruhig sein dürfen. Dennoch bot auch die dritte Episode von "True Detective" wieder überdurchschnittliche Krimi-Unterhaltung, und dank des Cliffhangers sieht man auch der nächsten Folge schon mit großer Vorfreude entgegen.


Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 HBO)




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