Mister Universum |
Arnold spielt sich quasi selbst
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 02 Februar 2013 |
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Kurzinhalt: Eine Gruppe von Immobilienmaklern möchte einen ganzen Häuserblock aufkaufen, um diesen dann niederzureißen und einen neuen Wohnblock zu errichten. Lediglich ein Fitnessstudio fehlt ihnen noch, um diesen Plan in die Tat umzusetzen. Craig Blake wird losgeschickt, um den Besitzer zum Verkauf zu bewegen – doch als er dem Studio einen Besuch abstattet, wird er langsam aber sicher in die Welt dieser Bodybuilder hineingezogen, und ehe er es sich versieht, trainiert er Seite an Seite mit Joe Santo, der sich auf den anstehenden "Mister Universum"-Bewerb vorbereitet. Zudem lernt er im Fitnessstudio die hübsche Mary Tate Farnsworth kennen, die es ihm schnell angetan hat. Und so schiebt Blake das Verkaufsgespräch wieder und wieder vor sich hin. Doch die anderen Makler werden zunehmend ungeduldig – und scheuen auch nicht davor zurück, zu unlauteren Mitteln zu greifen… Review: ![]() Da ich den Film nun zum ersten Mal gesehen habe, muss ich schon zugeben: Seit "Herkules in New York" hat sich ungemein viel getan. Ich muss zwar gestehen, so ganz kann ich nicht nachvollziehen, was die Auslandspresse in seiner Performance gesehen hat, dass sie dazu bewegte, ihm diese Auszeichnung angedeihen zu lassen, aber im Vergleich zu "Herkules" ist es natürlich eine Offenbarung. Er wirkt viel natürlicher – wobei es natürlich hilft, dass er quasi sich selbst spielt, einen Bodybuilder aus Österreich, der Mister Universum werden will. Fitnessstudios sind ja quasi sein zweites zu Hause, und man merkt, dass sich Schwarzenegger in dieser Umgebung wohl fühlt, und es ihm dadurch auch viel leichter fällt, vor der Kamera zu stehen. Tatsächlich würde ich sogar soweit gehen, zu behaupten, dass er hier lockerer und natürlicher rüberkommt als bei der Doku "Pumping Iron", wo ich szenenweise doch das Gefühl hatte, dass er eine Rolle spielt, um sich bzw. den Film aufregender zu gestalten. Hier darf er hingegen überwiegend einfach nur er selbst sein, und gibt den netten, erstaunlich überlegten und gebildeten und sogar ansatzweise philosophischen Bodybuilder sehr überzeugend. Trotz seines stählernen Körpers und seines Wunsches, Mister Universum zu werden – und seiner Angewohnheit bei Workouts gelegentlich in ein Batman-Kostüm zu schlüpfen – ist Joe Santo wohl die normalste Figur, die Arnold Schwarzenegger in seiner gesamten Karriere (bislang) gespielt hat. Er ist, trotz seines eindrucksvollen Aussehens, einfach nur ein normaler, netter Kerl. Arnold Schwarzenegger geht jedenfalls in dieser Rolle so richtig auf, und man merkt, dass er sich in Joe Santos Haut wohl gefühlt hat. Zweifellos eine sehr gute, lockere, charismatische Performance. ![]() Vor allem der seltsame, unklare Ton schadet "Mister Universum" enorm, und hier ist es in erster Linie eine Wendung ziemlich zum Ende. Die ganze Zeit über will Thor sein Fitnessstudio nicht verkaufen. Dann nehmen ihn die Immobilienmakler auf eine kleine Dienstreise, schicken ihm als Abschiedsgeschenk zwei Prostituierte mit, und schon fragt er, wo er unterschreiben soll. Vor allem die Szene mit den Prostituierten ist teilweise grauenhaft, schwer mit anzusehen, und wirkt wie aus einem völlig anderen Film. Neben Thor leidet auch der bis dato sehr charmant rüberkommende Newton ungemein darunter. Einfach nur schräg. Hätte das etwa lustig sein sollen? Den Vogel schießt dann aber natürlich die versuchte Vergewaltigung von Mary Tate ab. Und auch das Finale, in dem die Bodybuilder allesamt quasi aus dem Mister Universum-Bewerb "ausbrechen" und in ihren Badehosen die Stadt unsicher machen – und beginnen, für die neugierige Bevölkerung zu posieren – ist ziemlich skurril. Darüber hinaus leidet "Mister Universum" vor allem darunter, dass der Hauptprotagonist Craig Blake nicht sehr sympathisch ist. Er ist ein reicher Tunichtgut, der seinen Status nur seinen (verstorbenen) Eltern verdankt. Er scheint sich zwar in weiterer Folge mit Joe Santo anzufreunden – dies hält ihn aber nicht davon ab, ihn zu einer Party seiner Tante "einzuladen", wo der fidelnde Joe und seine Freunde zur Belustigung aller vorgeführt werden sollen. Was soll das? Er scheint seine Verwandtschaft ja nicht einmal besonders zu mögen! Warum also seine Freundschaft zu Joe, die ihm einiges zu bedeuten scheint, für so eine dämliche Party aufs Spiel setzen? Generell schafft es "Mister Universum" nicht, uns Blake's Motivation für irgendetwas verständlich zu machen. Die Figur verhält sich immer so, wie es dem Drehbuchautor grade in den Kram passt. Was eigentlich genau genommen für alle Protagonisten, vielleicht mit Ausnahme von Joe Santo, gilt. Definitiv eines der größten Probleme des Films. Fazit: ![]() Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Eurovideo)
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