In 3 Tagen bist du tot 2 |
Ein Novum: Besser als das Original!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 27 Oktober 2009 |
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Kurzinhalt: ![]() Review: Fortsetzungen von Horrorfilmen sind nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Die wenigsten schaffen es, an die Qualität des Originals anzuknüpfen, geschweige denn diese zu übertreffen. Mit "In 3 Tagen bist du tot 2" ist Andreas Prochaska aber genau dieses Kunststück gelungen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass er eine der größten Gefahren solcher Sequels gekonnt umschifft: Statt wie die meisten von ihnen das Konzept des Originals zu kopieren und "more of the same" zu bieten, schlägt er in der Fortsetzung zu seiner Horror-Überraschung aus dem Jahr 2006 eine gänzlich andere Richtung ein. Dies geht sogar so weit, dass man "In 3 Tagen bist du tot 2" auch ohne jegliche Vorkenntnis genießen kann (wobei man bedenken sollte, dass man sich natürlich den Vorgänger spoilert, wenn man sich die Fortsetzung zuerst ansieht). War "In 3 Tagen bist du tot" eine österreichische Variante des Teenie-Slashers, orientiert sich das Sequel an einem gänzlich anderen Subgenres des Horrorfilms: Dem Survival-Horror. Dass sich Prochaska dabei insbesondere von "Texas Chainsaw Massacre" inspirieren ließ, ist offensichtlich – denn so wie dort geht es auch hier darum, dass eine außenstehende Person in ein kleines Dorf kommt und in die Fänge einer degenerierten, kranken Familie gerät. ![]() Andreas Prochaska beugt sich dankenswerter Weise nicht dem Trend zu expliziterer Gewaltdarstellung à la "Saw" und "Hostel"; das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Film deswegen harmlos wäre – ganz im Gegenteil. Sowohl was die Menge an fließendem Blut als auch den gelegentlichen Einsatz von Splattereffekten betrifft, ist "In 3 Tagen bist du tot 2" definitiv nicht zimperlich – hält sich aber dabei immer soweit in Grenzen, dass es bis zu einem gewissen Grad der Phantasie des Zuschauers überlassen ist, die Lücken zu füllen. Zudem hat er die eine oder andere Szene zu bieten, die man so in einem Mainstream-Horrorfilm wohl noch nicht gesehen hat. Womit sich Andreas Prochaska diesmal lobenswerterweise fast völlig zurück hält, ist der Einsatz von billigen Schockeffekten, die ihre Wirksamkeit in erster Linie der Tatsache verdanken, dass sie extrem laut sind. Die eine oder andere dieser Szenen gibt es zwar, der Lautstärkepegel hält sich dabei aber immer in vertretbaren Grenzen. Generell verlegt er sich diesmal deutlich mehr auf atmosphärischem Horror, was ihm insbesondere in den Szenen im, am und um den Bauernhof "Joch" auch glänzend gelingt. Auch was die Bilder betrifft ist seine Inszenierung wieder mal absolut hochwertig, und der amerikanischen Konkurrenz mindestens ebenbürtig. Vor allem den Kontrast zwischen rotem Blut und weißem Schnee nutzt er gerne und gut, und auch sonst fängt er die Schönheit der verschiedenen Schauplätze (Wien, Ebensee, Tirol) sehr gut ein. ![]() Dass es "In 3 Tagen bist du tot 2" trotz aller Stärken nicht gelingt, in den Olymp des Genres aufzusteigen, liegt in erster Linie am Drehbuch. Nicht, dass dieses gänzlich schlecht wäre. Die Handlung bewegt sich mit ausreichendem Tempo vorwärts und schafft es, das Interesse des Zuschauers und ein anständiges Spannungsniveau über die gesamte Laufzeit aufrecht zu erhalten. Auch hat die Story den einen oder anderen netten Twist zu bieten – aber genau hier fangen leider auch schon die Probleme an, denn zumindest ich konnte die meisten der Wendungen schon viel zu früh erahnen. Der größte Schwachpunkt ist aber der rückwirkend betrachtet extrem konstruiert wirkende Plot, der dafür sorgt, dass Nina erneut in so eine schreckliche Situation gerät. Auch wenn die Auflösung am Ende durchaus bewegend gewesen sein mag, aber das wirkt nun wirklich sehr verkrampft. Einerseits finde ich es zwar lobenswert, dass man sich bemüht hat einen Grund zu finden, warum es Nina in die Tiroler Berge verschlägt – immerhin hätte sie ja auch einfach nur zum Urlaub dorthin reisen und völlig zufällig in dieses Schlamassel hineingeraten können, was ich dann noch dämlicher gefunden hätte. Dennoch merkt man, dass sich Andreas Prochaska und seine Co-Autorin Agnes Pluch sichtlich schwer damit getan haben, eine halbwegs plausible Erklärung zu finden, warum es gerade Nina in die Fänge dieser Familie verschlägt. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Allegro Films)
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