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Schattenkrieger Drucken E-Mail
Trashiger, fan-finanzierter Fantasyfilm Kategorie: Filme - Autor: Marcel Wetzel - Datum: Sonntag, 30 Juni 2013
 
 
Schattenkrieger
Originaltitel: The Shadow Cabal
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Arrowstorm Entertainment/Ascot Elite
Regie: John Lyde
Produzenten: U.a. John Lyde, Jason Faller & Kynan Griffin
Drehbuch: Jason Faller & Kynan Griffin
Filmmusik: Panu Aaltio
Kamera: John Radel
Schnitt: Airk Thaughbaer
Genre: Fantasy
DVD-Release Deutschland: 18. Juni 2013
Kinostart USA: 12. August 2012
Laufzeit: 109 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray. DVD
Mit: Danielle Chuchran, Richard McWilliams, Paul D. Hunt, James C. Morris, Eve Mauro, Danny James u.a.



Kurzinhalt: Keltus, Krieger und treuer Folger der Prophetin von Ari-Alla befindet sich auf der Jagd nach der Asche von Amun-Khan, die in die Hände der Schatten gefallen ist. Mit ihr können sie an der Pforte der Unterwelt den Herrn der Toten, Goth Azul, in die Welt holen, der mit einer Armee von Untoten das Land unaufhaltsam seiner Macht unterwerfen und durch die Verbreitung eines Fluchs immer weiter seine Gefolgschaft vergrößern würde. Dabei bekommt Keltus Hilfe von unerwarteter Seite, als er auf die elfische Kopfgeldjägerin Nemyt und den ausgestoßenen Orc-Krieger Kullimon trifft. Zusammen versuchen sie alles, um den anscheinend übermächtigen Gegner zu stoppen und den Weltuntergang zu verhindern…

Review: Bild 1Bevor ich die Blu-ray zu "Schattenkrieger – The Shadow Cabal" in den Händen hielt, hatte ich von der Produktionsfirma "Arrowstorm Entertainment" noch nie etwas gehört, was andererseits nicht unbedingt etwas zu sagen hat. Und auch der schick animierte Menübildschirm, den mir der Fernseher nach dem Einlegen der Blu-ray entgegenwarf bereitete mich nicht auf das vor, was kurze Zeit später über eben diesen flimmern sollte. Wer ohne Vorwissen oder ohne bereits das ein oder andere Review gelesen zu haben, den Film sieht, wird zunächst enttäuscht darüber sein, wie billig doch das Ganze aussieht. Die Schauspieler erreichen in ihrer Leistung bestenfalls gerade so Mittelmaß, die Masken der Orcs könnten aus einem Scherzartikelladen mitgenommen worden sein, und auch die Spezialeffekte sehen aus, als ob sich ein Praktikant einen Nachmittag lang mit den neuesten Filtern in einer Videobearbeitungs-Software wie Adobe Premiere oder Ähnlichem austoben durfte. Hier wäre weniger mehr gewesen. Beschäftigt man sich dann jedoch ein wenig mit dem Namen der Produktionsfirma, dann wird schnell klar, dass es sich bei "Schattenkrieger – The Shadow Cabal" nicht um ein hochprofessionelles Unternehmen handelt. Stattdessen hat sich die Firma auf die Fahnen geschrieben, Filme von Fans für Fans zu produzieren und diese Projekte eben auch von den Fans crowdfunden zu lassen. Dass dann hierbei nicht mehrere Hundert Millionen Dollar für ein solches Unterfangen zur Verfügung stehen sollte jedem klar sein.

