Mit: Jennifer Lawrence, Max Thieriot, Elizabeth Shue, Gil Bellows, Nolan Gerald Funk, Eva Link u.a.
Kurzinhalt:
Nach ihrer Scheidung zieht Sarah mit ihrer Tochter Elissa in ein neues Haus, am Rande einer Kleinstadt. Ein wahres Traumhaus, das sie sich nur leisten können, weil sich Jahre zuvor auf dem Nachbargrundstück Tragisches ereignet hat. Ein kleines Mädchen soll dort seine Eltern umgebracht haben und dann spurlos verschwunden sein. Einzig der Sohn der Familie, Ryan, lebt noch dort und versucht das Haus in Schuss zu bringen. Elissa hatte laut ihrer Mutter schon immer ein Herz für schwierige Fälle und verliebt sich in den von den anderen Ortsansässigen gemiedenen Ryan. Je näher sie ihm kommt, desto mehr mysteriöse Einzelheiten über die Vergangenheit werden offenbahrt und es beginnt gefährlich zu werden…
Review:
Die gespenstische Grundstimmung verfliegt sehr schnell, denn das was mehr oder weniger als Grusel- oder Horror-Film verkauft wird entpuppt sich als Familiendrama. Auch die Bezeichnung Psycho-Thriller wird "House at the End of the Street" nur in Teilen gerecht. Die Erwartungshaltung, mit der ich den Film betrat, unterschied sich also gravierend von dem, was ich dann zu sehen bekam. Tatsächlich verfängt sich der Film in dem übertrieben klischeehaften Tochter-Mutter-Verhältnis von Elissa (Jennifer Lawrence, "Die Tribute von Panem") und Sarah (Elisabeth Shue, "Leaving Las Vegas"), dass Sarah versucht neu aufzubauen. Doch Elissa, die sich bisher oft um alles selber kümmern musste, nimmt ihrer Mutter die recht plötzliche Wandlung zur redlichen und treusorgenden Mutter nicht ab. Es hilft auch nicht, dass Sarah ihr den Umgang mit Ryan mehr oder weniger verbietet, im Gegenteil, da ist sie typisch Teenager und hat ihren eigenen Kopf. Über den Thriller-Aspekt kann man tatsächlich kaum ein Wort verlieren, ohne den einzigen "ach so ist das"-Moment des Films aufzulösen.
Ryan (Max Thieriot, "Chloe") fängt an sich in Elissas Gegenwart zu öffnen und scheint bereit zu sein, für sie sein Einsiedlerdasein aufzugeben. Die restliche Dorfjugend ist aber wenig davon begeistert, dass er Elissas Date ist und vergreift sich irgendwann an seinem Wagen. Der vorprogrammierte Rückschlag löst dann den Rest des Films aus und offenbart die Wahrheit hinter den Geschehnissen in der Vergangenheit. Das zieht sich alles so dermaßen hin, in der ersten Stunde, passiert einfach nicht besonders viel und als dann etwas passiert ist es eben auch nicht sehr schockierend. Jedenfalls ist es sehr weit davon entfernt Horror zu sein. Jennifer Lawrence bemüht sich redlich ihre Figur nicht allzu blass dastehen zu lassen, aber im Grunde spielt sie auch nur eine Teenagerin, die keinen Bock auf Muttis Bullshit hat und sich den am wenigsten offensichtlichen Jungen am Ort aussucht. Max Thieriot hat den gequälten, verschlossenen Charakter gut drauf, darf dank Drehbuch aber trotzdem dämlich sein. Der Rest der Besetzung ist noch weniger wichtig. Parallel zu der Geschichte um Elissa und Ryan entwickelt sich nämlich noch so etwas wie die ersten Anzeichen von Nähe zwischen Elisabeth Shues Sarah und dem ortsansässigen Sheriff Weaver, gespielt von Gil Bellows (zuletzt in der Serie "Vegas" zu sehen), mit dem sie ihre elterlichen Erziehungsversuche bespricht und die eigene Einsamkeit zu bekämpfen gedenkt.
"House at the End of the Street" ist mit seinen 100 Minuten zwar nicht sehr lang, aber trotzdem streckenweise langweilig. Das bisschen Action ist schon okay, aber das ständige leidend Gucken und das künstliche Drama zwischen allen sind geradezu ermüdend. Derzeit sind weit bessere Filme im Kino, bei denen sich nicht das Gefühl einstellt Lebenszeit verschwendet zu haben. Der unbekannte Regisseur Mark Tonderai schafft es in meinen Augen nicht, die für einen Thriller nötige Spannung aufzubauen ohne allzu offensichtlich seine Wendungen vorwegzunehmen und die sehr reduzierte Haupt-Besetzung schränkt die mögliche Anzahl von Handlungen eben sehr stark ein. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten, wie sich alles auflöst und beide sind creepy.
Fazit:
"House at the End of the Street" schafft es nicht, durch seine Charaktere und/oder eine bedrohliche Stimmung in den Bann zu ziehen und so ist es am Ende leider so, dass die Frage nach dem Warum kaum noch interessiert. Da hätten genauso gut Aliens involviert sein können, es würde keinen großen Unterschied machen (Spoiler: keine Aliens). Die Geschichte ist einfach zu linear erzählt - es gibt keine falschen Fährten auf die das Publikum geführt wird und langhaarige blasse Mädchen im Nachthemd sind einfach overdone.