Mit: Stephan Luca, Marleen Lohse, Anna Thalbach, Armin Rohde, Tetje Mierendorf, Corinna Harfouch, Felicitas Woll, Michael Kessler, Janin Reinhardt u.a.
Kurzinhalt:
Der Werbefachmann und Frauenschwarm Tom hat eine eiserne Regel: Pro Frau dreimal Sex und dann ist Schluss. Doch dann tritt die neue Agenturmitarbeiterin Elisa in sein Leben, die nicht auf seine altbewährte Aufreißermasche abfahren will. Tom ist verwirrt und so beginnt eine ganz eigene Beziehungsgeschichte, in der Tom seine Prinzipien zu vernachlässigen droht…
Review:
Torsten Wacker ("Süperseks") wagt sich an die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Mia Morgowski aus dem Jahr 2008 und reiht sich damit in die üblichen deutschen Kinokomödien der letzten Jahre, wie z.B. "Vollidiot" oder "Männerherzen", ein. Dabei liest sich die Besetzungsliste wie die Showparade der deutschen Film- und Fernsehprominenz, zu nennen sind hier unter anderen Armin Rohde ("Keinohrhasen", "Nachtschicht"), Corinna Harfouch ("Elementarteilchen", "Solo für Klarinette"), Michael Kessler ("Tell", "Switch") oder Janin Reinhardt ("Flaschendrehen"). Potential für eine amüsante Komödie sollte zumindest in dieser Hinsicht vorhanden sein. Leider rangiert die Qualität dieser Koproduktion von Kinowelt und ZDF eher auf Höhe eines Sat1 Filmfilms unter der Woche. Im gesamten Film trifft man ausschließlich auf typische Klischeecharaktere. Allen voran Tom Moreno (Stephan Luca). Tom ist ein Werbefachmann, Macho und Frauenschwarm, dessen Lebensmotto aus "Dreimal Sex, dann ist Schluss." besteht. Alles andere ist eine Beziehung und das möchte man als Frauenheld natürlich vermeiden. Dann wäre da noch der Videospiele-Nerd Luke (Johannes Allmayer), der immer neben sich zu stehen scheint und keine Frau abbekommt, der brave Familienvater Vince (Oliver Fleischer), der Chef Rolf (Armin Rohde), die Möchtegern-Domina und Geschäftspartnerin Lydia (Janin Reinhardt), die beste Kumpelfreundin Paule (Anna Thalbach) oder Toms sexbesessene Mutter Theresa (Corinna Harfouch). Die Aufzählung ließe sich noch weiter führen, wird dem Leser an dieser Stelle aber erspart.
Auch die schauspielerische Leistung der Beteiligten hält sich in sehr engen Grenzen. Positiv hervorzuheben ist lediglich Anna Thalbach, die Paule recht überzeugend rüberbringt. Im harten Gegensatz dazu steht Stephan Luca, der in seiner Rolle ganze zwei Gesichtsausdrücke zu beherrschen scheint: Doof gucken und halbdebil in die Kamera grinsen. Ob die nicht vorhandene Charaktertiefe gewollt war oder nicht ist dabei unerheblich, es macht einfach keinen Spaß dem Treiben auf der Leinwand zuzuschauen, da zudem auch keiner der meist flachen Witze beim Publikum wirklich zu zünden vermag. Zur Story bleibt ebenfalls nur zu sagen, alles schon mal da gewesen, alles schon mal gesehen. Ein Macho, der die Eine trifft, für die er letztendlich alle seine Prinzipien über Bord wirft, sich vom Frauenvernascher zum treuen Freund wandelt und sich mit ihr in eine Beziehung stürzt. Könnte zwar auch beim 1001. Mal unterhaltsam sein, ist es aber nicht.
Fazit:
"Kein Sex ist auch keine Lösung" - kein Film wäre hingegen eine Erlösung gewesen. Zuschauer, die schöne Zeitraffervideos sowie Architekturfotografie mögen haben bei diesem Film zumindest etwas, worauf sie sich freuen können. Die Aufnahmen von Hamburg sind sehr schön gemacht. Ansonsten bleibt nur, vor dieser Verschwendung von ca. 109 Minuten Lebenszeit zu warnen. Wer gerne mal wieder eine amüsante deutsche Komödie sehen möchte und noch ein wenig warten kann, der sollte sich den Eintritt für das Kinoticket sparen. Am 15. Dezember läuft "Rubbeldiekatz" an, der sehr viel mehr als ein oder zwei Lacher zu bieten hat.