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End of Days - Nacht ohne Morgen Drucken E-Mail
Düsterer okkulter Horror/Action-Thriller Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 Februar 2013
 
Schwarzenegger

End of Days - Nacht ohne Morgen
(End of Days, USA 1999)
 
End of Days - Nacht ohne Morgen
Bewertung:
Studio/Verleih: Beacon Pictures/Universal Pictures
Regie: Peter Hyams
Produzenten: U.a. Armyan Bernstein & Bill Borden
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Filmmusik: John Debney
Kamera: Peter Hyams
Schnitt: Jeff Gullo & Steven Kemper
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: 02. Dezember 1999
Kinostart USA: 24. November 1999
Laufzeit: 121 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD, Soundtrack
Mit: Arnold Schwarzenegger, Gabriel Byrne, Robin Tunney, Kevin Pollak, CCH Pounder, Derrick O'Connor, David Weisenberg, Rainer Judd, Miriam Margolyes, Udo Kier u.a.


Kurzinhalt: Kurz vor der Jahrtausendwende steigt Satan aus der Hölle empor, und nimmt den Körper eines Geschäftsmannes in Besitz. Er begibt sich auf die Suche nach Christine York, seiner auserkorenen Frau. Wenn er mit ihr in der letzten Stunde des alten Jahrtausends ein Kind zeugt, wird er in den nächsten tausend Jahren über die Erde herrschen. Eben deshalb hat der Vatikan Vertreter eines geheimen Ordens ausgeschickt, die Christine aufspüren und töten sollen. Eben diesen kommt jedoch der Ex-Cop Jericho Cane in die Quere. Er ist davon überzeugt, dass es noch einen anderen Weg geben muss, die Menschheit zu retten – ohne dafür Christine zu opfern. Und so stellt sich just jener Mann, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Familie den Glauben an Gott verloren hat, Satan in den Weg…

Review: Arnold tat sich meines Erachtens mit seiner Rolle in 'End of Days' etwas schwer."End of Days" war Arnold Schwarzeneggers Comeback-Film nach seiner ersten (noch vergleichsweise kurzen) Auszeit vom Filmgeschäft – und als solcher eine höchst ungewöhnliche Wahl. Denn statt in einem der beiden Genres zurückzukehren, die ihn weltberühmt gemacht haben – Actionfilme und Komödien – versucht er sich hier zum ersten Mal in einem düsteren, okkulten Endzeit-Thriller (wenn auch zugegebenermaßen mit Action-Einschlag). In seiner ersten Szenen sehen wir Arnold so kaputt, deprimiert und verloren, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben – denkt Jericho Cane da doch offenkundig darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Es ist eine sehr dramatische Rolle, die nicht unbedingt seine großen Stärken nutzt, sondern vielmehr von ihm – just bei seinem Comeback – erfordert, seine schauspielerischen Muskeln mit für ihn doch eher ungewohnten Übungen zu trainieren. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass sich Arnold – wohl weniger wegen der Pause als wegen der Rolle – in "End of Days" ein wenig plagt, und er sich nicht ganz so wohl und/oder so locker fühlt als sonst. Das Ergebnis ist eine Leistung, die ich nicht unbedingt zu seinen besten zählen würde – andererseits haben wir von ihm aber auch schon schlimmeres gesehen.

Den anderen Darstellern ergeht es um einiges besser. Robin Tunney, die man heutzutage vor allem aus den Serien "Prison Break" und "The Mentalist" kennt, ist zwar nur ein weiteres Fräulein in Nöten – und gerade auch für einen Film, der kurz vor der Jahrtausendwende entstanden ist, ist ihre Hilflosigkeit schon ein wenig enttäuschend – macht ihre Sache in dieser Rolle aber durchaus gut. Kevin Pollack ist über weite Strecken des Films für die komödiantische Auflockerung zuständig, darf jedoch zum Ende hin ebenfalls düsterere Pfade beschreiten. Auch er gefällt mir hier durchaus gut. Dennoch gehört der Film für mich zweifelsfrei Gabriel Byrne. Seine Leistung als Satan ist zwar nicht ganz so überragend wie von Al Pacino in "Im Auftrag des Teufels", dennoch zeigt er mit Abstand die auffälligste schauspielerische Leistung, und drückt dem Film seinen Stempel auf. In weiteren Nebenrollen sind u.a. noch Udo Kier, Rod Steiger und CCH Pounder zu sehen, wobei vor allem letztere als zombie-mäßige Satansgehilfin die längste Zeit über verschwendet wird. Was ebenfalls überwiegend überzeugen kann, ist die Regie von Peter Hyams. Zwar finde ich, dass er an "2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen" nie wieder herangekommen ist, dennoch inszeniert er auch "End of Days" wieder mit sicherer Hand, und trägt mit seinen dunklen Bildern viel zur düsteren, apokalyptischen Stimmung des Films bei. Die größte Stärke des Films liegt aber in bestimmten Einzelszenen, wobei für mich vor allem das Gespräch zwischen dem Teufel und Jericho Cane in dessen Wohnung hervorsticht. Wie er versucht, ihn hier zu verführen, in dem er ihm verspricht, ihm seine Familie wieder zurückzugeben, war wirklich diabolisch. Überhaupt war es durchaus tragisch und ansatzweise berührend, den Tod von Canes Familie mitzuerleben. In dieser Szene war auch Schwarzenegger voll da, und überzeugte mit seiner Leistung.

