Besetzung:
Stefan Krause als Olivaro,
Andreas Schmidt als Skarabäus Toth,
Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis,
Thomas Nicolai als Creeper,
Gordon Piedesack als Bob Dinero,
Herman van Ulzen als Red Jong,
Gertie Honeck als Theresa Angeli,
Tim Sander als Viale Mouthino,
Romanus Fuhrmann als Alexander Darsimokov,
Karim Chamlali als Hassan El-Kali,
Konstantin Graudus als Peter Winkler,
Djuwita Müller als Kim Jong-suk,
Simone Brahmann als Jean Dannet,
Susanne Meikl als Nora Manning,
Kai-Henrik Möller als Xavier Mbato,
K.Dieter Klebsch als Asmodi u.a.
Inhalt:
Nach dem Tod Asmodis muss schnell ein neues Oberhaupt gewählt werden. Dazu lädt der Syndikus Skarabäus Toth die elf verbliebenen Sippenführer der Dämonen in die Burg Devil's Hill nach England ein. Sobald die Versammlung und damit die Wahl um das neue Oberhaupt begonnen hat, verriegelt sich das Schloss auf magische Weise. Erst wenn ein Nachfolger mit den Worten "habemus principem" festgelegt wurde, können die Anwesenden den Ort verlassen. Schon zu Beginn dieser Versammlung sind Spannungen zwischen den Dämonen zu spüren und jeder von ihnen möchte das nächste Oberhaupt werden. Nach heftigen Diskussionen kristallisieren sich zwei Kandidaten für die Nachfolge heraus: Red Jong und Olivaro. Doch bevor die letzte Wahl getroffen werden kann, wird der Vampir Xavier Mbato innerhalb der Schlossmauern ermordet. Unmittelbar darauf verdächtigen sich alle gegenseitig, da sich niemand mehr sicher fühlt. Gefangen im Schloss zieht währenddessen einer der Teilnehmer immer wieder ein Ass aus dem Ärmel und sorgt damit für ungeahnte Überraschungen…
Review:
Anlässlich des zweiten Jubiläums von Dorian Hunter bekommt der Hörer mit "Dorian Hunter 20: Devil's Hill" einen ganz besonderen Ohrenschmaus geliefert, da der Titelheld in den 70 Minuten keinen einzigen Auftritt hat. Auch verzichtet man auf gnadenlose Action und setzt stattdessen auf einen zünftigen Krimi. Die Handlung beginnt zunächst sehr ruhig, was relativ ungewohnt ist im Vergleich zu anderen Folgen. Doch scheinbar können sich auch finstere Kreaturen verschiedenster Art, die in der Regel nur ihren eigenen finsteren Absichten frönen und sich zu weiten Teilen auch untereinander bis auf den Tod nicht leiden können, relativ gesittet in einer Burg versammeln. Dabei erinnert der Ablauf der Wahl zum neuen Oberhaupt der schwarzen Familie sehr stark an die Papstwahl mit dem Unterschied, dass kein schwarzer oder weißer Rauch aus einem Schornstein wehen wird. Ungeachtet dessen steigt die Spannung rapide mit der ersten Leiche im Speisesaal. Von diesem Augenblick an heizt ein hektisches und unglaubwürdiges Ereignis das nächste. Darunter befinden sich nicht nur viele Überraschungen und der Auftritt einer alten jungen Bekannten, sondern auch der eine oder andere trickreiche Mord. Letzteres erfolgt scheinbar nach dem "Ene, mene, muh und raus bist du"-Prinzip, denn Dämon für Dämon wird die Gruppe immer kleiner. Mit schrumpfender Anzahl an Verdächtigen kommt man nicht umhin selbst mit zu rätseln, wer der Mörder ist und was seine Beweggründe sein könnten. Ich für meinen Teil fand die Auflösung doch recht unerwartet, aber taktisch klug gewählt. Denn nur so ist es möglich, die Karten innerhalb der schwarzen Familie neu zu mischen und zu verteilen.
Nicht nur das Genre ist für die 20. Hörspielfolge ungewöhnlich, sondern auch die Vielzahl unbekannter Stimmen. Letztlich haben für diese Folge nur zwei Sprecher der Stammbesetzung eingesprochen, darunter z.B. Stefan Kruse als Olivaro. Von seiner glanzvollen Leistung mal abgesehen, hat mir besonders Herman van Ulzen als Red Jong gefallen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass er mich mit seinem niederländischen Akzent an Herman van Veens Alfred J. Kwak erinnert hat, oder weil er mit seiner Stimme einen relativ ruhigen, nachdenklichen und kalkulierenden Charakter darstellt. In jedem Fall hat er in dieser Folge ein großartiges Schauspiel, Pardon Hörspiel hingelegt, was mich hoffen lässt, dass es noch weitere Folgen mit ihm geben wird. Auf der Seite der Damen hat es mich gefreut Gertie Honeck zu hören. Vielen dürfte ihre Stimme als Captain Janeway vom Raumschiff Voyager bekannt sein. Auch wenn ihr Charakter eher unscheinbar und für die Handlung von geringer Bedeutung ist, imponiert sie mit harten und sarkastischen Sprüchen. Weniger gut gefallen hat mir Thomas Nicolai, der seine Stimme Creeper, dem Butler des Schlosses, geliehen hat. Er wirkt auf mich auch in gedämpften Szenenabschnitten völlig überzogen. Und auch seine Witze sind eher lahm und fanden bei mir keinen Anklang (bis auf eine kleine Bemerkung). Abschließend sei noch angemerkt, dass die verwendete Musik und Geräusche wieder modern und passend eingesetzt wurden. Sie tragen mit blechernden, klirrenden, kratzenden und schlagenden Elektro-Klängen zur Stimmung der 20. Episode der Dorian Hunter-Reihe bei.
Fazit:
Trotz des etwas behäbigen Beginns der Episode handelt es sich um eine spannende und kurzweilige Hörspielfolge, bei der man dazu verleitet wird mitzuraten. Zwar ist der Titelheld in "Dorian Hunter 20: Devil's Hill" nicht mit von der Partie, aber dafür eine große Anzahl anderer interessanter Charaktere, die allesamt in der Zukunft für eine Menge Konfliktmaterial sorgen werden. Man darf also gespannt sein.
Wertung:4.5 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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