Zu dem Portfolio des Unternehmens gehören dabei beispielsweise Kracher wie "Orc Wars" oder "Osombie", in dem ein untoter Bin Laden eine Armee von Zombieterroristen zusammenstellt. Hört sich zwar alles nicht wirklich empfehlenswert an, tatsächlich aber hat "Schattenkrieger" trotz seiner Trashigkeit seinen ganz eigenen, eben trashigen, Charme. Zwar wirken die Charaktere allesamt von den Blockbuster Vorbildern wie "Der Herr der Ringe" abgekupfert, jedoch zeigen Regisseur John Lyde ("Eleventh Hour – Einsatz in letzter Sekunde") und die Autoren Jason Faller ("Stolz und Vorurteil") und Kynan Griffin nicht nur platte Kopien, sondern hauchen den Figuren tatsächlich Leben ein, indem man beispielsweise ganz einfach etwas über deren Hintergrund und ihre Motivation hinter ihren Handlungen erfährt. Außerdem sind die Orcs hier nicht wie in dem großen Vorbild meist hirnlos grunzende Kampftiere, sondern haben nachvollziehbare Gründe zu tun, was sie tun. Und auch das Bild der unnahbaren vornehmen Elfe, wie es aus vielen Filmen bereits bekannt ist, wird hier recht schnell zum Teufel gejagt, als sich Nemyt als Killerin herausstellt, die gerne mal ohne einen wirklichen Grund zu haben kurzen Prozess macht. Hierbei ist auch als weiterer Pluspunkt zu erwähnen, dass die oben bereits erwähnten Schauspieler zwar nur ein Mittelmaß an schauspielerischer Leistung abliefern, dies aber merklich mit Freude tun und mit Spaß an der Sache dabei sind. Etwas, was nicht einmal alle großen Blockbuster von sich behaupten können. Daneben gibt es noch Zwerge und Drachen, eben alles, was in einen zünftigen Fantasyfilm hineingehört.

Bild 2Trotz aller Anstrengung der Beteiligten liegt dem Film leider allzu oft eine unfreiwillige Komik zugrunde, etwa wenn man mal bei den Schwertkämpfen etwas genauer hinguckt oder die Elfin Nemyt (Danielle Chuchran) ungefähr alle zwei Minuten jemand anderem ins Gesicht spuckt. Aber auch das oft geistlose Geseier über Ruhm und Ehre trägt seinen Teil dazu bei, dass beim Zuschauer vor allem zum Ende hin dann doch eher ein Eindruck von "gewollt und nicht gekonnt" überwiegt. Technisch ist die Blu-ray einwandfrei, was heißen soll, dass sowohl die Qualität des Filmmaterials, sowie der Surround-Sound zumindest auf meiner 5.1 Anlage keinen Grund zur Beanstandung geben. Was ich allerdings überhaupt nicht mag, ist, eine ellenlange Reihe von Filmtrailern gezeigt zu bekommen, wenn ich einen Film einlege, die nicht abzubrechen ist. Mag sein, dass das bei vielen Blu-rays inzwischen gang und gäbe ist, mich persönlich nervt das wirklich extrem. Ebenso bin ich nicht ganz zufrieden mit den enthaltenen Extras. Hier kann man sich zwar sowohl Outtakes als auch die Kampfübungen der Darsteller, teilweise im eigenen Wohnzimmer, ebenso anschauen, wie die Entwicklung einer Szene am Computer. Allerdings hätte ich mir persönlich etwas mehr Informationen gewünscht, welche die Seite der Produktion oder des Sammelns der finanziellen Mittel näher beleuchten, da dies aufgrund des crowdfunding hier ja gänzlich anders abgelaufen ist als bei üblichen Filmproduktionen.

Fazit: Bei "Schattenkrieger – The Shadow Cabal" handelt es sich kurz gesagt um einen absolut trashigen Fantasy-Film, der die großen Vorbilder wie "Der Herr der Ringe" zwar kopiert, aber dann doch genug eigene Ideen mitbringt, um den Zuschauer nicht zu langweilen. Dabei handelt es sich keineswegs um einen tollen Film, in dessen Fantasiewelt man sich verlieren könnte oder den man unbedingt öfter als einmal schauen wollen würde. Wer allerdings Fantasy mag und für den es nicht immer die großen CGI-Effekte sein müssen, der kann mit diesem Film durchaus seine unterhaltsamen 100 Minuten haben.

Wertung:4 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2013 Ascot Elite)


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