Auch über 10 Jahre später weiß ich noch nicht, was ich vom Showdown in der Kirche halten soll.Etwas, bezüglich dessen ich nach wie vor gespalten bin, ist das Ende. Ich wusste schon damals vor mehr als 10 Jahren, als ich "End of Days" zum ersten Mal gesehen habe, nicht so recht, was ich davon halten soll, und heute geht es mir immer noch genauso. Auf der einen Seite ist es eine mutige Entscheidung, diesen Actionhelden am Ende so verloren und verzweifelt zu zeigen, und wie er seine Waffen niederlegt und Gott um Hilfe bittet. Auch ist bemerkenswert, dass "End of Days" der (bisher?) einzige Film ist, in dem Arnold Schwarzenegger (Achtung, Spoiler!) den cineastischen Heldentod stirbt(Spoiler Ende). Grundsätzlich kann mir das ja recht gut gefallen. Und doch ist der Showdown in der Kirche doch ein bisschen eine Enttäuschung. Das Design des Teufels ist zwar hervorragend, aber gemeinsam mit den Feuer-Szenen zuvor ist dies jener Moment, wo die Verwendung von CGI-Effekten besonders negativ auffällt. Vor allem angesichts der Tatsache, dass man ansonsten überwiegend und soweit als möglich auf praktische Effekte gesetzt hat – wie z.B. beim U-Bahn-Crash, wo offensichtlich "echte" Modelle zum Einsatz kamen – sticht diese Szene unangenehm heraus. Und generell fand ich das Finale doch etwas antiklimaktisch und unspektakulär.

Womit wir auch schon bei den Schwachpunkten angelangt wären. Hier fallen in erster Linie einige logische Schwächen negativ auf. So stellt sich mir unweigerlich die Frage, was der Priester mit seinem Attentat eigentlich bezweckt hat. Man sollte meinen, der Kirche ist bewusst, dass man den Teufel mit solch weltlichen Waffen nicht bezwingen kann. Das erscheint doch etwas konstruiert, um Jericho Cane krampfhaft in die Handlung involvieren und ihn auf die Spur der Verschwörung bringen zu können. Etwas weit hergeholt ist es sicherlich auch, dass sich der Teufel gar so schwer damit tut, an seine Braut zu kommen – angesichts der übernatürlichen Fähigkeiten, die er den kompletten Film über beweist. Gerade auch, warum er Jericho am Leben lässt, will nicht wirklich einleuchten. Bei einem Film über Gott und dem Teufel muss man sich zwar immer damit abfinden, dass Religion eine große Rolle spielt – aber bei "End of Days" war mir die christliche Symbolik (allen voran der wie Jesus am Kreuz hängende Arnie) dann doch etwas zu viel des Guten. An diesen Stellen fand ich "End of Days" teilweise doch unfreiwillig komisch. Apropos unfreiwillig komisch: Die satanischen Teufelsanbeter hören natürlich Punkrock – was denn sonst?! Auch das war ja wieder mal typisch, und ich wusste nicht, ob ich Lachen oder den Kopf schütteln soll. Und trotz der düsteren Grundstimmung mangelte es dem Film insgesamt doch etwas an Spannung. Auch hatte ich das Gefühl, dass man angesichts der Verpflichtung von Schwarzenegger in der Hauptrolle das Gefühl hatte, krampfhaft etwas mehr Action hineinzubringen, was dem Film teilweise einen etwas schizophrenen Eindruck verlieh. Das größte Problem ist aber: Trotz einiger guter Szenen und der düsteren Grundstimmung ist "End of Days" insgesamt nicht spannend und/oder packend genug, um die komplette Laufzeit hinweg gut unterhalten zu können.

Fazit: 'End of Days' ist ein ungewohnt düsterer Film für Arnold Schwarzenegger, und deshalb als Comeback wohl nur bedingt glücklich gewählt."End of Days" ist ein höchst ungewöhnlicher Schwarzenegger-Film, und war als solcher wohl als Comeback nach seiner kurzen Auszeit nur bedingt glücklich gewählt. Grundsätzlich finde ich es ja immer gut und erfreulich, wenn Schauspieler etwas Neues versuchen, und nicht nur immer auf den gewohnten und in der Vergangenheit erfolgreichen Pfaden wandeln. "End of Days" zeigt Arnold in einer höchst ungewohnten Rolle – die ihn jedoch meines Erachtens schauspielerisch teilweise etwas zu überfordern schien. Beim Ende geht es mir dann so wie eigentlich beim ganzen Film: Ich weiß nicht, ob ich den Machern für den Mut den sie hier beweisen gratulieren, oder doch eher enttäuscht sein soll. Jedenfalls gehört "End of Days" – trotz seines Comebacks – meines Erachtens nicht Schwarzenegger, sondern vielmehr Gabriel Byrne, der dem Film seinen Stempel aufdrückt. Regisseur Peter Hyams inszeniert mit sicherer Hand und verleiht dem Film eine angenehm düstere und dichte Grundstimmung, vermag es aber leider nicht, die Spannung über die Laufzeit hinweg aufrecht zu erhalten. Auch auf die teilweise doch etwas übertrieben wirkende christliche Symbolik hätte ich gut und gerne verzichten können. Insgesamt ist "End of Days" zwar sicher kein schlechter Film, aber als Rückkehr eines der größten Actionhelden aller Zeiten nach kurzer Leinwand-Abstinenz doch eher enttäuschend.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)


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Weiterführende Links:
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