Snow White and the Huntsman
Guter Fantasyfilm mit einem großen Schwachpunkt Kategorie: Filme - Autor: Marcel Wetzel - Datum: Donnerstag, 31 Mai 2012
 
Snow White and the Huntsman
(Snow White and the Huntsman, USA 2012)
 
Snow White and the Huntsman
Bewertung:
Studio/Verleih: Roth Films/Universal Pictures
Regie: Rupert Sanders
Produzenten: U.a. Sam Mercer, Palak Patel & Joe Roth
Drehbuch: Evan Daugherty, John Lee Hancock & Hossein Amini
Filmmusik: James Newton Howard
Kamera: Greig Fraser
Schnitt: Conrad Buff IV & Neil Smith
Genre: Fantasy
Kinostart Deutschland: 31. Mai 2012
Kinostart USA: 01. Juni 2012
Laufzeit: 127 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Kirsten Stewart, Charlize Theron, Chris Hemsworth, Sam Claflin, Sam Spruell, Ian McShane, Bob Hoskins, Ray Winstone, Nick Frost, Eddie Marsan, Johnny Harris, Toby Jones u.a.


Kurzinhalt: Snow White auf ihrer Reise durchs Fantasy-Land…Die böse Königin Ravenna hasst ihre Stieftochter Snow White und möchte sie vernichten. Dennoch braucht sie sie, um ihr Ziel zu erreichen, endlich unsterblich zu werden. Doch kurz bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann, gelingt Snow White die Flucht aus dem Turm, in dem sie seit der Ermordung ihres Vaters gefangengehalten wurde. Aus diesem Grund schickt Ravenna ihr den Jäger Eric hinterher, der sie gefangen nehmen und zurückbringen soll. Als Lohn verspricht sie ihm, seine tote Frau ins Leben zurückzuholen. Relativ bald wird Eric jedoch bewusst, dass dies nur eine weitere Lüge der Königin war, und schlägt sich auf die Seite von Snow White. Gemeinsam machen sie sich daran, die böse Königin zu stürzen…


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Review: "Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land." Diesen Satz kennen wohl die meisten von uns, einige vielleicht sogar noch aus ihrer eigenen Kindheit, als Mama oder Papa eine Gutenachtgeschichte vorgelesen haben. Dabei hat wohl jeder seine ganz eigenen Vorstellungen von Schneewittchen vor dem geistigen Auge und geht mit eigenen, unterschiedlichen Erwartungen an eine Verfilmung von "Schneewittchen" heran. Für die eine Fraktion kam ja vor Kurzem bereits mit "Spieglein Spieglein" eine familienfreundliche Variante der Kindergeschichte auf die Leinwand. Jetzt startet "Snow White and the Huntsman", der sich vor allem an ein erwachseneres Publikum richtet und die altbekannte Story ziemlich auf den Kopf stellt. Die Special Effects und die meist düstere Stimmung während des gesamten Films sind wirklich gut und lassen keine Wünsche offen. Sowohl der immer wieder gezeigte beschleunigte Alterungsprozess der Königin als auch die vielen verschiedenen Orte, an denen sich die Charaktere herumtreiben und bei denen mittels Computern nachgeholfen wurde, ziehen den Zuschauer in ihren Bann, womit wir auch gleich bei den Charakteren wären. Die meisten Schauspieler machen ihren Job mehr als passabel und passen einfach in ihre Rollen.

Charlize Theron verkörpert die böse Königin mit Inbrunst…Charlize Therons Besetzung als böse Königin Ravenna beispielsweise passt wie die Faust aufs Auge. Mit den blonden Haaren und den dazu passenden eiskalten Blicken schafft sie es auch das Publikum recht schnell davon zu überzeugen, dass man sich mit ihr einfach nicht anlegen möchte (und sollte). Huntsman Eric, wirkt auf den Zuschauer wie gewollt sympathisch, außerdem ist seine Motivation und damit sein Handeln nachvollziehbar, weshalb die Figur einen glaubhaften Eindruck hinterlässt. Insgesamt hat Langhaar Chris Hermsworth ("Thor") hier wirklich gute Arbeit geleistet. Eine Sache, die den ein oder anderen stören könnte ist, dass der Charakter Eric Gerüchten zufolge an einen Schotten angelehnt sein soll und somit (natürlich) nicht nur immer betrunken ist, sondern auch von einer Kneipenprügelei in die nächste stolpert. Allerdings dürfte man das eher den Drehbuchautoren Evan Daugherty und John Lee Hancock ("The Blind Side"), denn Hermsworth anzukreiden haben.

Wie im Original trifft Snow White auch irgendwann auf die sieben Zwerge. Nur dass es hier acht sind und diese rein gar nichts mit denen in der Disney Variante zu tun haben. Auch sie wurden tricktechnisch bestens umgesetzt und sind ein Highlight des Films. Gespielt werden sie von Leinwand Schwergewichten wie Bob Hoskins oder Ian McShane ("Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten"). Leider ist die Besetzung der Snow White durch Kristen Stewart ("Twilight") meiner Meinung nach ein dermaßen großer Fehler, dass der Film mit so ziemlich jeder anderen Schauspielerin um einiges besser gewesen wäre. Der andauernd leidende Gesichtsausdruck, den sie schon in allen Teilen der bekannten Vampirsaga durchweg dem Publikum zugemutet hatte, hat sich wohl zwischenzeitlich gänzlich in ihr Gesicht eingebrannt. Hat dieser vielleicht noch für "Twilight" gereicht, erwarte ich von einer Figur wie Snow White mindestens noch einen weiteren Gesichtsausdruck. Und so habe ich mich leider auch bei mehr als einer Szene, in der Snow White eine tragende Rolle spielte, beim Fremdschämen erwischt, da ich ihr die Rolle schlicht nicht abgenommen habe. Fans von Stewart mögen es mir verzeihen.

Der Huntsman und die <s>sieben</s> acht ZwergeDie Story des Films ist im Nachhinein betrachtet ebenfalls nicht sehr einfallsreich und fühlt sich irgendwie an wie ein Roadtrip durchs Fantasyland, bei dem die Figuren auf immer merkwürdigere Gestalten treffen. Außerdem hat er einige Logikfehler und offene Stränge, die einem beim ersten Mal anschauen jedoch nicht sofort auffallen. Bei vielen Dingen könnte man dann natürlich mit dem Logikhammer kommen, aber wer will das schon, wenn man den Film stattdessen einfach genießen kann und über die 127 Minuten Laufzeit gut unterhalten wird. Denn obwohl "Snow White and the Huntsman" alles andere als ein Kurzfilm ist, wird er nie langweilig. Regiedebütant Rupert Sanders hat mit seinem Erstlingswerk wirklich einen mehr als guten Job gemacht, der sich vor anderen Größen im Filmgeschäft nun wirklich nicht zu verstecken braucht.

Fazit: "Snow White and the Huntsman" hätte ein wirklich schöner Fantasyfilm für Erwachsene werden können, über dessen ein oder andere zweifellos vorhandene Schwäche man problemlos hätte hinwegsehen können. Leider wurde die Rolle der Snow White mit Kristen Stewart meiner Meinung nach dermaßen fehlbesetzt, dass ich mich während ihrer Leinwandpräsenz ab und an beim Fremdschämen erwischt habe. Eine andere Besetzung hätte dem Film gut getan.

Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2012 Universal Pictures)


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Weiterführende Links:
Review zu "Spieglein Spieglein - Die wirklich Wahre Geschichte von Schneewittchen"
Review zu "Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten"
Review zu "Thor"
Review zu "Twilight - Breaking Dawn: Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 1"






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